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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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Persönlichkeit.
    In einer Ecke der Homepage zeigte ein Videofenster einen Satellitenblick auf die Galapagosinseln. Sam sah zu, wie sich das Foto in das nächste verwandelte, eine Gruppe Wasserleguane vor der untergehenden Sonne, dann weiter zu einem orangefarbenen Hintergrund mit den Worten:
Ab morgen! Unsere unerschrockenen Reporterinnen – Wilderness Westin und Zing – zusammen mit der Natural Planet Foundation auf Abenteuerreise auf den Galapagosinseln!
    Ihr neues Alter Ego hieß Zing? Klang wie der Name einer Mundspülung. Wie ihre Cyber-Darstellerin wohl aussehen würde?
Out There
war derart auf junge Zielgruppen fixiert, dass Zing vermutlich stachelige schwarze Haare, einen Schmollmund und einen Busen so überwältigend wie die Rocky Mountains haben würde.
Unerschrockene Reporterinnen?
Sam griff nach ihrer Haarbürste. »Galapagosinseln, Tag eins«, hauchte sie in die Borsten. »Unser unerschrockenes Team hat seinen ersten Tauchgang knapp überlebt, nur um dann feststellen zu müssen, dass es obdachlos ist.«
    Du bist noch immer auf den Galapagosinseln, wo du tausend Dollar pro Tag verdienst
, ermahnte sie sich. Alle Ausgaben wurden übernommen. Es war Februar, und sie trug Sandalen und Shorts. Sie hatte bereits eine faszinierende Sammlung von im Wasser lebenden Wesen gesehen. Und die berühmte Tierwelt der Inseln lag noch vor ihr.
    Sie warf die Haarbürste auf das Bett und sah auf ihre Uhr. Inzwischen waren fünfzig Minuten vergangen. Hätte Dan nicht allmählich zurück sein sollen? Sie durchquerte den Raum und schaute wieder aus dem Fenster. Dieselbe Bucht, dieselben Hügel, auf der Straße jetzt ein paar andere Leute. Sie konnte Dan nicht mal anrufen; er hatte gesagt, sein Handy sei ihm in Guayaquil gestohlen worden. Sie hätte nicht zustimmen sollen sich zu trennen.
    Während sie den Booten zusah, die in der Bucht an ihre Plätze manövrierten, knabberte sie an ihrem Daumennagel herum.
Mach dir keine Sorgen
, hatte Dan gesagt. Der Ort war nicht groß, er konnte also nicht weit sein. Falls es nötig sein sollte, würde sie den Tauchshop bestimmt finden. Vermutlich organisierte Dan gerade ein anderes Boot. Sie beschloss, die nächste halbe Stunde noch nicht in Panik zu verfallen, und setzte sich wieder an ihren Computer.
    Fünf Minuten später stand Dan mit zwei Flaschen Dunkelbier in der Tür. Sam winkte ihn herein. Er setzte sich auf die Kante ihres Betts und hielt ihr eine der Flaschen hin.
    Â»Mach nicht so ein fröhliches Gesicht.« Sam nahm ihm die Flasche aus der Hand. »Wir sind gerade aus dem Hotel rausgeschmissen worden.«
    Dan nickte. »Mit so was hatte ich schon gerechnet.«
    Â»Echt? Was zum Teufel ist da los, Dan?«
    Er legte den Kopf auf die Seite, ähnlich wie ihr Kater Simon das tat, wenn er seiner Verzweiflung über sein Frauchen Ausdruck verleihen wollte. »Man hat dich doch über die politische Situation hier unten informiert, oder?«
    Â»Wen meinst du mit ›man‹? Key Corporation?«
    Er verdrehte die Augen und seufzte. »Ich hatte ganz vergessen, dass du nicht für NPF arbeitest.«
    NPF
kümmert sich um die Forschungsarbeit
, hatte Wyatt ihr erklärt.
Sie sind für die Unterhaltung zuständig.
    Â»Ich sehe das so, dass ich
mit
NPF arbeite«, erwiderte Sam. »Ich habe schon manches Mal für Naturschutzorganisationen gearbeitet.« Sie strich über die drei parallelen Narben, die eine bleibende Erinnerung darstellten.
    Sein Blick blieb an den blassrosa Pumakratzern an ihrem Bein hängen. »Erinnerung an einen früheren Auftrag?«
    Â»Ja.« Dummerweise lief ihr Gesicht rot an. Es schien schon eine Ewigkeit her zu sein, seit ein Mann ihren Körper so angesehen hatte. Chase und sie hatten sich gegenseitig Nachrichten hinterlassen, aber gesprochen hatte Sam seit Weihnachten nicht mehr mit ihm. Sie nannte ihn ihren Liebhaber, aber eine stürmische Liebesaffäre war ihre Beziehung nicht. Eigentlich hätte sie nicht recht sagen können, was das zwischen ihnen war. Oder wohin es sich entwickeln würde.
    Und nun saß Dr. Daniel Kazaki auf ihrem Bett – ein gut aussehender Mann. Ein interessanter Mann. Braungebrannt, muskulös, durchtrainiert. Ein Amerikaner mit japanischen und irischen Wurzeln. Intellektuell und sportlich. Nach kurzem Zögern fügte ihr Gehirn der Liste noch
und verheiratet
hinzu. Sie gab sich im Geiste eine

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