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Gefaehrliche Tiefen

Gefaehrliche Tiefen

Titel: Gefaehrliche Tiefen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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täglich?«
    Â»Kurze Berichte – jeweils fünfhundert bis siebenhundert Wörter. Mit Fotos oder Videoaufnahmen. Wir stellen Ihnen die beste und modernste Kameraausrüstung zur Verfügung, da wird es Ihnen nicht schwerfallen, das nötige Anschauungsmaterial zu liefern. Und wir wissen ja beide, dass Sie ein Talent für kurze, packende Artikel haben.«
    Wyatt hatte recht. Genau das war ihre Stärke. Derartige Artikel hatte sie oft genug geschrieben. Er bot ihr eine Reise auf Darwins verzauberte Inseln an, in das Land der Riesenschildkröten und der flugunfähigen Kormorane. Meerechsen! Pinguine!
    Denk an die Rechnungen
, ermahnte sie eine innere Stimme. »Und die Bezahlung?«, fragte sie.
    Â»Tausend Dollar pro Tag plus Spesen. Die Expedition beginnt am 12. Februar.«
    Sam ging zurück zu ihrem Schreibtisch und griff nach dem Kalender vom Nature Conservancy. Das Bild für Februar zeigte einen gefrorenen Wasserfall. Vom 22. Februar bis zum Ende des Monats zog sich ein langer roter Strich. Darüber stand:
Skifahren mit Chase
. Das konnte sie nicht absagen. Sie hatten gelobt, sich dort zu treffen, komme, was da wolle. »Ab 22. Februar habe ich einen anderen Auftrag. Lässt sich das vereinbaren?«
    Â»Kein Problem«, erwiderte Wyatt. »Wir rechnen mit einer Woche für das Projekt plus Anreise. Das wird wie ein Urlaub.«
    Sam brauchte nicht lange, um Vor- und Nachteile abzuwägen. Die Nachteile bestanden im Rumschleppen von Kamera- und Computerausrüstung und den täglichen Abgabefristen für mitreißende Artikel. Vorteile waren die Tropen, ein ähnlich gesinnter Teamkollege, exotische Tiere und mehr Geld, als sie in den letzten drei Monaten zusammen verdient hatte. Und schon jetzt konnte sie beinahe die Sonne auf ihrer Haut spüren.
    Â»Also, ein Beitrag jeden Tag über die Inseln, von Wilderness Westin, Outdoor- und Kajakexpertin«, erläuterte Wyatt.
    Â»Kein Problem.« Der Spitzname klang immer noch lächerlich, aber seit ein paar Jahren setzte sie ihn gelegentlich sogar selbst ein. Und eine Outdoor- und Kajakexpertin war sie tatsächlich.
    Â»Und ein weiterer von einer Figur, die wir für die Unterwasserabenteuer erfinden. Sie sind doch auch Taucherin, nicht wahr?«
    Â»Oh«, war alles, was sie herausbrachte. Schnell blätterte sie rückwärts durch den Kalender, über die reifüberzogenen Farne des Blatts für Januar zum aktuellen Datum, dem 31. Dezember – ein gefrorener Wasserfall unterhalb einer schneebedeckten Klippe.
    Noch fast sechs Wochen, bis die Expedition losging. Sie war eine gute Schwimmerin. Eine ausgezeichnete Fotografin. Arbeit unter schwierigen Bedingungen war ihr täglich Brot.
    Â»Summer? Sind Sie noch dran? Ich habe gefragt, ob Sie eine Taucherausbildung haben.«
    Wie schwierig konnte ein Job unter Wasser schon sein?
    Â»Na klar«, log sie.

1
    Als Sam endlich bei strahlendem Sonnenschein auf den Galapagosinseln ankam, fühlte sie sich, als hätte sie an einem Tag die gesamte westliche Erdhalbkugel durchquert. Am frühen Morgen war sie nach Seattle gefahren, in ein Flugzeug nach Houston gestiegen, dort in eins nach Guayaquil und schließlich in eins nach Puerto Ayora. Beim Abendessen hatte sie kurz ein paar Worte mit Dr. Daniel Kazaki gewechselt und war anschließend sofort ins Bett gefallen. Jetzt, nur sechzehn Stunden nach ihrer Ankunft, bereitete sie sich auf den ersten Tauchgang mit ihm vor.
    Sie hatte sich auf Sonne gefreut, aber der Gegensatz zwischen dem pazifischen Nordwesten und dem Äquator war um einiges krasser als erwartet. Selbst durch die polarisierten Gläser ihrer Sonnenbrille war das Licht blendend hell. Blinzelnd betrachtete sie ihre Umgebung. Sie kam sich wie ein Maulwurf vor, den man plötzlich ausgegraben hatte. Hoffentlich fühlte sie sich im Wasser nicht ähnlich hilflos. Ihren Tauchkurs hatte sie als eine der Besten absolviert, und im Kurs für Unterwasserfotografie hatte sie auch nicht schlecht abgeschnitten. Aber der heutige Tauchgang würde der eigentliche Test werden.
    Ihre ersten Beiträge für
Out There
waren erst morgen fällig. Ihr blieb nur dieser eine Tag, um unter Beweis zu stellen, dass sie ein Unterwasserprofi war. Oder sich zumindest nicht als Bleiente zu blamieren. Am Vortag, als sie Dan beim Abendessen erzählt hatte, dass alle ihre bisherigen Tauchgänge im pazifischen Nordwesten stattgefunden

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