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Gefährliche Trauer

Gefährliche Trauer

Titel: Gefährliche Trauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Perry
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etwa mit Basil zusammen?«
    Sie erzählte ihm, was sie im Kriegsministerium in Erfahrung gebracht hatte, und daß Octavia am Nachmittag vor ihrem Tod dort das gleiche zu Ohren gekommen war.
    »Gütiger Gott!« sagte Septimus leise. »Das arme Kind - das arme, arme Kind.« Er starrte eine Weile auf die Bettdecke, hob dann den Blick und sah sie mit abgehärmtem Gesicht böse und verängstigt an. »Soll das heißen, Basil hat sie getötet?«
    »Nein. Ich glaube, sie hat es selbst getan. Mit dem Brieföffner aus seinem Arbeitszimmer.«
    »Aber wie ist sie in ihr Schlafzimmer gekommen?«
    »Jemand hat sie gefunden, das Messer gesäubert und wieder an seinen Platz gebracht, sie nach oben getragen, die Efeuranken vor dem Fenster abgebrochen und eine silberne Vase sowie einige Schmuckstücke mitgenommen, daß es nach einem Einbruch aussah. Den Rest konnte man getrost Annie überlassen, die die Leiche am nächsten Morgen entdecken würde.«
    »Man wollte verhindern, daß es als Selbstmord publik wird, mit dem damit verbundenen Skandal, dem Gerede, der furchtbaren Schande…« Er atmete tief ein, dann weiteten sich seine Augen vor Entsetzen. »Aber… großer Gott! Percival wurde dafür gehängt!«
    »Richtig.«
    »Das - das ist ja grauenhaft. Das ist Mord!«
    »In der Tat.«
    »Um Himmels willen«, sagte Septimus kaum hörbar. »Wie tief sind wir gesunken. Wissen Sie, wer es war?«
    Hester erzählte ihm von dem Neglige.
    »Araminta also«, stellte er tonlos fest. »Aber nicht allein. Wer hat ihr geholfen? Wer hat die arme Octavia nach oben getragen?«
    »Keine Ahnung. Es muß ein Mann gewesen sein, das ist alles, was ich weiß.«
    »Und was beabsichtigen Sie nun zu tun?«
    »Die einzige Person, die den Beweis dafür erbringen kann, ist Lady Moidore. Ich denke, sie wäre auch dazu bereit. Sie weiß, daß Percival unschuldig war, und findet vermutlich alles besser als die fürchterliche Ungewißheit und die damit verbundene Angst, die ihre Beziehungen zu sämtlichen Familienmitgliedern zerstört.«
    »Glauben Sie wirklich?« Er dachte einen Moment darüber nach; seine rechte Hand öffnete und schloß sich unablässig auf der Bettdecke. »Vielleicht haben Sie recht. Jedenfalls können wir nicht einfach darüber hinwegsehen - koste es, was es wolle.«
    »Sie kommen also mit zu Lady Moidore und helfen mir? Sie muß beschwören, daß das Neglige am Abend vor Octavias Tod zerrissen war, sich die ganze Nacht in ihrem Zimmer befand und später zurückgebracht wurde.«
    »Ja.« Septimus schwang die Beine aus dem Bett, um aufzustehen, woraufhin Hester ihm zur Unterstützung beide Hände reichte. »Selbstverständlich. Das mindeste, was ich tun kann, ist dasein. Arme Beatrice.«
    Er hatte immer noch nicht ganz begriffen.
    »Werden Sie ihre Antwort notfalls auch vor einem Richter unter Eid wiederholen? Werden Sie ihr den Rücken stärken, wenn sie merkt, was es bedeutet?«
    Er richtete sich kerzengerade auf, die Schultern zurückgeworfen, die Brust nach vorn.
    »Jawohl, das werde ich.«
    Beatrice war verwundert, Septimus in Hesters Kielwasser zu entdecken, als sie das Zimmer betraten. Sie saß vor ihrer Kommode und bürstete sich das Haar. Normalerweise gehörte das zu den Aufgaben ihrer Zofe, doch da es nicht frisiert werden mußte, weil sie sowieso nirgends hinging, hatte sie das Bürsten ausnahmsweise selbst übernommen.
    »Was ist los?« fragte sie ruhig. »Ist etwas geschehen? Geht es dir wieder schlechter, Septimus?«
    »Nein, meine Liebe.« Er ging ein paar Schritte auf sie zu.
    »Ich fühle mich ganz gut. Aber du hast recht, es ist etwas geschehen. Du mußt eine Entscheidung treffen, und ich bin gekommen, um dir dabei zur Seite zu stehen.«
    »Eine Entscheidung? Was meinst du damit?« Sie hatte bereits Angst; ihr Blick glitt beunruhigt von ihm zu Hester. »Hester? Was ist passiert? Sie wissen doch etwas, das sehe ich Ihnen an.« Sie holte tief Luft und machte Anstalten weiterzufragen, doch die Worte er starben ihr auf den Lippen, und sie brachte keinen Ton mehr heraus. Statt dessen legte sie langsam die Bürste weg.
    »Lady Moidore«, begann Hester freundlich - es war grausam, das Ganze unnötig in die Länge zu ziehen -, »Sie sagten doch, Octavia wäre am Abend ihres Todes in Ihr Zimmer gekommen, um Ihnen gute Nacht zu wünschen, richtig?«
    »Ja.« Es war kaum mehr als ein Wispern.
    »Und daß die Lilien an der Schulter ihres Negliges eingerissen waren?«
    »Ja.«
    »Sind Sie vollkommen sicher?«
    Beatrice war derart

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