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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Bericht zu warten. Er konnte sich entweder auf sein Bett legen und warten oder nach draußen gehen und einen Spaziergang über das Grundstück machen.
    Keine Frage. Er musste sich beschäftigen.
    »Mudge!«, rief er und wusste, dass sein Offiziersbursche nicht weit entfernt war. »Ich bin draußen.«
    Er schnappte sich seinen Skizzenblock und den Kohlestift und verließ das Zimmer.
    »Sie wissen wirklich nicht, was der Chirurg gemeint hat, als er behauptete, Sie wären in die Angelegenheit verstrickt?«, fragte Barbara.
    Ihre Ruhe eine mühsam aufgebaute Fassade, saß Kate auf ihrem wackeligen Stuhl und ließ eines von Beas Taschentüchern durch ihre Finger gleiten. Barbara war vor ein paar Minuten zurückgekommen, um bei einer Tasse Tee eine nette kleine Befragung durchzuführen. »Ich weiß es wirklich nicht.«
    Zumindest war Kate somit beschäftigt und abgelenkt. Die Stunden, bis es dunkel wurde und sie fliehen konnte, würden noch lang genug werden.
    Barbara hatte den Mut, sich aufs Bett zu setzen – als hätte sie die Staubwolke nicht bemerkt, die aufwirbelte, als sie Platz genommen hatte, und auch nicht die Spinnen über ihrem Kopf, die geflohen waren. »Aber Major Lidge meinte, dass Sie in der letzten Woche bei der Hochzeit waren, als der Chirurg getötet wurde«, sagte sie.
    »Das stimmt. Die unterhaltsamste Hausparty, die ich seit Ewigkeiten besucht habe. Man sollte immer einen Attentäter unter seinen Bekannten haben, Barbara, wenn auch nur für die traurige Berühmtheit. Doch wenn er irgendjemandem erzählt hat, ich wäre in die Sache verwickelt, scheint er leider wahnhaft gewesen zu sein.«
    »Er sagte, Sie hätten den Vers.«
    »Und wir haben bewiesen, dass ich ihn nicht habe.«
    »Sie kennen viele Leute, Lady Kate. Könnten Sie jemanden kennen, der Mitglied der Löwen ist?«
    »Ich kenne jeden, Barbara. Das heißt, dass die Chancen, dass jemand aus meinem Bekanntenkreis ein Löwe ist, ziemlich groß sind. Aber bisher hat noch niemand vorgeschlagen, dass ich ihm behilflich sein sollte, Prinny ein Messer in den Rücken zu rammen.«
    Kate schwieg einen Moment lang, richtete den Blick auf die zuckende Kerzenflamme und versuchte, ihren Verstand zusammenzunehmen und darüber nachzudenken, ob sie je etwas Verdächtiges gehört hatte. Es dauerte nicht lange, und sie schüttelte den Kopf. »Nein. Nach allem, was ich über die Löwen weiß, sind sie eine erzkonservative Gruppierung. Leute, die Premierminister Liverpool zugetan sind und denen eine Grundordnung über alles geht. Wie Sie sich vorstellen können, besuchen solche Leute die Gesellschaften bei mir zu Hause nicht besonders oft. Ich ziehe eher Menschen an, die gern skandalös sind – allerdings nur, weil sie mit Künstlern, Literaten und solchen Leuten befreundet sind. Und Menschen wie Byron sind eher an griechischer Unabhängigkeit interessiert als an britischen Aufständen.« Sie lächelte. »Ich glaube, es liegt daran, dass die Kostüme romantischer sind.«
    Barbara nickte. »Ja. Das haben meine Mitarbeiter auch vermutet.«
    Kate musste lächeln. »Führen Sie tatsächlich eine Armee von Hausangestellten an, die für die Krone spionieren?«
    »Das ist wahr.« Zum ersten Mal erstrahlte ein aufrichtiges Lächeln auf Barbaras Gesicht. »Es war eine geniale Idee von Dic… Mr. Hilliard. Immerhin weiß das Hauspersonal stets vor allen anderen, was in einem Haushalt passiert. Wir haben einige Beweise sammeln und der Regierung Namen geben können, die sie gesucht haben.«
    »Aber Sie sind keine Hausangestellte.«
    Barbaras Lächeln wurde geheimnisvoll. »Natürlich bin ich das. Ich bin eine hervorragende Zofe.«
    Das hieß, dass Kate nicht mehr erfahren würde. »Sagen Sie mir, was Sie wissen. Vielleicht helfen neue Informationen meiner Erinnerung auf die Sprünge.«
    Doch Barbara schüttelte den Kopf. »Ich weiß kaum mehr als Sie, Lady Kate. Ich kenne einige der Leute, die genannt wurden. Einige sind noch nicht genannt worden, aber wie Sie sagen, sind das keine Menschen, die mit Ihnen zu tun haben. Ich weiß natürlich, dass es dabei um hochrangige Adlige geht, die der Meinung sind, dass dieses Land eine Rückkehr zur Regierung des letzten Jahrhunderts braucht und dass dieses Ziel dadurch erreicht werden kann, Princess Charlotte auf den Thron zu bringen. Es gibt bei den Löwen nur drei oder vier Mitglieder im inneren Kreis, die alles wissen. Der Rest ist, wenn ich es richtig verstanden habe, in kleinere … Gruppen aufgeteilt, die einander nur anhand

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