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Gefaehrliche Versuchung

Gefaehrliche Versuchung

Titel: Gefaehrliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eileen Dreyer
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Herz. Dann nahm er das Taschentuch in die Hand und entdeckte, dass Barbara sich irrte. »Goldene Bienen«, sagte er und zeigte ihr das Taschentuch. »Diese hier sind schwarz und gelb.«
    Schroeder nickte. »Das hat die Duchess auch gesagt. Offenbar liebt ihre Gesellschafterin es, das Insekt auf jedes Stück Wäsche und Leinen in ihrem Vorrat zu sticken. Stellen Sie sich vor, der Name der Gesellschafterin ist Lady Bea Seaton. Sie ist die Schwägerin der Duchess.«
    »Wir müssen sie durchsuchen«, sagte Harry und war einen Moment lang durch den weichen Stoff, der durch seine Finger glitt, abgelenkt.
    Schroeder zog eine Augenbraue hoch. »Ist diese Durchsuchung ein Privileg, das dem höheren Offizier vorbehalten ist?«
    Er ließ das Taschentuch fallen. »Hat Diccan nicht behauptet, Sie wären wohlerzogen und gehorsam?«
    Sie lachte. Es war ein schönes, kehliges Lachen. »Er muss an sein Pferd gedacht haben … wenn ich allerdings darüber nachdenke, nein. Gadzooks ist das wohl am schlechtesten gelaunte Pferd in ganz Britannien.« Als er nichts erwiderte, seufzte sie. »Sind Sie sicher, dass Sie in die Privatsphäre der Duchess eindringen wollen?«
    »Wir haben keine andere Wahl. Sie sind diejenige, die für Diccan arbeitet. Meinen Sie, er hätte seine Cousine des Vaterlandsverrates beschuldigt, wenn er sich nicht sicher gewesen wäre?«
    »Ich habe gehört, dass es der Chirurg war, der die Anschuldigung ausgestoßen hat, und dass Diccan Angst um sie hatte. Nicht vor ihr. Das klingt in meinen Ohren ein bisschen weniger … belastend.«
    Harry sah zum offenen Fenster. »Vertrauen Sie mir, sie ist zu allem fähig.«
    »Dem entnehme ich, dass Sie einander kennen?«
    »Das taten wir.«
    »Und es war keine erfreuliche Sache?«
    Er seufzte. »Es war erfreulich, bis ich herausgefunden habe, dass sie unmoralisch, selbstsüchtig und manipulativ ist. Sie werden eine Menge Zeit und Energie sparen, wenn Sie davon ausgehen. Und jetzt, bitte, bringen Sie sie dazu, sich umzuziehen, und beobachten Sie sie genau, während sie das tut.«
    »Soll ich sie auch befragen? Manchmal geht es von Frau zu Frau leichter.«
    »Ich möchte nur, dass Sie den Vers finden. Sonst nichts.«
    Mit einem gequälten Seufzen, das wie das Seufzen von Mudge klang, erhob sie sich. »Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache.«
    Harry warf ihr ein müdes Lächeln zu. »Wenn es einfach wäre, hätte ich nicht Sie um Hilfe gebeten.«
    Zum ersten Mal in ihrem Leben wünschte Kate sich vollkommene Dunkelheit um sich herum. Vielleicht hätte sie die Wahrheit ausblenden können, wenn sie einfach nichts gesehen hätte. Doch sie hatte eine Kerze, genug Licht, um jede Silhouette und jeden Schatten im Raum sehen zu können. Sie hielt sich an der Vernunft fest, um alles zu erkennen.
    Das Haus wurde Warren Hall genannt . Es war ein riesengroßes, heruntergekommenes Ungetüm, das die Landschaft in der Nähe von Marlborough verschandelte. Bis zu seinem viel zu frühen Tod vor vier Jahren hatte dort ein gewisser Philbert Ambrosius Hilliard Warren gelebt. Kate saß auf einem Stuhl mit hoher Rückenlehne im Hauptschlafzimmer. Es war ein trostloser, leerer, widerhallender Raum, in dem ein noch düstereres Bild von Philbert selbst hing, einem hageren Mann mit einer schlecht sitzenden Perücke mit Mozartzopf. All das wusste sie, weil sie sich nach dem Tod des alten Mannes mit dem Erben von Philberts Anwesen zusammen das Haus angesehen hatte. Bei dem Erben hatte es sich um keinen Geringeren als ihren Cousin Diccan gehandelt.
    Harry hatte nicht gelogen. Diccan wusste, wo sie steckte. Er hatte sie tatsächlich in Harrys Obhut übergeben.
    Niemand würde kommen, um sie aus der Dunkelheit zu retten. Niemand würde kommen, um sie vor Harry zu retten. Sie hatte nichts zu ihrem Schutz außer einer kleinen Kerze. Also zog sie den ramponierten alten Tisch zu sich heran und stellte die Kerze behutsam auf einen schmutzigen angeschlagenen Teller. Und dann beobachtete sie, wie die Flamme ganz langsam immer schwächer wurde.
    In dem Teil ihres Gehirns, der noch immer arbeitete, wurde Kate klar, dass nicht mehr als zwei Stunden vergangen waren, als sie nun den Schlüssel in der Tür hörte. In dem anderen Teil kam es ihr, da sie jedes Aufflackern der Flamme der erlöschenden Kerze zählte, jedoch wie eine Ewigkeit vor.
    Als mit einem Mal mehr Licht den Raum erhellte, hätte sie beinahe vor Erleichterung aufgeschluchzt.
    »Durchlaucht.« Eine Frau stand in der Tür. »Ich bin gekommen, um Ihnen

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