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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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abgeschossen, der wusste, was er tat, aber nicht sehen konnte, was genau passierte.
    Rasch kroch Drake zu Grace hinüber, die vor dem Sofa kauerte, und warf sich über sie.
    „Bleib unten!“, schrie er. Er wünschte sich, er könnte sie irgendwie in den Fußboden hineinquetschen, damit sie auf keinen Fall mehr zum Ziel werden könnte.
    Seine Bewegungen waren unbeholfen und langsam. Er war nicht unbeholfen und er war nicht langsam. Seine langsamen Reflexe verrieten ihm, dass er eine Gehirnerschütterung hatte, und er fluchte. Er musste bei klarem Verstand sein, wenn er sie hier herausholen wollte, aber er war kaum fähig zu denken.
    „… unsichtbar?“, sagte Grace. Sie lag immer noch unter ihm, den Kopf zur Seite gewandt, um seine Anweisungen anzunehmen, die Augen vor Angst aufgerissen.
    Eine weitere Kugel zerschmetterte eine große Ming-Vase. Drake bemühte sich, Grace mit seinem Körper so gut wie möglich abzuschirmen, während Scherben seinen Rücken durchbohrten.
    Drake schüttelte den Kopf, versuchte ihr begreiflich zu machen, dass er sie nicht verstehen konnte, aber er brachte kein Wort heraus. Er suchte das Zimmer ab, versuchte, einen Weg zur Tür zu finden, aber sein Sehvermögen war beeinträchtigt, und er sah alles doppelt.
    Ein weiterer donnernder Schuss explodierte über ihnen, und noch einer.
    Wer auch immer der Scharfschütze war, er verfügte über jede Menge Munition. Das war von langer Hand geplant.
    Drake musste sie schleunigst aus dem Zimmer bringen, denn früher oder später würde eine der Kugeln ihr Ziel treffen. Selbst ein Schuss in die Schulter oder die Hüfte würde bei einer Kugel Kaliber 50 innerhalb von Sekunden zum Tod führen. Es wäre unmöglich, die Blutung zu stoppen – man würde einfach innerhalb kürzester Zeit verbluten.
    Grace bemühte sich gegen den Lärm anzuschreien. Irgendetwas über …
    Einen Moment lang teilten sich die Wolken in seinem Kopf, und ihre Worte bekamen auf einmal eine Bedeutung für ihn.
    Er brachte den Mund ganz nahe an ihr Ohr. „Er benutzt einen Wärmebildsucher. Dabei spielt es keine Rolle, dass er nicht durch die Fenster sehen kann, er sieht unsere Hitzesignatur.“
    Eine weitere Kugel schlug nur einen halben Meter von ihnen entfernt in den Boden. Der Schütze überzog sie mit einem tödlichen Kugelhagel – alle fünf Sekunden ein Schuss.
    Auch wenn seine Muskeln den größten Teil ihrer Kraft und Koordination verloren hatten, biss Drake die Zähne zusammen und wälzte sich von Grace herunter. „Kriech!“, schrie er. „Kriech an den Rand des Feuers!“
    Er glaubte zu schreien, aber seine Stimme hörte sich erschreckend schwach an. Er hustete und wischte sich über den Mund. Seine Hand färbte sich rot.
    Oh Gott, nein! Bitte nicht! Hatte er einen Schuss in die Lunge abbekommen? Wenn ja, dann hatte er nur noch Minuten zu leben und würde Grace einem einsamen Tod überlassen. Er weigerte sich, das zu akzeptieren.
    Drake bemühte sich verzweifelt, tief Luft zu holen, während er gleichzeitig hoffte, dass das Zimmer bald aufhören würde, sich um ihn zu drehen. Er atmete tief ein. Kein saugendes Geräusch. Also hatte er Gott sei Dank keinen Lungenschuss, aber er hatte eine schlimme Gehirnerschütterung erlitten.
    „Drake!“ Grace’ Gesicht tauchte auf einmal direkt vor seinem auf, und da erst wurde ihm klar, dass sie ihn die ganze Zeit angeschrien hatte, ohne eine Antwort von ihm zu bekommen. Sie wirkte zutiefst verängstigt. Ein weiterer Schuss durchschlug das Sofa und die Wand, nur wenige Zentimeter von ihnen entfernt. „Drake, antworte mir!“
    Drake hustete erneut und bemühte sich, den Kopf zu heben. Er fühlte sich an, als ob Blei darin wäre. „Sieh zu … “ Er hustete erneut, bemühte sich verzweifelt, Luft zu bekommen. „Du musst ganz nah ans Feuer. Hitze … verzerrt.“
    Eine rasche Folge von Schüssen, aber alle daneben. Sie gruben sich in die Wand über dem Kamin.
    Das Zimmer füllte sich mit dem ohrenbetäubenden Lärm einer ganzen Salve von Schüssen.
    Grace wirkte verwirrt und blickte zum Fenster zurück. Drake kniff die Augen zusammen, versuchte sich zusammenzureißen. Er streckte die Hand aus und legte sie um Grace’ Gesicht. Er drehte es so, dass sie ihn ansah, in dem verzweifelten Bemühen, sich ihr verständlich zu machen.
    „Wärmebild … Zielfernrohr“, stieß er keuchend hervor. „Er sieht unsere Körperwärme.“ Er schnaufte und versuchte, Luft zu bekommen. „Du musst in der Nähe des Feuers bleiben.“
    Sie

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