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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Grace würde malen, und er würde die ortsansässigen Flug- und Schifffahrtsgesellschaften aufkaufen. Das waren Geschäftszweige, in denen er sich gründlich auskannte. Außerdem könnte er auf diese Weise jeden überwachen, der auf diese Insel kam, und er hätte eine gute Tarnung für sein Geld.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. Ein völlig legitimes Geschäft leiten. Das könnte doch interessant werden.
    Aber das Wunderbarste daran war, dass Grace mit ihm kommen würde. Grace würde sogar gerne mit ihm kommen.
    Grace liebte ihn.
    Er war nie geliebt worden. Man hatte ihn gehasst und gefürchtet und beneidet, sogar bewundert, aber nie geliebt.
    Grace liebte ihn.
    Er würde nie genug davon bekommen, daran zu denken.
    Er konnte den Reichtum und die Macht aufgeben, denn sie hatten begonnen, ihm schwer auf der Seele zu liegen, wie eine gewaltige Bürde, die er schon viel zu lange trug. Er hätte niemals gedacht, dass er Schwert und Schild einmal niederlegen würde, aber jetzt bot das Leben ihm genau diese Gelegenheit.
    Nicht, dass er vorhatte, in seiner Wachsamkeit nachzulassen, ganz besonders nicht jetzt, wo er Grace beschützen musste. Aber Gewalt und Macht würden sein Leben nicht länger definieren. Sie würden nur noch ein Mittel sein, um sein Leben zu schützen. Sein Leben mit Grace.
    Diese Vorstellung fesselte ihn derartig, dass er nicht einmal mehr vorhatte, den Verräter unter seinen Leuten aufzuspüren. Bald würden sie weg sein. Wer auch immer ihn verraten hatte, würde am Ende nicht davon profitieren.
    Als ein leises Klopfen an der Tür ertönte, lächelte er. Sogar sein Herz schlug schneller. Drakes Herzschlag war stets so ruhig wie seine Hände, ganz egal, was passierte. In die Ecke getrieben, unter Beschuss, von Feinden umzingelt – er blieb cool. Grace hatte das alles verändert.
    „Komm rein“, rief er seiner neuen Liebe zu.
    Irgendwann würde er dieses Stadium hinter sich lassen. Vermutlich. Vielleicht. Aber so lange es dauerte, war es wunderbar. So auf eine andere Person abgestimmt zu sein, dass man ihre Gedanken fühlen konnte, dass man das Wichtigste in ihren Gedanken war, ganz gleich was geschah … Das war ein so seltenes Glück, beinahe so, als ob er einem Einhorn begegnet wäre.
    Nein, keinem Einhorn. Etwas viel Besserem.
    Grace. Dass sie ihn liebte, erschien ihm immer noch wie ein Wunder. Und doch erkannte er in ihr dieselbe tief empfundene Einsamkeit, die sein eigenes Leben geprägt hatte. Es war ihm ein vollkommenes Rätsel, wieso so eine liebenswerte Schönheit nicht von Männern umschwärmt wurde, dabei wusste niemand besser als Drake, wie hoffnungslos dumm und beschränkt die meisten Männer waren. Grace war in der Tat eine seltene Schönheit, aber sie schien ohne den schweren Panzer auf die Welt gekommen zu sein, den die meisten schönen Frauen von Geburt an hatten. Sie war offen, verletzlich, unfähig dazu, Spielchen zu spielen.
    Genau das hatte ihr seine Zuneigung gesichert, aber er verstand nur zu gut, was das aus ihr machte – leichte Beute.
    Aber das war sie jetzt nicht mehr länger und würde es auch nie wieder sein. Er würde sie mit Leib und Seele beschützen, für den Rest ihres Lebens.
    Ein Wasserfall glänzender bronzefarbener Haare, lange, weiße Finger, die sich um den Türrand geschlossen hatten, und ein halbes Gesicht spähten ins Zimmer hinein.
    „Drake?“, sagte sie leise. „Es ist noch früh, ich weiß. Ich dachte, ich gehe ins Wohnzimmer, um auf diesen Mann zu warten.“ Sie kam zu seinem Schreibtisch hinüber.
    „Gute Idee“, sagte er. „Wenn du schon mal da bist, öffne doch bitte eine Flasche Wein und schenk drei Gläser ein. Ich bin auch gleich da.“
    Sie schenkte ihm ein zaghaftes Lächeln. „Dann fängt jetzt wohl unser neues Leben an, was?“
    Gott, wie gut das klang!
    „Ja, duschka “, erwiderte er sanft und streichelte ihr über die Wange. Sie schmiegte ihr Gesicht in seine Hand. Er liebte es, wie sie jedes Mal reagierte, wenn er sie berührte, wie sehr ihr seine Berührungen gefielen. „Jetzt fängt es an. Im Wohnzimmer.“
    Jemand betrat das Wohnzimmer.
    Rutskoi befand sich die ganze Zeit schon in höchster Alarmbereitschaft, aber jetzt schoss ihm das Adrenalin durch den Körper und schärfte seine Sinne noch weiter. Er liebte es. Er war dafür geboren.
    Die Zeit war gekommen. Er fühlte es in jeder Zelle seines Körpers. Jetzt würde es passieren.
    Die Gestalt in leuchtendem Rot, Gold und Grün, die gerade das Zimmer betrat, war

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