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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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starten, ohne alles über sämtliche Beteiligten zu wissen. Sie wussten genug, um sie als Druckmittel gegen ihn einzusetzen. Mit absoluter Gewissheit campierte jetzt in diesem Augenblick eine ganze Armee auf ihrer Türschwelle und wartete nur darauf, sie sich zu schnappen.
    Jetzt verschwand auch der letzte Rest von Farbe aus Grace’ Gesicht. Sie war weiß wie Schnee. „Daran hatte ich gar nicht gedacht“, flüsterte sie.
    Nein, natürlich nicht. Dies war nicht ihre Welt. Ihre Welt war voll von den schönsten Formen und Farben. Als sie erneut schwankte, ergriff Drake sanft ihren Ellenbogen.
    „Ben“, sagte er, ohne den Blick von ihr abzuwenden, „stellen Sie die Medikamente, die wir nehmen sollen, bitte auf den Tisch. Vielen Dank!“
    Ben verstand, dass Drake seine Dienste nicht länger benötigte. Einen Moment später schloss sich die Tür leise hinter ihm.
    Drake wartete, bis er die Wohnung verlassen hatte, ehe er die Tür zum Gang davor öffnete. Seine Privaträume umfassten sieben große Zimmer entlang einer Seite des Wolkenkratzers, die alle Zugang zu einem großen Korridor hatten.
    Drake führte Grace hinaus. Dies war in vielerlei Hinsicht ein Traum, der in Erfüllung gegangen war. Das ganze vergangene Jahr lang hatte er sich immer wieder dabei erwischt, wie er sich vorstellte, mit ihr zusammen zu sein. Er hatte sich gewünscht, sie könnten zusammen essen, Zeit miteinander verbringen. Und tief in seinem Inneren, wo niemand seine Gedanken lesen konnte, hatte er sich gewünscht, diese wunderbare Frau könnte die seine werden.
    In diesem Moment war sie die seine, allerdings nicht für lange, denn das Schicksal hatte ihm einen überaus grausamen Schlag versetzt. Seinetwegen war das Leben dieser sanften, schönen Frau vorbei.
    Seinetwegen war Grace Larsen eine lebende Tote.

6
    Grace war schrecklich kalt. Die Temperatur in diesem Haus war normal, aber ihr Innerstes schien ganz und gar aus Eis zu bestehen, das sich nicht erwärmen ließ.
    Nach und nach begriff sie, was geschehen war, und sie sehnte sich einfach nur noch nach der Geborgenheit und Vertrautheit ihrer Wohnung. Sie sehnte sich von ganzem Herzen danach.
    Aber als Drake sie warnte, dass wer auch immer hinter ihm her war, es auch auf sie abgesehen hatte, musste sie zutiefst erschüttert erkennen, dass er recht hatte. Sie hatte mit eigenen Augen gesehen, wie skrupellos die Männer waren, die hinter Drake her waren. Dass sie nicht gezögert hatten, sie zu benutzen, um an ihn heranzukommen.
    Es wäre ein Leichtes, ihre Adresse herauszufinden, beispielsweise aus den Akten in Harolds Büro. Wenn sie ihren Namen kannten, brauchten sie nur im Telefonbuch nachzuschlagen. Sie erbebte bei dem Gedanken, sich ganz allein in ihrer Wohnung aufzuhalten, während diese Mörder es auf sie abgesehen hatten.
    Drake nahm ihren Ellenbogen. Wieder spürte sie die Hitze dort, wo seine Haut die ihre berührte. Er beugte seinen Kopf zu ihrem herab, das Gesicht regungslos, die Stimme leise und höflich.
    „Möchten Sie sich vielleicht vor dem Essen noch etwas frischmachen? Danach werden Sie sich gleich besser fühlen.“
    Oh Gott, ein Bad! In diesem Moment sehnte sich Grace weit mehr nach einem Bad als nach Essen oder dem Vergessen, das der Schlaf mit sich brachte. In sauberem, warmem Wasser zu versinken, ihre schmerzenden Muskeln aufzuwärmen – welche Wonne. Sie nickte, wobei sie die Kiefer fest aufeinanderpresste, um nicht mit den Zähnen zu klappern.
    „Kommen Sie mit.“ Er führte sie über den riesigen Korridor. Ben war verschwunden, und sie waren allein. Sie blickte sich um und nahm ihre Umgebung zum ersten Mal tatsächlich wahr.
    Es war das luxuriöseste Heim, das Grace je gesehen hatte. Und mit lauter Farbe angefüllt. Sie gingen über antike Perserteppiche in den tiefsten Rot-, Grün- und Blautönen, die sie je zu Gesicht bekommen hatte. Riesige emaillierte Vasen in tiefen, kühnen Farben enthielten blühende Pflanzen, so groß wie Bäume. Sie kamen an einer Tür vorbei, die offensichtlich ins Wohnzimmer führte, das so groß war, dass das gegenüberliegende Ende sich in den Schatten verlor. Darin standen gemütliche, maskulin wirkende Möbel, die in Gruppen arrangiert waren, eine davon um einen großen Kamin herum, in dem ein Feuer loderte.
    Schließlich erreichten sie eine große Tür aus Holz. Drake griff an ihr vorbei, um sie zu öffnen, und führte sie hinein.
    Es war ein Schlafzimmer. Sein Schlafzimmer.
    „Zum Hauptbadezimmer geht es hier entlang“,

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