Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
in Süd- und Zentralamerika kontrolliert, ehe Drake aufgetaucht war. Cordero war schlau, wenn auch undiszipliniert, und hatte Drogen und Frauenhandel gemieden – die Märkte, auf die sich die Cops konzentrierten. Er hatte sich ein nettes kleines Geschäft aufgebaut und ganz Süd- und Zentralamerika mit Waffen versorgt, ehe Drake gekommen war und den ganzen Sauerstoff aufgebraucht hatte.
    Enrique würde auf Rache aus sein, oh ja! Er würde seinen Markt zurückerobern wollen. Rutskoi konnte teilen. Zur Hölle, Drakes Geschäft war groß genug, um zehn Männer, oder auch hundert, gut leben zu lassen. Es hieß, dass Drakes Geschäfte ihm locker eine Milliarde Gewinn im Jahr einbrachten. Vom Wert der Flotte von Flugzeugen und Schiffen und Helikoptern gar nicht zu reden, die er benutzte, um seine Ware zu transportieren. Oh ja, es gab mehr als genug für zwei. Cordero und er könnten den Markt unter sich aufteilen, so wie einer dieser Renaissancepäpste, der die Neue Welt aufgeteilt hatte.
    Rutskoi würde Nordamerika, Europa und Asien nehmen, Cordero könnte Mittel- und Südamerika und Afrika übernehmen. Viel Spaß damit! Rutskoi hatte für den Rest seines Lebens die Schnauze von Dritte-Welt-Ländern voll. Er würde seine Geschäfte lieber an Orten abwickeln, an denen es Toiletten und Betten und Bürgersteige gab.
    Er hatte alles bis ins kleinste Detail geplant, bis hin zu Corderos Scharfschütze, der in einer leeren Wohnung auf der anderen Straßenseite lauerte. Der Scharfschütze hatte auf dem Bauch liegend gewartet, auf ein paar Sandsäcken auf der kleinen Terrasse, mit dem Befehl, jeden zu erschießen, der die Entführung von Drake und dieser Frau, dieser Grace Larsen, auf irgendeine Weise gefährden könnte.
    Rutskoi selbst hatte sich mit einem Fernglas in der Wohnung aufgehalten, in angemessener Entfernung zu den Fenstern, und die Entführung geleitet.
    Der Plan hatte vorgesehen, Drake mit einem Schuss in den Arm kampfunfähig zu machen, ihn mit Rohypnol vollzupumpen, ihn und die Frau zu schnappen und an einen sicheren Ort zu bringen. Dann hätte Drake gefesselt werden sollen, um Corderos Schlägern machtlos dabei zuzusehen, wie sie sich mit der Frau amüsierten, bis er schließlich seine Bankcodes und Passwörter ausgespuckt hätte.
    Alles hing davon ab, wie viel diese Tussi ihm bedeutete.
    Aus diesem ganzen Fiasko hatte sich nur eine einzige zuverlässige Information ergeben. Rutskoi hatte Drake im Umgang mit dieser Frau beobachtet. Drake hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um sie zu beschützen. Er konnte ja nicht wissen, dass der Scharfschütze den Befehl hatte, ihn auf keinen Fall umzubringen.
    Sie war der Schlüssel. Diese Grace Larsen war irgendwie der Schlüssel zu Drake. Der Mann ohne Schwachstellen hatte eine Schwäche gezeigt. Eine schöne Frau. Die größte Schwäche der Welt – ein Klassiker.
    Wer Grace Larsen hatte, hatte Drake. Und sobald Drake ihm gehörte, würde Rutskoi einer der mächtigsten Männer auf der ganzen Welt werden.
    Nicht schlecht für einen ehemaligen Oberst der russischen Armee. Gar nicht schlecht.
    Wenn an ihrer ganzen Lage irgendetwas auch nur im Entferntesten komisch gewesen wäre, hätte Drake sich über den Gesichtsausdruck der beiden vor Lachen ausgeschüttet. Ben fiel einfach die Kinnlade herunter, und Grace’ üppiger Mund öffnete sich vor Erstaunen. Alle beide wirkten sie völlig verblüfft.
    Was zum Teufel hatten sie denn gedacht?
    Sie hatten gar nicht gedacht, das war ja das Problem. So klug Ben auch war, so begabt er als Arzt auch war, er dachte nicht wie ein Soldat. Er hatte es einfach nicht in sich. Und Grace war Künstlerin, eine unglaublich talentierte Künstlerin, die, soweit er sehen konnte, ein einfaches Leben lebte, das sich hauptsächlich im Inneren ihres Kopfes abspielte.
    Keiner von beiden war in der Lage, strategisch zu denken, die komplexe Geometrie der Gewalt stets im Hinterkopf zu haben, ohne dass es ihre Denkprozesse beeinflusste. Drake war in diese Welt hineingeboren worden, war in dieser Welt zu Hause, war ein König in dieser beschissenen Welt.
    Er war schon mit der Fähigkeit auf die Welt gekommen, drei, vier, sogar fünf Züge vorauszudenken. Während seine Feinde noch damit beschäftigt waren, auf seinen ersten Zug zu reagieren, sah er schon das ganze Spiel bis zur letzten Phase voraus – in der er unweigerlich gewann.
    Er erinnerte sich noch an die genaue Sekunde, in der er das Geräusch hinter sich gehört hatte. Sein Körper bereitete sich

Weitere Kostenlose Bücher