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Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Scharfschützen weggeblasen worden war. „Ja“, sagte er sanft. „Ich weiß, wer er war. Vermutlich befindet sich seine Leiche jetzt im Leichenschauhaus, bis zur Autopsie.“
    Ihre Augen wurden groß. „Autopsie? Warum sollte man denn eine Autopsie durchführen? Ich glaube nicht, dass irgendein Zweifel daran besteht, wie er gestorben ist.“
    „Nein, natürlich nicht. Aber ein Gerichtsmediziner muss sich die Schusswunde ansehen. Flugbahn, Rückstände in der Wunde und das Geschoss selbst werden den Behörden eine ganze Menge über den Schützen verraten. Offensichtlich sind Sie kein Fan von CSI .“ Die Kugel hatte Feinsteins Kopf durchschlagen, als ob er aus Butter bestände, und war vermutlich im Hartholzboden der Galerie stecken geblieben. Der Schütze hatte es sicher nicht riskiert, hineinzurennen und sie an sich zu nehmen, also hatte die Polizei sie gefunden und würde sie jetzt untersuchen. Drake würde den Computer der Spurensicherung des NYPD hacken, um sich deren Bericht über die Kugel und die Waffe anzusehen.
    Sie wurde rot. „Oh, aber natürlich muss es eine Autopsie geben. Wie dumm von mir! Tut mir leid. Ich habe überhaupt keinen Fernseher, aber sogar ich habe schon von CSI gehört. Ich hoffe, sie finden heraus, wer ihn getötet hat. Und wer auf uns geschossen hat.“
    Drake hatte die Absicht, dies lange vor der Polizei herauszubekommen. Und Rache zu üben.
    Er fuhr mit dem Finger über ihren Handrücken, fühlte die weiche Haut, die zarten Sehnen, und hob schließlich den Blick. „Sie müssen sich nicht entschuldigen. Ich denke, Sie haben gewiss Wichtigeres mit Ihrer Zeit zu tun, als sich Leichen im Fernsehen anzuschauen.“
    Grace blinzelte. „Das ist … “ Sie verstummte abrupt.
    „Was?“
    Ihre Kiefer verkrampften sich, während sie heftig den Kopf schüttelte. Er mäßigte seine Stimme und legte seine Hand auf ihre, sodass sie vollkommen bedeckt war.
    „Was?“, fragte er noch einmal, diesmal leise. „Was ist los, Grace? Es gibt nichts, was Sie mir nicht sagen könnten.“
    Sie sah ihm einen Moment lang in die Augen, als ob sie nach etwas suchte, und holte dann tief Luft. „Ich weiß nicht, ob Sie mir glauben werden, aber das ist vermutlich das erste Mal, dass ich gesagt habe, dass ich keinen Fernseher besitze, ohne dass man mich so behandelt, als ob ich zurückgeblieben oder unglaublich exzentrisch wäre. Den meisten Leuten kommt es wohl einfach zu verrückt vor. Aber die Sache ist die, ich arbeite eigentlich ständig, und ein Fernseher wäre für mich eine große Ablenkung. Außerdem lese ich sowieso viel lieber. Aber dadurch bin ich im Hinblick auf das Tagesgeschehen oft nicht auf dem neuesten Stand, und viele halten das für beinahe antisozial, so als ob man zwei verschiedene Schuhe anhätte oder im Jogginganzug ins Restaurant ginge. So was tut man einfach nicht.“
    Er verstärkte seinen Griff leicht, sehr behutsam. Seine Hände waren unglaublich stark, und er wollte ihr auf keinen Fall wehtun, sondern nur seine nächsten Worte unterstreichen. „Ich möchte nie wieder hören, dass Sie sich selbst dumm nennen. Sie sind Künstlerin. Wie könnten Sie Ihre Zeit damit verschwenden, irgendwelche idiotischen Fernsehsendungen zu sehen, statt schöpferisch tätig zu werden? Und ich gestehe: Ich habe auch keinen Fernseher.“
    Es war die Wahrheit. Drakes Geschäft hing von präzisen Informationen ab, und er hatte durch bittere Erfahrungen gelernt, dass verlässliche Nachrichten das Letzte waren, was Fernsehen und die größeren Zeitungen lieferten. Er nutzte das Internet und hackte sich in die Computer von Firmen und der Polizei ein, um sich ein klares Bild über die Vorgänge auf der Welt zu machen.
    Außerdem verfügte er über Dutzende bezahlter Informanten, die vermutlich steinreich wären, wenn die Zeitungen jemals drucken würden, was sie herausfanden.
    „Wirklich? Sie haben auch keinen Fernseher?“ Ihre Lippen verzogen sich zu einem zaghaften Lächeln. Sein eigener Mund bewegte sich daraufhin instinktiv, und es dauerte eine volle Sekunde, ehe er merkte, dass er zurücklächelte. „Vielleicht sind wir beide Sonderlinge.“
    Oh ja. Obwohl das Wort Sonderling nicht unbedingt zu ihm passte. Er war der geborene Außenseiter, das Raubtier, das am Rand der Gesellschaft lauerte. Das war er immer gewesen.
    Doch es war trotzdem ein schockierender Gedanke. Die Vorstellung, dass er und diese sanfte, schöne Frau ein grundlegendes Element des Lebens gemeinsam haben könnten, ließ ihn

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