Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit

Titel: Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
gewohnt, Befehle zu erteilen, nicht, andere von etwas zu überzeugen.
    „Grace, ich fürchte, Sie werden an der Gedenkfeier für Ihren Freund nicht teilnehmen können.“ Er verkniff sich die herbe Wahrheit: Ich werde es nicht zulassen . „Es ist viel zu gefährlich, zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort aufzutauchen. Meine Feinde würden genau wissen, wo sie Sie schnappen können.“
    Grace richtete sich auf ihrem Stuhl auf. „Wenn Sie das glauben, dann kann ich auch nicht mehr in meine Wohnung zurück.“
    Verdammt! Er hatte gehofft, es noch ein, zwei Tage hinausschieben zu können, dass sie zu diesem Schluss gelangte. Genauso war es. Wie der Titel eines alten amerikanischen Romans schon sagte, den er einmal in einem Laden gesehen hatte: Es führt kein Weg zurück .
    „Ich fürchte, das ist … “ Sein Handy klingelte, und er hielt einen Finger in die Höhe. Nur seine Männer hatten diese spezielle Nummer, und niemand rief ihn an, wenn es nicht unumgänglich war. Er runzelte die Stirn, als er auf die Nummer blickte. Boris, der Anführer des Vier-Mann-Teams, das er ausgeschickt hatte, um Grace’ Wohnung zu bewachen.
    „Ja, Boris?“
    „Hier ist nicht Boris, Chef.“ Iwans Bild erschien auf dem kleinen Bildschirm. Seine Stimme klang grimmig. „Er wird Sie nie wieder anrufen. Wir sind zu spät gekommen.“ Iwan schwenkte sein Handy herum, und Drake gefror das Blut in den Adern.
    Es präsentierte sich ihm eine Szene der totalen Zerstörung: eine Tür, die aus den Angeln gesprengt worden war, eine blutige Masse auf dem Boden, die nur durch die schwarzen Stiefel als Boris zu identifizieren war, und das vollkommene Chaos in der Wohnung jenseits der blutverschmierten Beine von Boris.
    Nach einem kurzen Aufflackern von Wut angesichts seines toten Angestellten und der Verwüstung in Grace’ Wohnung schaltete Drake gleich darauf in den Gefechtsmodus. Die Verwandlung erfolgte umgehend und vollständig und machte aus ihm eine reine Kampfmaschine, unbeeinflusst von Emotionen. Gefühle hatten in diesem eisigen Land des Kalküls und des Taktierens keinen Platz.
    „Gehen Sie in die Wohnung hinein“, sagte er kühl und drehte das Handy so, dass Grace die Zerstörung ihrer Wohnung ebenfalls sehen konnte. Sie keuchte auf, aber er berührte sie nicht etwa, um sie zu trösten, sondern schaute unverwandt auf den Bildschirm. Sie musste nicht getröstet werden, sie musste Angst bekommen. Sie musste dies sehen, um zu begreifen, womit sie es zu tun hatte. Es war brutal, traumatisierend, aber weitaus effektiver als jegliche Worte, die er ihr sagen könnte. Seine Worte würden sie möglicherweise nicht überzeugen, aber diese Bilder würden es. Was hier zu sehen war, war ein einziges riesiges Gefahrenwarnzeichen, das nur eine verrückte Frau missachten würde.
    Langsam ging Iwan durch die Wohnung und zeichnete die Bilder der Zerstörung auf.
    Interessant , dachte Drake kühl. Die Zerstörung war kontrolliert und systematisch mit einem Messer ausgeführt worden. Es handelte sich nicht um Vandalismus, Zerstörung um der Zerstörung willen. Dem hier lag eine Absicht zugrunde: pure Einschüchterung. Wer auch immer das getan hatte, wollte Grace in Angst und Schrecken versetzen, sie an ihren verletzlichsten Punkten treffen. Ihre gesamte Kunst war vernichtet worden, all ihre Kleidung, sogar ihre Schuhe. Sämtliche persönlichen Dinge.
    Die Botschaft war eindeutig: Als Nächstes werden wir dich zerstören. Nimm dich in Acht, denn wir kommen.
    Ihr Blick klebte förmlich an dem kleinen Bildschirm. „Mein Gott“, hauchte sie.
    „Gehen Sie in die Küche!“, befahl Drake Iwan, wenig überrascht zu sehen, dass ihr Geschirr und ihre Gläser intakt waren. Wer auch immer dies getan hatte, hatte Lärm vermeiden wollen. Noch ein Beweis dafür, dass es sich nicht um blinde Zerstörungswut, sondern eine sorgfältig inszenierte Aktion handelte, um Grace aus ihrem Versteck aufzuscheuchen und ihr einen heillosen Schrecken einzujagen.
    Oder aber ihm.
    Diese Narren.
    Drake ließ sich keinen Schrecken einjagen, er war innerlich so kalt wie Eis.
    Der Angriff vor Feinsteins Galerie war ein Angriff auf ihn gewesen. Das war nichts Neues. Sein Leben war schon unzählige Male bedroht worden. Er hatte sämtliche Angriffe überlebt und Rache üben können.
    Aber dies – dies war ein Angriff auf Grace.
    Jemand hatte soeben einen gewaltigen Fehler begangen.
    Drake kniff die Augen zusammen. Grace war so weiß wie eine Wand, sogar ihre Lippen hatten

Weitere Kostenlose Bücher