Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
jegliche Farbe verloren. Ihre Hände zitterten.
„Warum … ?“ Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, und sie schluckte heftig. „Warum sollte irgendjemand das mit meiner Wohnung machen? Warum sollte irgendjemand all meine Bilder zerstören? Warum?“
Er stand auf, ging zu einem Sideboard und kam mit zwei Gläsern Jack Daniel’s zurück – seiner war ein Doppelter. Amerikanische Offiziere hatten ihn auf den Geschmack gebracht.
Eins hatte der Anblick dieser Zerstörung jedenfalls bewirkt: Sein Schwanz war nicht länger hart. Sex mit Grace würde kommen, und das bald, aber in diesem Augenblick musste er sich um seine Feinde kümmern, die ihr Bestes gaben, um ihn herauszufordern, und die eine direkte Bedrohung für sie darstellten. Was sie jetzt brauchte, war nicht seine Erregung, sondern all seine Kraft und Konzentration, um für ihre Sicherheit zu sorgen.
„Hier“, sagte er, nahm ihre Hand und legte sie um das Kristallglas. Ihre Hand war eiskalt, und er ließ die seine einen Augenblick lang auf ihrer liegen, um sie zu wärmen. „Trinken Sie das schön aus, und ich werde all Ihre Fragen beantworten.“
Sie gehorchte ihm und trank das Glas in einem einzigen Zug leer. Braves Mädchen.
Ihr Gesicht bekam wieder einen Hauch von Farbe.
Er leerte sein eigenes Glas und stellte es auf den Tisch. Dann verrückte er seinen Stuhl so, dass er ihr genau gegenüber saß und sich ihre Knie berührten, und nahm ihre Hände.
„Grace.“ Er wartete eine Sekunde, um sicherzugehen, dass er ihre volle Aufmerksamkeit hatte. Durch schiere Willenskraft gelang es ihm, angesichts des Ausdrucks auf ihrem Gesicht nicht zusammenzuzucken.
Dies war nicht ihre Welt. Sie war genauso verloren, als ob sie gerade auf einem Planeten ohne Licht und Luft gelandet und von Wölfen angegriffen worden wäre. Sie musterte sein Gesicht aufmerksam, schien instinktiv zu begreifen, dass er auf diesem Planeten zu Hause war.
„Es ist etwas Schreckliches geschehen, und Sie stecken unglücklicherweise mittendrin. Einige sehr gefährliche und vor allem skrupellose Männer sind hinter mir her und jetzt auch hinter Ihnen. Sie haben doch gesehen, was sie mit Ihrer Wohnung gemacht haben, nicht wahr?“
Sie nickte, den Blick fest auf sein Gesicht gerichtet. Er wusste, dass sie die Kälte in ihm sah, und konnte nur hoffen, dass sie auch das Bedauern sah.
„Sie würden nicht zögern, dasselbe mit Ihnen zu machen. Langsam. Um an mich heranzukommen. Ich sorge dafür, dass Sie sicher sind, das verspreche ich. Aber Sie müssen tun, was ich sage, und Sie müssen Ihre Bewegungen auf ein gesichertes Gebiet beschränken, damit ich Sie beschützen kann, und das bedeutet für den Moment: dieses Gebäude hier. Der Zutritt ist nur mit einem Code möglich, den nur sehr wenige Menschen kennen, und das sind Menschen, denen ich vertraue. Vor dem Gebäude sind rund um die Uhr Wachen postiert. Die Fenster sind kugelsicher. Solange Sie hier sind, kann Ihnen niemand etwas anhaben, das können Sie mir glauben, aber dafür müssen Sie hierbleiben. Sie können nicht an Feinsteins Gedenkfeier teilnehmen, Sie können nicht nach Hause, Sie können Ihre Freunde nicht besuchen. Im Grunde genommen läuft es darauf hinaus, dass Sie dieses Gebäude nicht verlassen dürfen, ehe ich die Lage geklärt habe. Ich wünschte von ganzem Herzen, dass es anders wäre, aber so sieht’s nun mal im Augenblick aus. Ich kann Ihnen nur versichern, dass ich versuchen werde, es Ihnen hier so bequem wie möglich zu machen. Mein Personal steht Ihnen sieben Tage die Woche rund um die Uhr zur Verfügung. Sie müssen nur einen Wunsch äußern, und er wird Ihnen erfüllt, solange es sich nicht darum handelt, das Gebäude zu verlassen.“
„Ich bin … ich bin eine Gefangene?“
Verdammt! Ja, genau das war sie, aber er wollte nicht, dass sie es so sah.
Er zog ihre Hand an seine Lippen und küsste sie sanft auf die Handfläche. So entsetzt und verängstigt, wie sie war, beschleunigte sich der Puls an ihrer Kehle doch ein wenig.
Gott sei Dank! Sobald es ihm nur möglich war, würde er sie ficken, sie mit Sex an sich binden. Er würde in sie eindringen und, solange er konnte, dort bleiben, bis sie dieselbe Luft atmeten, bis ihre Herzen im selben Takt schlugen, bis es ihr undenkbar erschien, von seiner Seite zu weichen.
„Ich möchte, dass Sie die Welt dort draußen als ein Gefängnis ansehen, Grace. Aber hier drinnen können Sie tun und lassen, was Sie wollen. Wo wir gerade davon sprechen … “
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