Gefährliche Wahrheit - Rice, L: Gefährliche Wahrheit
vorwärtszubewegen, der nötig war, um sie zu küssen, und er atmete tief ein. Er konnte ihre und seine Haut riechen. Der Duft ihrer Liebe war einzigartig, anders als jeder, den er je wahrgenommen hatte.
Grace’ Hand fiel von seiner Schulter herunter und landete mit einem matten Plopp auf der Matratze. „Drake, ich glaube, richtiger Sex ist einfach zu viel für mich. Ich bin nicht sicher, ob ich das schaffe.“
Er atmete ein und aus, ganz langsam.
Jeder einzelne Muskel fühlte sich schlaff an, als ob er mit Wasser gefüllt wäre. Sein Kopf war vollständig leer, ohne einen einzigen Gedanken. Es gab nur Sinneseindrücke, und alle standen sie mit ihr in Verbindung. Das Gefühl ihrer seidigen Haut unter seinen Fingerspitzen. Der Duft ihrer Haut. Das Geräusch ihres Atems.
Er hatte die ganze Welt bereist, mehr Luftmeilen hinter sich gebracht als jeder Pilot. Er hatte in acht verschiedenen Ländern gelebt, war mit fünfzehn weiteren bestens vertraut. Aber dies hier war für ihn absolutes Neuland, eine neue, völlig unbekannte Landschaft.
Er wusste auch nicht, ob er den Sex mit ihr überstehen würde, aber er war bereit, es zu versuchen. Bei diesem Gedanken zuckte sein Schwanz, ganze zehn Minuten nach einem explosiven Orgasmus. Seine Finger wussten jetzt, wie sie sich innen anfühlte, und sein Schwanz war eifersüchtig.
Du kommst schon noch dran , hätte Drake ihn am liebsten getröstet, ehe ihm klar wurde, dass er wohl den Verstand verloren haben musste, wenn er sich jetzt schon mit seinem Penis unterhielt.
Er wollte den Kopf heben, ihr versichern, dass alles gut werden würde, aber er konnte die Energie nicht aufbringen. Was für eine seltsame Schlappheit. Es war nicht die erschreckende Schwäche nach einer Verwundung, denn er hatte schon ein paarmal erlebt, wie es sich anfühlte, wenn man zu viel Blut verloren hatte, und das war einfach nur beängstigend. Wer schwach war, war leichte Beute.
Nein, das hier war anders. Seine Muskeln waren nicht schwach, sie waren … entspannt.
Was für ein merkwürdiges Gefühl.
Grace’ Magen knurrte, laut und deutlich. Drake lachte an ihrem Hals. „Ich schätze, ich weiß, was du willst. Und das ist jedenfalls ganz sicher kein Sex.“
Er konnte die leichte Verschiebung der Luft spüren, als sie lächelte. „Um die Wahrheit zu sagen, Frühstück wäre jetzt fantastisch.“
Er hatte es bereits bestellt. Draußen vor der Schlafzimmertür wartete ein Servierwagen mit vollen Tabletts.
Drake hob den Kopf. „Irgendetwas sagt mir, dass es schon bereitsteht. Bleib, wo du bist.“
Augenblicklich verflog jegliche Schwäche. Grace brauchte Nahrung. Schon der Gedanke, es könnte ihr an etwas fehlen, sie könnte Hunger verspüren – in seinem Heim! – , reichte aus, um ihm neue Energie zu spenden. Er wälzte sich nackt aus dem Bett und ging zur Tür, als er hinter sich einen leisen Laut hörte.
Drake drehte sich um. Sie hatte sich auf einen Ellenbogen aufgestützt und sah ihn mit leicht geöffnetem Mund an. Ihr Haar war verwuschelt und fiel in sanften Locken über ihre Schulter. Eine Locke hatte sich dabei köstlicherweise genau um ihre Brustwarze geringelt, die jetzt nicht mehr kirschrot und diamanthart, sondern weich und blass war.
Eine bezaubernde Frau, der er es gerade besorgt hatte und der er es noch oft besorgen würde.
Ihre Augen weiteten sich, aber er musste gar nicht erst hinuntersehen, um zu wissen, was sie so in Erstaunen versetzte. Er konnte es fühlen. Sein Schwanz erhob sich, wurde länger, dicker. Ihre Wangen und ihre Nippel färbten sich dunkelrosa. Bei dem Anblick schoss gleich noch mehr Blut in seinen Schwanz. An ihrem Hals pochte eine Ader, die das Blut herbeibrachte, das jetzt ihre Brüste rosa überhauchte. Brüste, die er berührt und geküsst hatte. Bei der Erinnerung daran, zogen sich seine Eier zusammen, während sein Schwanz brannte.
Sie verführten einander, obwohl drei Meter zwischen ihnen lagen.
Ihr Magen knurrte erneut. „Essen?“, sagte sie mit schwacher Stimme.
„Essen“, wiederholte er und drehte sich wieder um.
10
Fünfzigtausend Dollar. So viel für so wenig. Andrew Peters, als Andrej Petrow zur Welt gekommen, fuhr damit fort, Kartoffeln zu schälen, während er weiter darüber nachgrübelte.
Als Hilfskoch Kartoffeln zu schälen entsprach nicht der Vorstellung von seinem Leben, zehn Jahre nachdem er die Kochschule absolviert hatte. Eigentlich hätte er Chefkoch, oder zumindest Souschef, in einem anständigen Restaurant sein
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