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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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immerhin von einem einzigen Mann. Ist es wirklich ein derartiges Risiko wert, Tucker Harwell bei uns zu behalten? Ich bitte Sie, erwägen Sie zumindest Verhandlungen mit Bannsons Leuten oder sogar mit den Geisterkatzen. So viele Leben für die Sicherheit eines Einzelnen zu opfern, das ergibt doch keinen Sinn.«
    Angst. Sie konnte die Angst des Legaten fast riechen. »Tucker Harwell ist ein Bürger der Republik und verdient denselben Schutz wie jeder andere. Was aber noch wichtiger ist, er stellt die beste Hoffnung der Inneren Sphäre dar, das HPG-Netz wieder aufzurichten - und möglicherweise ein Ende der kriegsähnlichen Zustände in Dutzenden Systemen zu erreichen. Zum letzten Mal, Legat: Das steht nicht zur Debatte.«
    »Ich befehlige diese Truppen«, konterte Singh.
    »Ah ja? Nur der Ordnung halber: Meine Autorität als Fahrende Ritterin ist größer als Ihre. Bis jetzt war ich so diplomatisch wie möglich, um Ihre bestehende Infrastruktur und Ihre persönlichen Gefühle zu schonen. Ich fühle mich jedoch nicht länger zu einer derartigen Rücksichtnahme verpflichtet. Ich habe Anweisung meines Paladins, alle notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, um Wyatt zu sichern und Tucker Harwell zu beschützen. Wenn das bedeutet, dass ich Sie absetzen muss, Legat«, stellte sie so leise fest, dass nur er sie hörte, »werde ich das tun. Ansonsten werden Sie Ihre Truppen wie befohlen einsetzen. War das deutlich genug?«
    Er sah aus, als hätte er in eine Zitrone gebissen. »Ja, Ritterin Holt. Ich habe Sie genau verstanden.«
    Captain Rutger Chaffee sah seinen Dreiradtrupp in Höchstgeschwindigkeit über die Bergkuppe kommen und auf ihn zu rasen. Er hatte das Signal seiner Leute vor mehreren Minuten verloren, nachdem sie gemeldet hatten, ein Miliz-Donar griffe sie an. Jetzt kamen sie angebraust, statt als vorgeschobene Beobachter auf ihrem Posten zu bleiben. Das verdiente einen Anschiss, der sich gewaschen hatte.
    »Flink Zwo«, fauchte er aus dem kopfförmigen Cockpit seines Schwert, »was, zum Teufel, macht ihr hier?«
    »Man hat auf uns gefeuert und unseren Funk gestört«, antwortete die Stimme des Truppkommandeurs. »Sir, ich glaube, die Miliz rückt nach Norden aus.«
    »Vermutlich wollen sie fliehen«, riet Rutger. »Sie haben einen harten Kampf gegen die Geisterkatzen hinter sich. Der ist sie teuer zu stehen gekommen. Niemand legt sich mit den Katzen an, ohne böse gekratzt zu werden. Sie wissen, dass sie uns nicht gewachsen sind.«
    »Sie sahen aber weitgehend einsatzbereit aus, Sir«, widersprach ihm Flink Zwo. »Ich habe sogar erbeutete Geisterkatzen-Ausrüstung gesehen.«
    Chaffee lachte. »Lächerlich. Sie haben gegen einen Stern ClanKrieger gekämpft. Diese Freizeitsoldaten sind derartigen Könnern auf keinen Fall ge-wachsen. Sie sind auf der Flucht.« In gewisser Weise freute es ihn, dass die Miliz floh. Bei dem Bemühen, so schnell wie möglich in die Berge zu kommen, hatte sich seine Kompanie über mehrere Kilometer verteilt. Die langsamen Nachschubfahrzeuge hingen weit zurück. Dadurch waren die Halsabschneider nicht in optimaler Verfassung für einen Kampfeinsatz, aber gegen einen Haufen blutig geprügelter Milizionäre reichte es auf jeden Fall. »Bereit machen, auf meinen Befehl nach Westen zur Schnellstraße vorzurücken. Sobald wir die Straße erreichen, dezimieren wir ihre Nachhut, bis sie sich ergeben.«
    Sein Schwert hatte einen Schritt getan, da brach eine Stimme aus seinem Helmlautsprecher. Sie war schwer zu verstehen und wurde von lautem Rauschen gestört, aber er erkannte sie als die eines seiner Posten. »... Mechs an äußerer Markierung...«, knarzte sie.
    Er erhöhte die Verstärkung des Kommgeräts, um besser zu verstehen. »Berichtende Einheit, Meldung wiederholen. Sie sind kaum zu verstehen.«
    Ein Donnergrollen erschütterte sein Schwert, ein künstliches Gewitter, das ihn heftig durchschüttelte. Der dickliche Söldnerführer wurde in die Gurte geschleudert und spürte, wie sie sich in sein Fleisch gruben. Orange und rote Feuerbälle und Explosionen stiegen zwischen Ringen aus aufgeschleuderter schwarzer Erde auf, wohin er auch blickte. Er schaltete den Mech in den Rückwärtsgang, trat einen
    Schritt zurück und verlor fast das Gleichgewicht. Artillerie? Hier? Wie? Für einen Moment wurde ihm eiskalt. Hatten die Geisterkatzen seine Täuschung durchschaut? Der Gedanke ließ ihn vor Angst erstarren. Oder vielleicht verwechselten die Clanner seine Leute mit der Miliz. Im Kommsystem hörte er

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