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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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ein pfeifendes Geräusch sie instinktiv in Deckung gehen ließ. Ein dumpfer Knall, gefolgt von einem Zischen, ertönte etwa fünfzig Meter voraus, in der Nähe des Sniper- Geschützes. In den Reihen der Infanterie wurden Rufe laut, dann sah sie Soldaten das Weite suchen. Aus gutem Grund. Eine im Dämmerschein gelblich grün phosphoreszierende Rauchwolke stieg in die Luft.
    Eine Markierungsgranate.
    Einen Augenblick später folgte ein Rauschen, dann eine Detonation, deren Druckwelle sie von den Füßen zu werfen drohte. Artillerie! Sie blieb zwar auf den Beinen, torkelte auf dem Weg zu Miss Vergnügen aber wie betrunken. Dass die Geisterkatzen über Artillerie verfügten, war ihr neu. »Ausschwärmen! Schafft das Geschütz hier weg!«, brüllte sie.
    Rings um den Sniper detonierten Artilleriegranaten und rissen den Boden auf, während die schwerfällige Geschützlafette versuchte, sich zurückzuziehen. Ein greller orangeroter Feuerball riss einen Teil der Seitenpanzerung ab. Verdammt! Noch eine Druckwelle traf Alexi und diesmal stürzte sie.
    Dann, ebenso jäh, wie er begonnen hatte, war der Artilleriebeschuss vorbei. Stimmen brüllten Statusberichte und klangen im Vergleich zu den Explosionen seltsam leise. Immer noch rannten Leute kreuz und quer. Alexis rechtes Ohr klingelte von der letzten Granate, sie hörte den Armbandkomm kaum fiepen.
    »Ritterin Eins hier«, meldete sie sich.
    Sie hörte Tuckers St imm e. »Wir erhalten eine Nachricht für Sie.«
    Eine Nachricht? »Lassen Sie hören.«
    Der Armbandkomm knisterte und eine donnernde, arrogante Stimme überdröhnte das Klingeln in ihrem Ohr. »Ritterin Holt, hier spricht Captain Chaffee von Chaffees Halsabschneidern. Sie haben gerade einen Eindruck von der Feuerkraft erhalten, die mir zur Verfügung steht. Ich weiß, dass Sie bereits gegen die Geisterkatzen gekämpft haben und nicht in der Verfassung sind, jetzt auch gegen frische Truppen zu bestehen. Übergeben Sie mir Tucker Harwell und ich werde die Wyatt-Miliz verschonen. Falls Sie sich weigern, werde ich Sie alle umbringen und ihn mir trotzdem holen. Sie haben fünfzehn Minuten.«
    Schnellstraße Sieben, nördlich von Kinross, Wyatt Präfektur VIII, Republik der Sphäre
    19. Mai 3135
    Die Fahrende Ritterin blieb für einen Moment einfach stehen und dachte nach. Darauf war sie ihr ganzes Leben lang ausgebildet worden, um Männer und Frauen in den Kampf zu führen. Und sie hatte noch nie verloren - mit der einen Ausnahme ihres Kampftests gegen Sterncaptain Cox. Dies war nicht der Zeitpunkt für Gedanken an Niederlage oder Kapitulation. Jetzt war es Zeit zum Handeln. Durch den Dunst des Artilleriebombardements lief Legat Singh herüber, das Gesicht von Schmutzsprengseln übersät. Alexi sah ihn kommen und hob den Armbandkomm.
    »Tucker, Lieutenant Johannson soll den Donar starten und unsere Bodentruppen im Gebirge verteilen. Chaffee muss irgendwo hier vorgeschobene Beobachter haben, sonst hätte der Beschuss nicht so treffsicher ausfallen können.«
    »Ich habe die Nachricht gehört«, keuchte Singh, als er sie erreichte. »Haben Sie vor, gegen Bannsons Leute zu kämpfen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe vor, sie zu besiegen.«
    »Aber die Geisterkatzen ...«
    Vor ihrem geistigen Auge sah sie die Karte des Gebietes. »Er muss eine Nebenstraße benutzt und von Osten querfeldein gekommen sein. Das ist die einzige Möglichkeit, eine Streitmacht aus Kinross nahe genug heranbringen zu können, um uns anzugreifen. Chaffee glaubt, die Geisterkatzen hätten uns durch die Mangel gedreht...«
    »Und damit hat er recht.«
    »Wir sind nicht so geschwächt, wie er glaubt, Legat«, gab sie zurück. »Wir lassen unseren Bergbau-Mech-Umbau hier. Jedenfalls - was davon noch übrig ist, für den Fall, dass die Geisterkatzen gleichzeitig angreifen. Das gibt uns genug Rückendeckung für eine Vorwarnung.« Über ihnen stieg der Donar auf und verschwand in Richtung der Berge, um nach Chaffees Artilleriebeobachtern zu suchen. »Der Rest der Einheit zieht fünfhundert Meter nach Norden und biegt dann nach Osten ins Gelände ab. Wenn wir seine vorgeschobenen Beobachter ausräuchern können, sollte es möglich sein, ihm von Norden aus in die Flanke zu fallen.«
    »Ritterin Holt«, bettelte Legat Singh. »Das Gelände dort oben ist unzugänglich und unsere Leute sind müde.«
    »Wir rücken aus«, sagte sie. »Besser müde als tot.«
    »Ritterin Holt.« Er ließ nicht locker. »Seien Sie doch mal objektiv. Wir reden hier

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