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Gefaehrliche Ziele

Gefaehrliche Ziele

Titel: Gefaehrliche Ziele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blaine Lee Pardoe
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blockierte. Der zweite Schuss traf das Kanzeldach. Im Gegensatz zum Impulslaser-Stakkato, das das Schwert getroffen hatte, zerstörte der künstliche Blitz der PPK das Panzerglas wie ein Schweißbrenner eine dünne Eisschicht. Gleißendes Licht füllte das Cockpit, als der blaue Energiestrahl durchbrach und das Innere der Kanzel atomisierte.
    Der Schwarzfalke wankte, dann feuerte, wohl durch eine Fehlfunktion, der Sprengsatz des Schleudersitzes. Die verdrehten Überreste der Cockpitluke waren durch den PPK-Treffer mit dem Rest der Metallwand verschweißt, und die Überreste der Pilotenkanzel explodierten, als der Mech zur Seite kippte.
    Der zerbeulte Behemoth II, der J-37-Transporter, der Maxim, der Sniper, eine Handvoll Infanterie und ihr
    Schwarzer Ritter waren alles, was von der Wyatt-Miliz noch existierte, als Alexi den Funkspruch auffing. Sie hatte Reo Jones in den See stürzen sehen und hoffte, dass er es überlebt hatte, aber um der Wahrheit die Ehre zu geben, ging es ihr vor allem um das Schwert. Und sie hoffte, dass Tucker und seine Leute sich hatten in Sicherheit bringen können. Der Funkspruch erreichte sie aus kurzer Entfernung und unverschlüsselt.
    »Ritterin Alexi, hier spricht Sterncaptain Cox. Ich fordere dich auf, die Waffen niederzulegen. Adept Tucker befindet sich in meinem Gewahrsam. Ich habe keinen Grund mehr, gegen dich zu kämpfen, doch bei einem Angriff werden wir das Feuer erwidern. Ich biete dir einen Waffenstillstand an.«
    Sie saß einen Moment schweigend in ihrem Cockpit. Die Miliz hatte schwer gekämpft und sich gut geschlagen. Jetzt war der Krieg vorbei. Tucker war der Grund für ihren Kampf gewesen und wenn Sterncaptain Cox sagte, dass er Tucker hatte, dann stimmte das.
    »In Ordnung«, antwortete sie über denselben Kanal. »Wyatt Miliz, hier ist Miss Vergnügen. Der Kampf ist vorbei. Feuer einstellen. Ich wiederhole, Feuer einstellen. Wir haben Waffenstillstand.« Die Worte lagen ihr bitter auf der Zunge, doch sie wusste, dass sie das Richtige tat. Damit hat dieser Clan-ner mich zweimal besiegt.
    Sie öffnete eine Privatverbindung zu Cox. »Sterncaptain Cox, ich habe meinen Leuten den Befehl zur
    Kampfeinstellung gegeben. Was schlägst du vor?«
    »Begleite mich, Ritterin Alexi. Ich muss diesen Adepten sehen.«
    »Bestätigt«, meldeten Kapitän Cassons Scouts. »Mehrere Elemente auf der Straße vor uns, Geschützsignaturen von PPK-und Laserfeuer. Am Ende der Schnellstraße tobt eine Schlacht, Señor.«
    Ivan Casson blickte zum Horizont. Da endet in mehr als einer Hinsicht die Straße. »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, wie lange die Kämpfe schon im Gange sind?«
    »Der Funkverkehr deutet auf eine knappe Stunde hin«, antwortete sein Nachrichtendienstoffizier.
    Die Wyatt-Miliz ist bereits geschwächt. Bannsons Söldner waren schon einmal in einen Hinterhalt geraten und zerschlagen worden. Und die Geisterkatzen sind in einen Hinterhalt Ritterin Holts geraten. Ja, eine weitere Stunde Kampf genügt, den zu erwartenden Widerstand auf ein Minimum zu reduzieren. Er schaltete auf den allgemeinen Kanal. »Adlerkrallen, zu V wie Victor-Formation aufstellen und bereithalten zum Abmarsch in Höchstgeschwindigkeit. Denkt an unser Einsatzziel: Wir müssen den ComStar-Adepten finden und lebend in unsere Gewalt bringen.« Er schob den Fahrthebel seiner Sonnenkobra vor und bewegte sich ins Zentrum der Formation. »In der Schlacht bedeutet der richtige Zeitpunkt alles.« Das hatte er schon vor langer Zeit als Kadett gelernt. »Adlerkrallen, vorwärts - 'arsch!«
    Die kleine Gruppe stand zu Füßen des Kriegshammer IIC, als Sterncaptain Cox ausstieg. Er und Alexi trugen die übliche Montur jedes aus seiner Maschine kletternden MechKriegers: Stiefel und Kühlweste über schweißgetränkter Wäsche. Der ClanKrieger kam hocherhobenen Hauptes herüber zu Tucker und Patricia. Tucker war nervös, ließ es sich aber nicht anmerken. Was wollen sie? Bin ich jetzt ein Gefangener der Clans? Er hatte über Leibeigene gelesen und fragte sich, ob ihm eine Aufnahme in die Geisterkatzen blühte. Die Ritterin kam ebenfalls herüber und wischte sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn, während sie schnell über den aufgerissenen Boden ging. Alexis Nähe verlieh ihm die Kraft, allem ins Auge zu blicken, was ihn erwartete.
    Was noch von Chaffees Halsabschneidern existierte, hatte die Flucht ergriffen. Viel war es ohnehin nicht mehr, nachdem erst die Miliz und dann die Geisterkatzen sie durch die Mangel gedreht

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