Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat
Gartenzwerge darin herumstanden.
Entschlossen drückte Franzi auf die Klingel. Sofort fing Timmi an zu bellen und von innen an der Tür zu kratzen.
Frau Tonde machte auf, und der Dackel schoss wie eine wütende Furie heraus. Automatisch wichen Kim und Marie zwei Schritte zurück.
Franzi ließ sich von Timmis Gebell nicht einschüchtern. »Hallo, Kleiner«, sagte sie und bückte sich zu ihm hinunter.
Der Dackel vergaß zu bellen und schnupperte an ihrer Hand. Dann wedelte er mit dem Schwanz.
»Schön, dass du mich wieder erkennst«, lachte Franzi. »Jetzt brauchst du dich auch nicht mehr aufzuregen, oder?«
Timmi wedelte noch heftiger mit dem Schwanz.
»Du kannst aber gut mit Hunden umgehen«, sagte Frau Tonde. »Das hast du sicher von deinem Vater. Timmi freundet sich nämlich normalerweise nicht gleich mit jedem Fremden an.«
Franzi lächelte. »Danke.«
Kim zeigte auf Michi. »Das ist übrigens Michi Millbrandt. Er hilft uns bei unseren Ermittlungen.«
»Ihr legt euch ja richtig ins Zeug«, sagte Frau Tonde. »Die Polizei hat leider noch keine Spur. Ich sitze wie auf Kohlen und habe schon dreimal im Präsidium angerufen, aber Kommissar Peters hat mich jedes Mal vertröstet. Dann kommt mal herein. Ihr seid meine große Hoffnung.«
»Danke«, sagte Marie.
Neugierig betrat Franzi als Erste das Haus. Den Flur zierte eine kitschige Blümchentapete. Neben Gartenzwergen sammelte Frau Tonde auch noch Hunde aus Glas, Plastik und Keramik, die überall auf kleinen Tischchen im Flur herumstanden.
Frau Tonde führte sie ins Wohnzimmer, das fast komplett mit einer himmelblauen, plüschigen Couchlandschaft ausgefüllt war. Timmi sprang auf den größten Sessel und sah erwartungsvoll drein.
»Wollt ihr euch nicht setzen?«, fragte Frau Tonde. »Kann ich euch einen Tee anbieten, Kekse?«
Marie schüttelte den Kopf. »Nein, danke, wir würden gerne gleich loslegen. Welche Zimmer haben die Einbrecher denn durchwühlt?«
»Das Wohnzimmer, das Schlafzimmer und das Arbeitszimmer meines Mannes«, antwortete Frau Tonde. »Die anderen Zimmer, auch das von Sofie, haben sie in Ruhe gelassen. Wahrscheinlich hatten sie nicht so viel Zeit. Hier im Wohnzimmer haben sie die Bauerntruhe aufgerissen und das ganze Tafelsilber gestohlen, samt Schatulle.«
»Verdammt«, sagte Kim. »Dürfen wir?«
Frau Tonde nickte. »Natürlich.«
Kim öffnete ihren Rucksack und holte eine Lupe heraus. Zusammen gingen sie zur Truhe. Da fing Timmi an zu knurren.
»Ruhig, Schätzchen«, sagte Frau Tonde. »Es ist alles in Ordnung, das sind Freunde, die uns helfen wollen.«
Der Dackel schien nicht so recht daran zu glauben und ließ die drei !!! nicht aus den Augen.
Michi blieb ein wenig zurück, doch Marie drängte sich neben Kim und beugte sich tief über die Truhe. Franzi konnte gar nichts sehen.
»Lasst mich auch mal ran«, beschwerte sie sich.
Kim gab ihr die Lupe. »Hier, aber es gibt offenbar keine besonderen Spuren. Kein Kratzer, nichts. Da sind nur Reste von Grafitpulver. Wahrscheinlich von der Spurensicherung der Polizei.«
Frau Tonde nickte. »Ja, genau. Man hat aber leider nur die Fingerabdrücke von meinem Mann und mir gefunden.«
Franzi nahm die Lupe in die eine und ihre Taschenlampe in die andere Hand. Kim hatte Recht. Die Außenseite und die Schubladen der Truhe waren unversehrt.
Marie tastete vorsichtig die Böden der leeren Schubladen ab. »Hier ist auch nichts, nur ein bisschen Staub.«
»Schade«, sagte Marie.
»Zeigen Sie uns dann das Schlafzimmer?«, bat Kim.
»Gern«, sagte Frau Tonde.
Sie gingen wieder durch den Blümchenflur hinüber. Das Schlafzimmer auf der rechten Seite hinten war ganz in Rosa gehalten. Eine Häkeldecke lag auf dem breiten Doppelbett. Ansonsten gab es nur zwei Nachttische – mit besonders scheußlichen Dackeln drauf – und eine altmodische Kommode mit kitschigen rosa Engeln.
Frau Tonde zeigte auf die Kommode. »Dadrin hatte ich den Schmuck von meiner Großmutter aufbewahrt. Wenn meine Großmutter noch lebte, würde sie bestimmt einen Nervenzusammenbruch bekommen.«
Franzi befürchtete schon, Frau Tonde würde gleich anfangen zu weinen und auch einen Nervenzusammenbruch bekommen. Doch sie schniefte zum Glück nur ein bisschen in ihr Taschentuch.
Die drei !!! machten sich wieder an die Arbeit. Diesmal hielt Michi die Taschenlampe, sodass sie abwechselnd die Kommode untersuchen konnten.
»Nichts!«, sagte Marie.
Franzi gab die Hoffnung noch nicht auf. Schließlich hatten sie das
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