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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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Hosentasche, während die andere Hand schon nach der Maus tastete.
    Die drei !!! standen unschlüssig herum. Insgeheim hofften sie, dass Sofie im letzten Moment noch auftauen und ihnen ein super Motiv auf dem Präsentierteller servieren würde. Aber da konnten sie lange warten.
    Sofie schien bereits wieder vergessen zu haben, dass sie überhaupt da gewesen waren. Sie hing wie hypnotisiert an ihrem Computer und nahm nichts und niemanden mehr um sich herum wahr.
    Franzi sah ihr über die Schulter. Jetzt war sie doch neugierig geworden, in welchem Chatroom Sofie wohl unterwegs war. Plötzlich stutzte sie. Das Logo der Seite kam ihr irgendwie bekannt vor. Sie sah genauer hin und erkannte die tolle Skaterseite, auf der sie auch schon herumgesurft war, sich aber noch nicht zum Chatten angemeldet hatte.
    »Ist der Chatroom gut?«, fragte sie Sofie. »Sind da nette Leute dabei?«
    Zum ersten Mal wachte Sofie aus ihrer Trance auf. »Das ist der Chatroom. Da geht es echt ab. Coole Leute. Die kennen sich alle total gut aus mit Skaten und sind witzig und …«
    Kim stieß Franzi mit dem Ellbogen an. »Komm, lass uns gehen.«
    »Wieso?«, fragte Franzi. »Das ist doch spannend.«
    Marie zog die Augenbraue hoch. »Spannender als unser Fall? Wohl kaum.«
    Franzi dachte nicht daran, sich von Marie oder Kim einfach so wegschieben und bevormunden zu lassen. Sie beugte sich zu Sofie vor, doch die war wieder in ihre Trance zurückgefallen.
    »Hey, Sofie!«, rief Franzi.
    Keine Reaktion.
    »Gib’s auf«, sagte Kim. »Die ist im Chatfieber.«
    »Mist!«, schimpfte Franzi. »Gerade wollte sie mir was erzählen. Das hat mich echt interessiert. Aber ihr musstet sie ja unterbrechen. Toll!«
    Marie sah Franzi verständnislos an. »Warum regst du dich eigentlich auf? Es gibt im Moment echt Wichtigeres als diesen bescheuerten Chatroom.«
    »Der ist nicht bescheuert«, protestierte Franzi.
    Da ging Kim dazwischen. »Müsst ihr dauernd streiten? Das nervt. Lasst uns lieber ins Café Lomo gehen und besprechen, wie wir weiter vorgehen.«
    »Ja, genau«, sagte Marie. »Wir sollten unbedingt so bald wie möglich an den Tatort. Vielleicht hat die Polizei ja wirklich eine Spur übersehen.«
    Franzi nickte. »Klar, aber könnt ihr das nicht alleine bereden? Simst mir einfach, wann ihr den Tatort besichtigen wollt. Ich muss los.«
    »Du kannst uns doch nicht einfach alleine lassen«, sagte Kim. »Wir sind drei !!!, nicht zwei. Schon vergessen?«
    »Nein«, sagte Franzi. »Mach kein Drama draus. Ich muss wirklich los.«
    Marie verzog spöttisch die Mundwinkel. »Lass mich raten: Du willst chatten, in diesem albernem Skater-Chatroom.«
    »Wenn du’s genau wissen willst: Ja!«, sagte Franzi. »Zufällig hab ich auch mal was vor. Sonst sprintest du ja immer zu deinen Trällerstunden.«
    Marie wollte gerade eine giftige Gegenbemerkung machen, als Kim abwinkte. »Lass sie ruhig. Wir kommen schon ohne sie klar. Komm, ich lade dich auf einen »Kakao Spezial« ein!«
    »Gute Idee!«, sagte Marie, hakte sich bei Kim unter und zog mit ihr ab.
    Franzi sah ihnen nach und spürte einen kleinen Eifersuchtsstich in ihrer Brust. Leise murmelte sie: »Zicken!«
     
    Eine halbe Stunde später kam sich Franzi vor wie am ersten Schultag. Sie betrat zwar kein reales Schulgebäude, sondern nur einen virtuellen Raum, war aber trotzdem mindestens genauso aufgeregt. Was würde sie alles erwarten? Bis jetzt hatte sie nie richtig ernsthaft gechattet, es mal ausprobiert, klar, aber diesmal hatte sie das Gefühl, dass sich gleich eine neue Welt für sie öffnen würde. Sie hatte sich angemeldet und lange überlegt, welchen Nickname sie nehmen sollte. Eine Weile hatte sie zwischen ein paar Skater-Fachbegriffen geschwankt, fand das dann aber doch zu langweilig und direkt und hatte sich schließlich für Apple entschieden. Obwohl sie sonst kein großer Esser war: Auf Äpfel hatte sie immer Lust. Außerdem musste sie bei Ap- ple immer an Gwyneth Paltrows süße kleine Tochter denken. Gwyneth Paltrow war eine super Schauspielerin, und besonders toll war sie in dem Krimi-Remake von Alfred Hitchcock Ein perfekter Mord.
    Franzi verfolgte eine Weile die Gespräche der anderen. Sie unterhielten sich darüber, welche Klamotten man zum Skaten tragen sollte. Gab es in dem Chatroom etwa nur lauter Modefreaks?
    Franzi holte tief Luft und schrieb ihren ersten Kommentar:
     
    Apple: Sagt mal, worum geht es hier eigentlich? Ums Skaten oder um eine doofe Modenschau?
     
    Sofort antworteten drei Leute

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