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Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat

Titel: Gefährlicher Chat - Wich, H: Gefährlicher Chat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Henriette Wich
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eine Sekunde berührt. Ich habe seine Wärme gespürt. Seine Haut ist unglaublich weich und zart.
    Gerade habe ich ihm eine SMS geschickt und er hat sofort zurückgesimst:
    Bin auch supergespannt, was im Labor rauskommt. Bis bald, M.
    Die SMS werde ich nie wieder löschen!
    Ich werde noch verrückt! Weiß er, dass ich in ihn verliebt bin? Ahnt er etwas? Vielleicht ist er ja auch in mich verliebt und traut sich nur nicht, es mir zu sagen. Jungs haben ja oft Probleme, über ihre Gefühle zu …
     
    Plötzlich knallte ein harter Gegenstand gegen ihre Tür. Kim sprang auf und raste zur Tür. »Was ist los? Ist was passiert?«
    »Nö«, sagte Ben und grinste. Sein Zwillingsbruder Lukas stand neben ihm und hielt einen Fußball in der Hand.
    »Spinnt ihr?«, fragte Kim. »Ihr habt mir einen Riesenschrecken eingejagt.«
    »Wieso?«, fragte Lukas unschuldig.
    Kim verdrehte die Augen. Jetzt taten sie auch noch so unschuldig, dabei waren ihre Brüder die frechsten Jungen der ganzen Stadt, und ausgerechnet sie musste mit ihnen unter einem Dach leben.
    »Wieso, wieso?«, äffte sie Lukas nach. »Ich dachte schon, ihr hättet euch verletzt. Was macht ihr da überhaupt? Mama hat euch doch verboten, im Haus Fußball zu spielen.«
    Ben sah sie herausfordernd an. »Willst du uns etwa verpetzen?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte Kim. »Spielt meinetwegen, was ihr wollt, aber lasst mich in Ruhe.«
    Lukas’ Augen blitzten. »Echt? Wir dürfen spielen, was wir wollen? Dann wollen wir an deinen Computer, nur für ein kleines Spiel, bitte!«
    »Kommt nicht infrage«, sagte Kim. »Wie oft soll ich euch das noch sagen?«
    Damit ließ sie ihre Brüder stehen, knallte die Tür zu und sperrte zweimal ab. Am liebsten hätte sie auch für ihren Computer und ihren Drucker Vorhängeschlösser gehabt, damit die Zwillinge nicht rankonnten. Neulich hatten sie doch glatt ein Papier aus dem Drucker genommen, ausgerechnet eine Seite aus ihrem Geheimen Tagebuch. Und dann hatten Ben und Lukas ihren Eltern vorgelesen, dass sie in Michi verknallt war.
     
    Hier haben Ben und Lukas mich unterbrochen. Ich hasse sie!
    Wo war ich stehen geblieben? Ach ja: Jungs haben oft Probleme, über ihre Gefühle zu reden. Es könnte ja wirklich sein, dass Michi in mich … Wie kann ich das bloß herausfinden? Ihn einfach darauf ansprechen? Nein, lieber versinke ich in Grund und Boden. Ihm eine SMS schicken? Nee, zu unpersönlich. Oder einen Liebesbrief schreiben, so richtig schön romantisch? Ja, das ist es! Aber ich darf nicht zu direkt sein, muss mehr zwischen den Zeilen schreiben, dass ich ihn mag. Okay, ich werde es versuchen. Nur heute nicht mehr. Die blöden Zwillinge haben den letzten Rest Romantik in mir zerstört!
     
    Franzi kam nach der Tatortbesichtigung völlig durchgefroren zu Hause an. Auf dem Rad hatte sie gegen den eiskalten Wind und eklige Schneeschauer ankämpfen müssen. Dabei war ihr wieder Powerfrau aus dem Chatroom eingefallen. Die fuhr bei dem Wetter sicher weder Rad noch skatete sie.
    Als Franzi um die Ecke bog und ihr Fahrrad in den Schuppen bringen wollte, hörte sie plötzlich merkwürdige, schmatzende Geräusche. Was war das denn? Neugierig drehte sie sich um – und sah ihren Bruder Stefan vor dem Schuppen knutschend mit einem blonden Mädchen.
    »Äh, hallo …«, sagte Franzi. »Ich will euch ja nicht stören, aber ich wollte gerade mein Rad …«
    Die zwei küssten sich weiter, ohne zu reagieren.
    »Hallo!«, rief Franzi lauter. »Kann ich mal vorbei? Ihr steht direkt vor der Tür.«
    Jetzt löste sich Stefan aus den Armen seiner neuen Freundin. »Was ist los?«
    Franzi wiederholte grinsend ihre Frage.
    Endlich kapierte er und schob seine Freundin zur Seite.
    »Danke«, sagte Franzi.
    Dann betrat sie kopfschüttelnd den Schuppen. Liebe machte wirklich blind! Erst Kim und jetzt auch noch Stefan. Sie würde sich garantiert nie verlieben, und so was wie Kim würde ihr nie im Leben passieren. Die war richtig weggetreten gewesen vorhin. Dabei war doch der Fall gerade so spannend. Jetzt brauchten die drei !!! alle ihre Energie.
    Als Franzi aus dem Schuppen kam, knutschte Stefan immer noch mit seiner Freundin. Franzi drückte sich grinsend an den beiden vorbei und ging ins Haus. Auf dem Weg in ihr Zimmer fiel ihr auf einmal siedend heiß Marie ein. Die war ja auch verliebt und ausgerechnet in Stefan! Wenn sie ihr jetzt erzählte, dass er eine Freundin hatte, würde sie bestimmt in Ohnmacht fallen. Sollte sie es überhaupt erzählen? Es würde

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