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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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2000 mit seiner Miete und der Kaution –, und sie stand mit 354759 Dollar in den Miesen.
    Caroline war eindeutig zu gutgläubig. Sie ließ ihre Kontoauszüge einfach auf ihrem Schreibtisch liegen, wo alle Welt sie sehen konnte.
    In dem Wissen, dass sie im Grunde nichts besaß außer Schulden, hatte er absichtlich eine andere Bank gewählt, denn wenn er zu ihrer gegangen wäre, wäre die Versuchung zu groß gewesen, einfach ein bisschen Geld von seinem auf ihr Konto zu verschieben.
    Eine Million oder zwei. Vielleicht sogar drei, was machte das schon für einen Unterschied? Er hatte mehr als genug für seine Bedürfnisse für den Rest seines Lebens, und es wäre jeden Penny wert, nur um zu sehen, wie diese kleinen Sorgenfältchen, die ihre Geldprobleme bei ihr hinterlassen hatten, verschwanden.
    Alles zu seiner Zeit. Es würde geschehen, nur nicht heute. Caroline war kein Dummkopf und würde mit Gewissheit eine Verbindung zwischen seinem Auftauchen in ihrem Leben und dem Auftauchen einer größeren Summe Geldes auf ihrem Bankkonto herstellen.
    Jetzt war er an der Reihe. Hinter dem Schalter saß eine kesse Brünette, die aus ihrem Interesse an ihm kein Hehl machte.
    »Ja, Sir? Kann ich Ihnen helfen?«
    Er würde sich später darum kümmern, sein Kapital in Aktien und Obligationen verteilt anzulegen. Jetzt wollte er das Geld erst einmal einfach nur auf ein Konto einzahlen.
    »Ja, ich möchte ein Konto eröffnen und einen Safe mieten.«
    Ihr Lächeln war jetzt eindeutig kokett. »Natürlich, Sir. Bitte füllen Sie dieses Formular aus. Wir brauchen Ihre Adresse und Telefonnummer. Wollen Sie Bargeld oder einen Scheck einzahlen?«
    »Einen Bankscheck.«
    Rasch füllte Jack das Formular aus und gab Carolines Adresse und Nummer an. Dann schob er es zusammen mit dem Scheck über acht Millionen Dollar – und ein bisschen Kleingeld – über den Tresen.
    Die Kassiererin drehte es um, warf einen raschen, geübten Blick auf das Formular und sah dann auf den Scheck. Und gleich darauf noch ein zweites Mal. Es folgte ein schneller Blick auf ihn. Ihr Lächeln war verschwunden, und mit einem gemurmelten »Ich bin gleich wieder da, Sir« verschwand sie.
    Jack war bereit, so lange zu warten wie nötig, aber sie kam gleich darauf mit einem klein gewachsenen Mann zurück, der schon reichlich Fett angesetzt hatte. Offensichtlich der Filialleiter.
    »Wenn Sie bitte hier entlangkommen würden, Sir«, sagte der Mann und deutete auf eine Tür. Jack trat als Erster ein. Es würde die Bank nicht allzu viel Zeit kosten, sich mit seiner Bank in North Carolina in Verbindung zu setzen. Ein paar Anrufe später befand sich das Geld auf seinem Konto, und Jack hatte die Diamanten in einem Safe deponiert.
    Den Beutel in die flache Kassette zu legen schenkte ihm ein ungeheures Gefühl der Erleichterung. Selbst durch den Stoff hindurch hatten die Steine sich hart, sogar feindlich angefühlt. Kalte Klumpen, geschaffen aus dem Bösen in seiner reinsten Form. Er hatte sie Deaver abgenommen, weil er den Gedanken nicht ertragen konnte, dass jemand von dem Massaker profitierte, das zu verhindern er nicht geschafft hatte, und weil in dem Dorf niemand mehr am Leben gewesen war, dem er sie hätte geben können. Und sie den Behörden von Sierra Leone zu übergeben … Jack hatte selten eine widerwärtigere oder korruptere Gruppe von Männern gesehen. Nein, sie würden im Safe bleiben, bis er sie dorthin bringen konnte, wo sie hingehörten.
    Nachdem er seine Bankgeschäfte erledigt hatte, stand er kurz draußen. Der eiskalte Wind zerrte an seiner Kleidung. Das also war ein Summerville-Winter.
    Er stellte den Kragen seiner Jacke zum Schutz gegen den eisigen Wind auf, der spitze Graupelnadeln gegen seinen Hals trieb, und betrat den Starbucks. Er brauchte Winterkleidung, aber eine weitere Infusion heißen Kaffees brauchte er noch dringender.
    Jenna kam in einem Wirbel von Schneeflocken und dem Duft von Kiefern ins First Page . »Meine Güte, was für ein schreckliches Wetter!«, rief sie, während sie Caroline auf die Wange küsste und ihr einen Kranz aus Kiefernzweigen überreichte.
    Caroline lächelte und drehte das Schild an der Tür auf GESCHLOSSEN , was sie immer tat, wenn Jenna zu ihrer montäglichen Mittagsverabredung auftauchte. Dienstags bis samstags hatte sie während der Mittagszeit geöffnet, in der Hoffnung auf ein bisschen zusätzlichen Umsatz.
    Den würde es heute mit Gewissheit nicht geben. Jenna war der erste Mensch, der ihren Laden betrat, und Caroline

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