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Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder

Titel: Gefährlicher Fremder - Rice, L: Gefährlicher Fremder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Frustration aus und nahm sich noch ein paar frittierte Brokkoliröschen. »Wir sind uns noch nie im Leben begegnet. Warum um alles in der Welt sollte er bei mir einziehen wollen, wenn er mich überhaupt nicht kennt?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es kommt mir nur komisch vor, dass er dein Zimmer mieten will, wo er doch in ein bequemes Hotel gehen könnte. Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, Caroline, aber so schön Greenbriars auch ist, kann es mit dem Service und dem Komfort im Carlton doch wohl kaum mithalten. Oder dem Luxus im Victoria.«
    Stellte sich Jenna absichtlich dümmer, als sie war? »Wie soll er sich denn einen Aufenthalt im Carlton leisten können? Hast du eine Ahnung, was das kosten würde? Fast sechstausend Dollar im Monat. Und er ist doch nur ein Exsoldat.«
    »Du lieber Gott«, flüsterte Jenna mit großen Augen. »Du weißt es nicht. Du weißt es wirklich nicht.«
    »Was weiß ich nicht?« Jenna antwortete nicht. »Jenna, du machst mir langsam Angst. Was weiß ich nicht? Was sollte ich wissen?«
    »Ich … das darf ich dir nicht sagen.«
    Caroline bekam es mit der Angst zu tun. Jenna sah so aus, als ob sie herausbekommen hätte, dass Jack Prescott in Wahrheit Jack the Ripper wäre, aber einen Eid geleistet hätte, es niemandem zu verraten. »Jenna, du musst es mir sagen. Was stimmt nicht mit ihm? Er wohnt in meinem Haus, Jenna. Ich muss wissen, wenn irgendwas mit ihm los ist.«
    Jenna starrte einen Augenblick lang mit nüchterner Miene vor sich hin. Schließlich nickte sie kurz, als ob sie insgeheim zu einem Entschluss gekommen wäre. »Okay.« Sie schluckte und legte eine Hand auf Carolines. »Okay, ich werde es dir sagen, aber du musst es geheim halten.« Ihre Hand packte Carolines und drückte sie. »Das musst du mir versprechen.«
    Mit großen Augen und enger Kehle nickte Caroline.
    Jenna beugte sich vor und sah Caroline direkt in die Augen, und dabei wirkte sie so verstört, dass Caroline das Gefühl hatte, eine Zentnerlast läge auf ihrem Herzen.
    »Ich würde meinen Job verlieren, wenn du irgendjemandem verrätst, dass ich dir das gesagt habe. Vor allem Jack Prescott. Es verstößt so ziemlich gegen jede Regel, mit dir über einen Kunden zu sprechen. Haben wir uns verstanden?« Caroline nickte. »Okay, also, es ist so. Ich habe keine Ahnung, wieso Jack Prescott ein Zimmer bei dir mieten sollte, wenn er dir noch nie vorher begegnet ist. Und wenn du glaubst, er wäre bloß ein einfacher Soldat, dann irrst du dich gewaltig. Er hat es nicht nötig, sich ein Zimmer bei dir zu nehmen. Er könnte sich das Carlton, das Victoria und Greenbriars kaufen und hätte immer noch mehr als genug Geld übrig.« Wieder legte sie ihre Hand auf Carolines. »Er ist heute Morgen bei uns hereinmarschiert, hat ein Konto eröffnet und einen Safe gemietet.« Sie verstummte.
    »Und?«, bohrte Caroline nach. »Das ist doch kein Verbrechen. Er möchte sich hier niederlassen, also braucht er auch ein Konto.«
    »Ja, sicher doch. Süße …«, sagte Jenna leise, und eine kleine senkrechte Falte tauchte zwischen ihren schwarzen Augenbrauen auf, »er hat heute über acht Millionen Dollar auf meiner Bank eingezahlt.«

 
    13
    Deaver parkte ungefähr eine Meile entfernt und ging dann zu Fuß bis zu Caroline Lakes Haus. Er hatte die Satellitenfotos und Karten sorgfältig studiert und bevorzugte Seitenstraßen und schmale Wege.
    Aber eigentlich hätte er sich diese Mühe gar nicht machen müssen. Das Wetter war so schlecht, dass außer ihm niemand unterwegs war. Wer zur Arbeit musste, war längst aufgebrochen, und die anderen blieben schön zu Hause, geschützt vor dem eisigen Schneeregen. In so einem Wohngebiet musste man normalerweise jederzeit damit rechnen, dass jemand seinen Hund ausführte oder joggen ging, aber nicht bei diesem Wetter.
    Das vereinfachte seine Arbeit ungemein. Es war geradezu lächerlich einfach, er konnte direkt durch die Vordertür hereinspazieren.
    Die Haustür war ein Witz, und als er erst einmal eingetreten war, verstand er auch, warum. Das Haus war zwar riesig, aber es enthielt kaum Möbel, an den Wänden befanden sich keine Kunstwerke, es gab weder kostspielige elektronische Geräte noch sündhaft teuren Schnickschnack, nur ein bisschen Silber. Im Grunde war überhaupt nichts vorhanden, das zu stehlen sich gelohnt hätte.
    Bis auf die zwanzig Millionen in Diamanten natürlich.
    Deaver suchte das ganze Haus systematisch, Zimmer für Zimmer ab, und achtete darauf, alles genau so zu hinterlassen,

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