Gefaehrlicher Liebhaber - Jagd auf Jack the Ripper
Rauchen?“
St. John schwieg, doch sein Folgen war Zustimmung genug.
In einem von großen, marmornen Säulen umgebenen, an einen antiken Tempel gemahnenden, Raum, blieben sie stehen.
„Feuer?“ St. John nickte und inhalierte gleich darauf.
„Zigaretten … Sie kennen diese Neuigkeit? Ein Freund brachte sie vom Kontinent mit. Kleine, scharfe Dinger sind das …“
Unverwandten Blickes beobachtete er St. John beim Rauchen, ohne selbst auch nur einen Zug zu machen und erst, als sein Blick erwidert wurde, nahm er die Zigarette zwischen seine schmalen Lippen.
„Du hast es also nicht so mit Frauen …“, wiederholte er nachdenklich. „Das wundert, bei zwei solch attraktiven Frauen in deiner nächsten Umgebung …“
St. John sagte kein Wort.
Der Schritt, mit dem Mont-Angus auf ihn zu kam, war, wenn auch nicht vollkommen unerwartet, so doch schneller, als gedacht. Er sah die geweiteten, feinen Adern neben Mont-Angus’ Nasenflügeln. Die sauber rasierte vordere Wangenpartie.
„Gehst du zu Huren?“
St. John presste seine Augen ein wenig zusammen, als müsse er gegen die Sonne anblinzeln.
„Nicht zu weiblichen“, flüsterte er. Zu mehr konnte er sich nicht überwinden. Er dachte an Kieran. Es tat weh. Ein allumfassender Schmerz. Wütend und scharf wie ätzende Säure.
„Du … du gefällst mir. Du gefällst mir sogar sehr …“ Die sich in den Worten bewegenden Lippen berührten die empfindsame Stelle zwischen seinem Ohrläppchen und seiner Wange. Sein Atem ging ruckartig. Als säße ein Troll auf seiner Brust.
„Keine Frau der Welt kann einem Mann jene reine, tiefe Lust geben, wie es ein anderer Mann vermag. Nicht wahr, Richard St. John? Frauen mit ihren Spalten sind ekelerregend. Schmutzig. Tragen all die entsetzlichsten Krankheiten in sich, die es nie gäbe, bevorzugten alle Männer ihresgleichen. So wie du … und ich.“
Er schluckte hart, als der Zeigefinger streichelnd an seinem Hals abwärts wanderte, um von dort weiter zu gleiten, bis er vor seiner Männlichkeit verharrte.
„Bist du hungrig, mein junger Löwe?“
Die Lippen ruhten an seinem Hals.
„Dann sollten wir etwas … zu uns nehmen …“
„Dieses Parfüm …“, mehr konnte St. John nicht sagen. Die Situation überforderte ihn. Er fürchtete sich davor, wie weit er vielleicht gehen musste.
„Gefällt es dir? Ich werde es dir schenken. Es wurde allein für mich komponiert. Eine Symphonie für die Sinne. Bei mir zu Hause bewahre ich noch einen Flakon auf. Er soll dir gehören … ganz allein dir …“
St. John schloss die Augen, als Mont-Angus seine Erektion an ihm zu reiben begann. Als die Hand sich, ungeachtet des Stoffes seiner Hose, um seine Männlichkeit schloss.
„Lass uns gehen … Wir müssen stark sein und uns beherrschen … Nur noch kurze Zeit … mein junger Löwe.“
Innerlich fluchend, denn er hatte nicht die winzigste Waffe bei sich, folgte er seinem über die Maßen erregten Gefährten.
„Was ist mit meinen Eltern? Was werden sie denken, wenn ich plötzlich verschwunden bin?“
Mont-Angus blickte sich kurz um, während er wartete, dass der Diener den Schlag der Kutsche öffnete.
„Ich werde einen Boten schicken, sobald wir bei mir sind. Mach dir keine Gedanken.“
Kaum saßen sie nebeneinander im düsteren Fond der Kutsche, ließ Mont-Angus die Jalousien herab und fixierte ihn.
„Wir werden ein paar wundervolle, aufregende Stunden erleben, mein wunderschöner Richard.“
Seine Hand glitt durch St. Johns Haar und betrachtete dessen Wellen, als sehe er solche Schönheit zum ersten Mal.
„Wie viele Augen haben dich schon so angesehen? Wie viele Hände schon so berührt?“
St. John schwieg, denn er wusste, dass er nichts sagen sollte. Im nächsten Moment öffnete Mont-Angus seinen Kragen und knöpfte sein Hemd auf. Die plötzliche Kälte erfasste St. John und er spürte, wie sich seine Brustwarzen aufrichteten.
„Ja … du bist auch erregt, mein süßer Cherubim!“, keuchte sein Begleiter mit heißem Atem. St. John starrte zu den Jalousien. Eine kleine rote Troddel an der anderen. Weinrot. Die Hand wurde fest gegen seinen Schritt gepresst. Massierte seinen Schwanz, während sich die Lippen Mont-Angus’ um einen seiner Nippel schlossen und heftig zu saugen begannen. Verzweifelt überlegte St. John hin und her, wie er aus dieser Situation herauskommen konnte, ohne den Mann so vor den Kopf zu stoßen, dass er ihn kurzerhand aus der Kutsche warf. Er musste zumindest an diesen Flakon herankommen.
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