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Gefährlicher Verführer

Gefährlicher Verführer

Titel: Gefährlicher Verführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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    Die unheilvolle, schwarze
Wolke schlug blitzschnell zu. Sie strömte vom Himmel durch das offene Fenster
ins Haus hinein und erfüllte den Raum wie dichter Rauch. Der Mann taumelte
rückwärts, den Mund zu einem stummen Schrei aufgerissen. Doch kein Laut drang
aus seiner Kehle, denn der dichte Nebel strömte durch seinen Körper und raubte
ihm den Atem.
    Die Karpatianer nahmen
wieder menschliche Gestalt an. Darius machte sich sofort auf den Weg. Er konnte
jedes Geräusch im Haus genau hören. Hinter der dritten Tür rechts spielten vier
Männer Billard. Über ihnen bewegten sich zwei weitere Männer. Einer saß in
einem Zimmer im ersten Stock vor dem Fernseher. Lautlos glitt Darius durchs
Haus, einer Raubkatze auf Beutezug gleich.
    Im Erdgeschoss saßen zwei
Männer in einem Zimmer und unterhielten sich miteinander. Die Vampirjäger. Sie
warteten auf Tempest - auf eine hilflose Frau, die sie foltern wollten, um
einen Karpatianer in die Falle zu locken. Jeder der Söldner trug eine gefüllte
Spritze bei sich. Doch Darius kümmerte sich nicht darum. Er sah nur die Männer
vor sich, die versucht hatten, seine Gefährtin und seine Schwester
anzugreifen. Nichts anderes zählte nun für ihn. Er kannte keine Gnade.
    Darius stand an der Tür des
Billardzimmers. Im selben Augenblick fuhren die Männer herum, als drehten sie
Pirouetten in einer ausgeklügelten Ballettchoreografie. Und gleichzeitig
hielten sie sich die Köpfe, die Hände fest auf die Ohren gepresst. Darius
lächelte kalt. Er übte unbarmherzigen, schmerzhaften Druck auf die Körper der
Männer aus. Gemeinsam fielen sie auf die Knie.
    »Meine Herren, ich glaube,
Sie haben mich erwartet«, sagte er leise, die markanten Gesichtszüge wie in
Granit gemeißelt. Ungerührt beobachtete er, wie die Männer tot zusammenbrachen.
Er verschwendete einen flüchtigen Gedanken an den Gerichtsmediziner, dem es
schwer fallen würde zu erklären, wie vier Männer gleichzeitig an einer Gehirnblutung
gestorben waren. Doch gleich darauf vergaß er seine Opfer wieder.
    Julian, Dayan und Barack
würden sich um die Männer in diesem Teil des Hauses kümmern. Wie ein eisiger,
tödlicher Schatten glitt Darius in den anderen Flügel des Hauses, denn dort würde
er den Anführer der Vampirjäger finden. Er bewegte sich so schnell, dass einer
der Männer im Flur mit ihm zusammenstieß, ohne zu wissen, was ihn zum Taumeln
brachte. Verwundert kratzte er sich am Kopf und ging zum Billardzimmer. Für
Darius war der Mann bereits tot. Vor vielen Monaten hatte Julian das Attentat
auf Desari mit ansehen müssen. Die Männer hatten mit Maschinengewehren auf die
Bühne gefeuert und Desari beinahe getötet. Trotz seines trockenen Sinns für
Humor und seiner ironischen Art war Julian ebenso tödlich wie Darius. Nur
konnte er es besser verbergen. Julian würde nicht zulassen, dass einer der
Angreifer entkam.
    Das riesige Wohnzimmer
verfügte über eine hohe Decke und einen gemauerten Kamin, in dessen Nähe man
einige Sofas und Sessel arrangiert hatte. Zwei Männer saßen in den bequemen
Sesseln und tranken Kaffee, während sie auf ihr Opfer warteten. Darius'
athletische Gestalt füllte den Türrahmen fast völlig aus. Er stand einfach nur
da und wartete.
    Der ältere Mann musste
Wallace sein. Er war mittelgroß, hatte graues Haar, markante, eiskalte
Gesichtszüge und leere Augen. Ihm leistete ein dunkelhaariger Mann
Gesellschaft, der mindestens zwanzig Jahre jünger war und offenbar das
dringende Bedürfnis hatte, sich zu beweisen. Darius las ihre Gedanken. Wallace
hatte einen kranken, perversen Charakter, war grausam gegen Tiere und Frauen.
Er genoss es, ihnen Schmerzen zuzufügen, und es erregte ihn, sie leiden zu
sehen. Dieser Mann hatte seinem Sohn offenbar diese Eigenschaften vererbt.
Einige Jahre zuvor war der Sohn in Europa von Karpatianern getötet worden.
Wallace war von unbändigem Hass erfüllt und freute sich auf ein langes Verhör
mit Tempest. Die perversen Fantasien des Mannes ließen Darius' animalische
Instinkte beinahe die Oberhand gewinnen, doch er kämpfte dagegen an.
    Keiner der zwei Männer
blickte auf. Unter den gegebenen Umständen hielt Darius es für überaus
lächerlich. Leise räusperte er sich, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu
lenken. »Sie wollten mich sprechen, meine Herren? Es wäre nicht nötig gewesen,
mir eine so deutliche Einladung zu schicken. Doch jetzt, da ich Ihre
verdorbenen Gedanken gelesen habe, verstehe ich, wie Sie auf die Idee kamen.«
Seine

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