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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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wieder an die Arbeit gemacht … und diese unhöfliche, unkooperative, unansehnliche Verrückte mit der ruinierten Reputation war die beste und einzige Hoffnung der Royal Four, den französischen Meisterspion, der ihnen bereits so großen Schaden zugefügt hatte, endlich dingfest zu machen.
    Wenn Stanton doch nur den Adligen finden könnte, der die Rekrutierung für die Schimäre übernommen hatte.
    »Ich würde ihn wahrscheinlich wiedererkennen, wenn ich ihn noch einmal hörte.«

    Wenn er sie nur irgendwie wieder in die gute Gesellschaft einführen könnte. Stanton starrte sie mit leerem Blick an, während sein Hirn eine Möglichkeit nach der anderen durchspielte und verwarf.
    Sie schaute ihn finster an. »Woran denkt Ihr? Ich kann Euer Gehirn bis hierher knacken hören.«
    »Es muss eine Möglichkeit geben, Euch wieder in die Gesellschaft einzuführen, damit Ihr helfen könnt, den Adligen aus Eurer Geschichte zu identifizieren.«
    »Oh, soll ich mein bestes Kleid anziehen und Euch zur nächsten musikalischen Soiree begleiten?« Sie zuckte abwehrend mit den Schultern. »Ich kann mich nirgendwo blicken lassen, und Ihr wisst das genau.«
    »Vielleicht könntet Ihr Euch als Dienstmädchen ausgeben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Man würde mich erkennen. Schlagt im Wörterbuch unter ›berüchtigt‹ nach und Ihr findet ein Bild von mir.«
    »Du könntest mit Lord Wyndham zur Hausparty von Lord Cross gehen.«
    Sowohl Alicia als auch Stanton drehten sich überrascht um. Millie saß in einem Sessel nahe der Tür und stützte ihre gefalteten Hände auf den Knauf ihres Gehstocks.
    Lord Wyndham runzelte die Stirn. »Wann seid Ihr in den Salon gekommen, Madam?«
    »Ach, ich bin seit einer Ewigkeit hier. Aber seid unbesorgt, Mylord, ich kenne die Geschichte bereits. Ich war es, die Mylady dazu drängte, an Euch zu schreiben.« Millies Gesicht verzog sich glücklich. »Was werdet Ihr für einen Spaß haben, Mylady! Ihr werdet endlich wieder einmal die Ballkönigin sein.«

    Alicia warf einen Blick zur Seite, um Lord Wyndhams Reaktion nicht zu verpassen. Er starrte Millie bestürzt an. Dann schaute er sie an, und sein Entsetzen wuchs ins Unermessliche.
    »Das war ein Scherz«, sagte Alicia eilig. »Sie ist verrückt. Senil. Wirklich, sie fängt gleich an zu sabbern.«
    Leider wich das Entsetzen aus Lord Wyndhams Miene und machte Kalkül und kühler Überlegung Platz. »Es könnte funktionieren.«
    »Nein.« Alicia hob abwehrend beide Hände. »Ganz gewiss nicht!«
    Er stand auf und verneigte sich tief. »Mylady, würdet Ihr mir die Ehre erweisen …« Er hielt inne.
    Sie verkroch sich schier in ihrem Sessel und betrachtete ihn mit einer Mischung aus Konsterniertheit und aufkommendem reinen Entsetzen. Unter der Anspannung ihrer verstörten Miene bröckelte der getrocknete Brei von ihrer Haut und sammelte sich auf dem sackartigen Mieder ihres grässlichen Kleides. Gott stehe ihm bei. Es musste einen anderen Weg geben.
    Er liebte sein Vaterland mehr als sein Leben, aber …
    Er räusperte sich. »Würdet Ihr mir die Ehre erweisen, meine Geliebte zu werden?«

5. Kapitel
    S ie erhob sich und ging vor dem Feuer auf und ab. »Ich verstehe, wie Ihr auf diese Idee kommen konntet und nehme an, dass sie Euch sinnvoll erscheint.« Sie kratzte sich am Kinn. Flocken fielen. »Offensichtlich ist es jetzt meine Aufgabe, große Löcher in Euer Arrangement zu schießen.«
    Sie drehte sich um. »Erstens: Wer um alles in der Welt sollte glauben, dass ein Mann wie Ihr Leidenschaft für eine Frau wie mich entwickeln könnte?« Sie wartete seine Antwort nicht ab. »Zweitens: Warum seid Ihr so sehr daran interessiert, diesen Adligen zu finden? Warum erzählt Ihr die ganze Geschichte nicht einfach jemandem, der sich um solche Sachen kümmert?«
    Weil er einer von denen war, die sich um solche Sachen kümmerten. »Ich kann eine so dürftige Geschichte nicht vor die entsprechenden Stellen bringen. Außerdem ist es meine Pflicht als Mitglied des Oberhauses, meinen Herrscher zu beschützen.« Es klang selbst in seinen eigenen Ohren blasiert.
    Sie schaute ihn nur mit einem merkwürdigen Gesichtsausdruck an. »Drittens«, sagte sie: »Warum sollte ich?«
    Diese Antwort fiel ihm am leichtesten: »Für Euer Vaterland.«
    Sie verschränkte die Arme. »Hm, ja. Mein Vaterland. Weil England so viel für mich getan hat. Mein Paradies.« Sie kniff die Augen zusammen. »Eins solltet Ihr wissen, Wyndham: Ich würde England im Nu verlassen, wenn ich
die Möglichkeit

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