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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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außergewöhnlich, wie auch der Pomp der besten Londoner Gesellschaft, der sich unter ihm erstreckte – aber Lady Alicia war nicht da.
    Offensichtlich kam sie absichtlich zu spät. Aber da die Vorstellung bereits fast zur Hälfte um war, musste selbst die unberechenbare Lady Alicia sicherlich bald auftauchen.
    Deshalb verwunderte es ihn nicht, dass der Vorhang hinter ihm sich teilte, als das Orchester mit dem nächsten Satz begann, und Lady Alicia von einem Platzanweiser unter Verbeugungen hineingeleitet wurde. Stanton erhob sich, um sie zu begrüßen.
    Sie schien überrascht, ihn zu sehen, und hielt sich weiter im Schatten, in den der hintere Teil der Loge getaucht war. Er lächelte hinreichend freundlich. Sie schien dadurch in keiner Weise ermutigt. »Was habt Ihr hier zu suchen?«, zischte sie.
    »Habe ich mich denn nicht klar ausgedrückt? Ich bin zu allen Zeiten Euer Begleiter.«
    »Natürlich habt Ihr Euch klar ausgedrückt. Ich habe Euch nur einfach ignoriert.« Sie schaute sich um, als dachte sie darüber nach, fluchtartig die Loge zu verlassen.

    Stanton zog in Erwägung, sich angemessen sarkastisch zu zeigen, fühlte jedoch erstaunlicherweise keine Veranlassung dazu. Tatsächlich war ihm an diesem Abend unbeschreiblich leicht ums Herz. Er lächelte ihr freundlich zu. »Ist Euch nicht zu warm? Warum lasst Ihr mich nicht Euren Umhang nehmen?«
    Sie zog den Kragen ihres Umhangs fester an ihren Hals und zögerte. »Ich …« Sie presste die Lippen aufeinander und starrte ihn verärgert an. »Ach, es ist mir egal, was Ihr denkt.«
    Sie machte einen plötzlichen Schritt nach vorn, trat aus dem Schatten in das Lichtspiel der Bühnenlampen. Sie ließ den Umhang fallen und reckte herausfordernd das Kinn.
    Stanton fühlte, wie sein Mund ganz trocken wurde.
    Das war sie nicht. Konnte es nicht sein. Lady Alicia Lawrence war eine ungepflegte Kreatur mit fleckiger Haut, aufgedunsen wie eine Traube, aber dabei nicht halb so appetitlich.
    Vor ihm stand eine untadelig elegante Dame, die mit hoch erhobenem Haupt und geradem Rücken eine wahrlich unfassbar gute Figur offenbarte, wenn man eher ein wenig mehr weichen Überfluss zu seinem Morgentee bevorzugte …
    Sie wäre nicht elegant in seinen Armen. Sie wäre erdverbunden und ungezähmt und schamlos.
    Stanton kniff die Augen zusammen. Dieser Gedanke war wie der Pfeil eines Gesetzlosen aus dem Nichts durch sein Gehirn geschossen.
    Das war sie nicht!
    Und doch funkelten ihn lebhafte katzengrüne Augen wissend an.
    »Ihr scheint überrascht, Mylord. Ich habe in der letzten Woche mehr Geld ausgegeben als die neue Geliebte des
Prinzregenten. Habt Ihr denn gar nichts zu dem Ergebnis meiner Mühen zu sagen?«
    Sie sah aus wie eine Hure – eine schöne, üppige, verschwenderisch ausgestattete Hure, in deren Augen das Feuer der Lust brannte.
    Sie war die Verkörperung – oh, gütiger Himmel, was für ein Körper! – der unanständigsten Träume eines jeden Mannes.
    Wessen Träume? Deren … oder deiner?
    Atemluft kehrte stoßweise in Stantons Lunge zurück. »Was in Dreiteufelsnamen habt Ihr da an?«
    Er hatte nicht vorgehabt zu brüllen, er hatte ganz gewiss nicht bemerkt, dass das Orchester gerade den letzten Satz beendete, und er hatte ganz sicher nicht gewollt, dass seine Frage wie ein Basscrescendo durch das Opernhaus hallte.
    »Oh, das habt Ihr gut gemacht«, flüsterte Alicia ihm zu.
    Er drehte sich um und starrte sie mit offenem Mund an. Sie tätschelte seinen Arm, während ein gefälliges Lächeln ihre Mundwinkel umspielte. Dann trat sie mit dramatisch wehenden Röcken einen Schritt von ihm zurück. »Mistkerl!«
    Wieder trug ihre Stimme durch die Halle, als stünde sie direkt auf der Bühne. Jeder Kopf drehte sich nach ihnen um. Ein tränenersticktes Schluchzen folgte, und dann wandte sie sich ihm wieder zu und wischte sich dabei dramatisch die Augen. »Ihr seid ein gemeiner … Mann! Erst verführt Ihr mich, und dann verunglimpft Ihr mich deswegen!«
    Einen kurzen, schrecklichen Augenblick lang befürchtete Stanton, sie wollte sich vor ihm auf die Knie werfen, aber dann schien sie zu bemerken, dass die Zuschauer aus dem Parkett sie dann nicht mehr sehen könnten.
    Um sich zu fangen, wankte sie melodramatisch und hob
eine Hand an die Stirn. »Ich kann so nicht weitermachen«, jammerte sie. »Ich liebe Euch so sehr, egal, wie gemein Ihr mir gegenüber auch seid.«
    Stanton war sich nicht vollkommen sicher, wie es passierte. Vielleicht war sie zu sehr in ihrer eigenen

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