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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ihrem Ausschnitt gewahr wurde, blieb er stehen. »Feigling«, sagte er anklagend.
    »Ich weiß. Aber ich konnte nicht anders.« Alicia breitete die Arme aus und drehte sich, damit er sie begutachtete. »Wird es ausreichen? Was meint Ihr?«
    Er legte den Kopf schief und verschränkte die Arme, um sie zu mustern. »Ausreichen wofür, Mylady? Dass ihnen die Augen ausfallen? Ja. Dass Ihr als die skandalöseste Dame Englands in die Geschichte eingeht? Möglicherweise, aber um sicherzugehen, brauchtet Ihr dafür wahrscheinlich noch eine Affäre mit dem Prinzregenten.«
    Alicia betrachtete sich selbst im Spiegel. Eine königliche Affäre? »Hm.«
    Garrett schüttelte den Kopf. »Schießt nicht über Euer Ziel hinaus, Mylady. Prinny hat sich gerade erst eine neue Dame zugelegt und wird ihrer aller Wahrscheinlichkeit nach erst in ein paar Monaten müde werden. Außerdem glaube ich, dass in jener Position eine ungeheure Menge an Kichern vonnöten ist. Ihr kichert nicht.«

    Alicia zuckte die Achsel. »Stimmt. Vielleicht sollte ich es lernen, was meint Ihr? Kichern nicht alle Mätressen?«
    »Darüber solltet Ihr Euch jetzt keine Gedanken machen. Außerdem scheint Euer Lord nicht der Typ dafür zu sein. Ich glaube, er schätzt Euch wegen Eures Verstandes, so verwirrt dieser auch sein mag.«
    Alicia drehte sich um und bedachte Garrett mit einem finsteren Blick. »Ich habe Euch bereits gesagt, dass ich nicht darauf aus bin, mir Lord Wyndham zu angeln. Wir haben eine geschäftliche Vereinbarung, das ist alles.«
    »Sicher, das ist im Moment alles. Aber er ist ledig, und Ihr seid es auch, und ich bin eine Zofe. Es gehört zu meinen Aufgaben, dass ich meine Herrschaft verkupple.«
    Alicia kniff die Augen zusammen. »Ihr seid seit genau einer Woche eine Zofe. Ich habe Euch dazu gemacht – und ich kann Euch auch wieder davon entheben.«
    »Wo würdet Ihr dann eine andere männliche Zofe finden, die derart perfekt dazu gemacht ist, Klatsch und Tratsch heraufzubeschwören?« Er hielt inne, um sein goldblondes Haar im Spiegel glattzustreichen. »Vor allem eine, die so gut aussehend und männlich ist und unter Garantie selbst in den reinsten Gehirnen lüsterne Gedanken weckt?«
    »Ha!«, meckerte Alicia. »Ihr seid ein Blender und ein langfingriger Schauspieler, und die halbe Welt weiß das.«
    Er lächelte und tätschelte ihr beruhigend die Schulter. »Aber nicht die Hälfte, die Ihr zu schockieren sucht. Und deshalb mache ich weiter, auch wenn ich eine Tunte bin; ich beäuge Euch mit flammender Leidenschaft, wenn ein Dritter im Raum ist, und kleide Euch ein wie den feuchten Traum eines verruchten Mannes.«
    Er schaute missbilligend auf die Spitze in ihrem Ausschnitt.
»Und jetzt hört auf, Euch wie ein Waschlappen aufzuführen, und schlagt zu, als meintet Ihr es ernst – was Ihr ja auch wirklich wollt oder wollen würdet, wenn Ihr endlich aufhörtet, Euch Gedanken darüber zu machen, was er wohl von Euch halten könnte.«
    Alicia spielte unsicher an ihrem Ausschnitt herum. »Ich meine es ja ernst.« Sie drückte ihre kühlen Finger auf ihre heißen Augenlider. »Ich hatte gedacht, ich wüsste, was ich wollte, aber jetzt bin ich total verunsichert.«
    »Vielleicht hilft es, wenn Ihr Euch daran erinnert, was Lord Almont Euch angetan hat.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich will jetzt nicht an Almont denken. Heute Abend geht es um meine Familie. Almonts Lügen waren furchtbar, aber was mein eigen Fleisch und Blut mir angetan hat …«
    Heiße Wut über den Verrat rann erneut durch ihre Adern, und sie betrachtete ihren Ausschnitt mit neu erwachter Entschlossenheit. Mit einer ruckartigen Bewegung riss sie die Spitze weg. »So«, sagte sie zufrieden. Wenn ihre Familie sie nur so sehen könnte.
    Ihr wart gewillt, das Schlimmste von mir zu denken – bitte, seht her! Euer schlimmster Albtraum ist wahr geworden. Jetzt seid Ihr Gegenstand von Klatsch und Tratsch, jetzt werdet Ihr von anderen Leuten Eures Standes zurückgewiesen. Ihr werdet Tag für Tag in der Stille sitzen, nirgendwo willkommen und ohne Besucher, bis Ihr glaubt, Ihr müsstet vom Ticken der Uhr verrückt werden.
    Sie hob ihren hitzigen Blick und traf den von Garrett im Spiegel. »Jetzt bin ich bereit, in die Oper zu gehen.«

7. Kapitel
    I n Lady Alicias Loge lehnte sich Stanton zurück und betrachtete die laufende Oper mit einem Maß an Langeweile, dessen er sich selbst nie für fähig gehalten hatte. O ja, die Sopranistin war sehr talentiert und das Bühnenbild geradezu

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