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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zusammen. »Na ja, man sollte es wenigstens versuchen, findet Ihr nicht?«
    Lady Greenleigh beugte sich vor und durchbrach damit ihr stilles Gefecht. »Wie habt Ihr Wyndham kennengelernt?«
    Alicia blinzelte zögernd. »Wir … da gibt es nicht viel zu erzählen. Unser erstes Treffen war nicht gerade romantisch. Es war … höchst ungewöhnlich, und ich bin mir sicher, dass Ihr darüber nichts hören wollt.«
    Olivia lachte. »Ich bezweifle sehr, dass es ungewöhnlicher war als unsere ersten Treffen mit unseren Ehemännern.«

    »Nein, wirklich …«
    Lady Reardon zeigte ihre Wangengrübchen. »Ungewöhnlicher, als ihm mit einer Steinschleuder das Pferd unter dem Hintern wegzuschießen und dann die Nacht neben seinem bewusstlosen Körper zu verbringen?«
    Alicia riss die Augen auf. »Äh …«
    Lady Greenleigh lachte laut auf. »Ungewöhnlicher, als von einer Brücke gestoßen zu werden, sodass er mir hinterherspringen musste, ich dann aber ihn zu retten hatte?«
    Alicia dachte darüber nach. »Ich finde, das klingt recht romantisch.«
    Olivia schnitt eine Grimasse. »Es war die Themse.«
    »Ach so.« Alicia erschauerte. »Igitt. Dann vielleicht eher nicht.«
    Lady Julia beobachtete sie. »Ungewöhnlicher als mein Tagebuch zu lesen und meine geheimsten Phantasien zu verwenden, um mich zu verführen?«
    Alicia blieb der Mund offen stehen. Und ich habe nur eine Verschwörung gegen die Krone belauscht und bin dann seine Geliebte geworden, um ihm bei der Suche nach dem Verräter zu helfen.
    Ihr wurde bewusst, dass die anderen Damen sie mit hochgezogenen Augenbrauen und Teetassen, die auf halbem Weg zum Mund stehen geblieben waren, anstarrten.
    Sie schluckte. »Äh … habe ich gerade laut gesprochen?« Julia stellte rasch ihre Tasse und Untertasse ab. »Ja. Und Ihr müsst Euch vorsehen, dass es nie wieder passiert.«
    Die beiden anderen nickten ernst. Alicia sah von einer zur anderen. Sie sah Sorge und Interesse, aber nicht mehr.
    »Ihr seid nicht überrascht«, sagte sie langsam. »Warum seid Ihr nicht schockiert oder angeekelt oder auch nur ein wenig
entsetzt – wenn schon nicht von dem unmoralischen Arrangement, dann doch wenigstens von der Verschwörung?«
    Willa machte eine abwehrende Geste. »Ach, wir wissen über die Verschwörung Bescheid.«
    Julia sah sie scharf an. »Willa!«
    Willa verzog das Gesicht. »Ach, Julia, hör doch auf damit. Alicia ist kein bisschen so, wie du sie dir vorgestellt hast, gib das doch endlich zu.«
    Olivia nickte. »Sie ist eine von uns.«
    Julia sah frustriert aus. »Du darfst dich nicht allein auf deine Gefühle verlassen, Willa.«
    »Unsinn!« Willa wandte sich mit strahlendem Lächeln an Alicia. »Alicia ist ein Wanderfalke.«
    »Oh!« Olivia schenkte Alicia einen erfreuten Blick. »Eine Falkendame für den Falkenlord! Wie wunderbar passend!«
    Julia schlug beide Hände vors Gesicht. »Olivia«, murmelte sie, »du bringst mich noch um!«
    Olivia griff nach ihrer Teetasse. »Das sagt Dane auch immer.«
    Alicia schaute von einer schönen, überraschenden, angeregten Dame zur nächsten. »Ihr wisst von der Verschwörung. Ihr wisst über mich Bescheid. Ihr solltet mit einer wie mir nicht einmal reden, und dennoch tut Ihr es.« Sie kniff die Augen zusammen. »Dies ist eine Art Klub, stimmt’s? Eure Ehemänner und Wyndham … sie haben sich wahrscheinlich sogar irgendeinen dämlichen Namen gegeben, ›Die vier Reiter‹ oder so ähnlich.«
    Olivia lachte und verschluckte sich an ihrem Tee. Julia reichte ihr eine Leinenserviette, ohne den Blick von Alicia zu wenden.

    »Ihr habt nicht ganz unrecht«, sagte sie langsam.
    »Du meinst wohl zu drei Viertel«, fügte Willa grinsend hinzu.
    »Sei still, Willa.« Julia beugte sich vor und bedachte Alicia mit einem Blick, der diese erstarren ließ. Dann lehnte sich Alicia zurück.
    »Ihr seid ziemlich beängstigend, Lady Dryden. Ich möchte wetten, Eure Dienstboten fürchten sich vor Euch.«
    Willa gluckste. »Sie tätscheln ihr den Kopf und nennen sie Jilly.«
    Alicia löste die Augen von Julias intensivem, forschendem Blick und musterte die beiden anderen, die sie ruhig, aber mit großem Interesse beobachteten. »Drei Viertel …« Sie sah wieder Julia an. »Vielleicht hätte ich nicht Reiter sagen sollen.«
    Julia wandte den Blick nicht ab. »Hm.«
    Nachdem sie sich von ihrem Hustenanfall wegen des verschluckten Tees erholt hatte, beugte sich Olivia in Julias Blickrichtung, um die Aufmerksamkeit ihrer Freundin auf sich zu ziehen. »Julia,

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