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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zu.
    Herbert bekam bei Garretts Unverschämtheit schier einen Anfall. Er wand sich und zwirbelte seine Koteletten. Garrett grinste Alicia zu.
    »Entschuldigt, Mylady, aber ich kann nicht anders. Er ist einfach bei allem fürchterlich steif. Könnt Ihr Euch vorstellen, dass er beim Frühstück die Gabel erst dann in die Hand nimmt, wenn der Minutenzeiger exakt auf der Zwölf steht?«
    Herbert wand sich noch mehr. Alicia schaute ihn besorgt an. »Garrett, ich habe das Gefühl, er bekommt gleich einen Infarkt.«
    Garrett warf ein Kopfkissen nach Herbert. »Du da! Beruhig dich. Ihre Ladyschaft macht sich deinetwegen Sorgen.«
    Herbert erstarrte, sein Blick schoss wild zwischen Garrett und Alicia hin und her. »Wenn … wenn Ihr mich bitte entschuldigen wollt, Mylady …« Er verließ das Zimmer in großer Hast. Wyndhams Hemd blieb auf dem Bett liegen.
    Garrett nahm es hoch und hielt es vor sich. »Nun schaut Euch nur diese Schultern an, Liebchen. Ich sage Euch, Euer Mann ist ein wahrer Gott!«
    »Nein, ist er nicht«, antwortete Alicia seufzend.
    Garrett warf ihr einen wissenden Blick zu. »Was denn? Kein Gott oder nicht Euer Mann?«
    Alicia schüttelte den Kopf. »Nicht jetzt, Darling. Ich brauche Eure Hilfe. Ich muss alles wissen, was Ihr mir über
die Damen Dryden, Reardon und Greenleigh erzählen könnt. Sie haben mich unten in die Enge getrieben und sind für meinen Geschmack viel zu sehr an mir interessiert.«
    Garrett blinzelte und ließ das Hemd aufs Bett fallen. »Die Sirenen? Was wollen die denn hier?«
    Alicia erinnerte sich an das kühle Funkeln in Lady Drydens Blick und schüttelte wegen des Spitznamens den Kopf. »Eher die Schicksalsgöttinnen als die Sirenen, würde ich sagen. Julia ist ziemlich beängstigend, um ehrlich zu sein.«
    Garrett kniff die Augen zusammen. »Die Sirenen haben Euch in die Enge getrieben?«
    Alicia presste die Finger an ihre schmerzenden Schläfen. Sie hatte bereits einen ziemlich anstrengenden Tag hinter sich, und jetzt blieben ihr nur noch vier Minuten. »Sie haben mich auf Lady Drydens Zimmer beordert. Schnell, sagt mir alles, was Ihr wisst.«
    Garrett verschränkte nachdenklich die Arme. »Lady Reardon hat Reardon geheiratet, als er noch nicht rehabilitiert war. Er hatte sie kompromittiert, als er durch das Dorf, in dem sie damals lebte, reiste. Ich habe gehört, sie hätte zu ihm gehalten, als alle Welt ihr erzählte, es wäre ein Fehler gewesen, ihn zu heiraten. Dann ist natürlich irgendwann die ganze Wahrheit über seinen Skandal ans Licht gekommen, und er war der Held und sie die Heldin.«
    »Eine nette Geschichte.«
    Garrett redete sich in Fahrt. »Lady Greenleigh hat ihren Mann bekommen, indem sie in die Themse stürzte und sich von ihm retten ließ. Nach der Hochzeit gab es ein wenig Ärger, der Prinzregent soll sie angeblich zu seiner Mätresse gemacht und Greenleigh soll sie direkt unter der Nase seiner Hoheit weggeschnappt haben. Es soll ein Duell oder
etwas Ähnliches gegeben haben, wobei sie versehentlich angeschossen wurde.«
    »Gütiger Himmel, noch so eine dramatische Geschichte.«
    Garrett grinste. »Das sind nur die wichtigsten Punkte, versteht Ihr? Und dann ist da noch Lady Dryden. Sie war kaum einen Monat die Witwe von Lord Barrowby, bevor sie Dryden geheiratet hat. Davor war sie verschwunden, ist entführt worden oder geflohen oder etwas in der Art, und ist fast gestorben, ehe sie gefunden wurde. Es gibt Leute, die behaupten, sie hätte einen Mann getötet.«
    Alicia erschauerte. »Also das kann ich mir gut vorstellen.« Noch zwei Minuten. »Danke, Garrett. Bitte haltet weiter die Augen und Ohren offen, ja?« Sie atmete tief ein. »Und jetzt muss ich los und mich den Löwinnen stellen.«

17. Kapitel
    A ls sie dann in Lady Drydens Zimmer im Halbkreis um das wärmende Kaminfeuer saßen, mit einem Tablett, auf dem Tee und Gebäck bereitstanden, war die Situation nicht so schlimm, wie Alicia befürchtet hatte.
    Es war viel, viel schlimmer.
    »Also, Lady Alicia«, hub Julia unumwunden an. »Ich habe gehört, Ihr wärt ruiniert. Ist an den Geschichten etwas Wahres dran?«
    Alicia setzte vorsichtig ihre Teetasse ab. »Oh, es gibt da kein Vertun, Mylady. Meine eigenen Eltern haben mich mit dem Stallburschen im Bett erwischt. Bei einer Hausparty, es war also alles ziemlich öffentlich, ziemlich … unbestreitbar.«
    Julias schöne Augen verengten sich. »Und doch habt Ihr sehr vehement versucht, es abzustreiten, nicht wahr?«
    Alicia kniff nun ihrerseits die Augen

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