Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
Vom Netzwerk:
könnt Ihr sprechen?«
    Nein, aber er konnte schnarchen. Jetzt würde sie seinen Namen nicht erfahren. Angeekelt ließ Alicia seinen Arm auf den Kies fallen. »Ach, seid doch still, Ihr elender Säufer. Wie soll ich Euch jetzt wieder hineinschaffen?«
    Sie stand auf. Es blieb ihr nichts anderes übrig, als in den Ballsaal zurückzugehen und nach Wyndham zu suchen. Wenigstens konnte sie sicher sein, dass der mysteriöse Lord nirgendwohin gehen würde. Sie drehte sich um und machte
sich auf den Weg zurück zum Haus und war so verärgert, dass sie vergaß, ihre Schritte zu dämpfen.
    Sie war kaum zwanzig Schritte gegangen, da trat ein Schatten aus einem der Büsche und stellte sich ihr in den Weg. Sie erschrak ein wenig. Mit einem Mal wurde sie sich der Tatsache bewusst, dass sie im Dunkeln in einem fremden Garten spazieren ging – und das war für jede Frau gefährlich, egal welchen Standes.
    »Wenn das mal nicht Wyndhams neues Schoßhündchen ist.« Der Schatten machte einen Schritt auf sie zu. »Hat er Euch schon von der Leine gelassen?« Die Stimme war stumpf und ihr unbekannt.
    Das schwache Licht vom Haus stand in seinem Rücken, sodass sie sein Gesicht nicht erkennen konnte. Aber sie war sich sicher, dass er sie deutlich sah. Tatsächlich war sie in ihrem goldfarbenen Kleid das reinste Leuchtfeuer, während seine dunkle Kleidung ihn zu einem erschreckenden Verwirrspiel aus Schatten und Form machte.
    Alicia wich einen Schritt zurück, dann noch einen, obschon sie nicht wusste, wohin sie fliehen sollte. Nur weg, so viel war sicher, aber wohin? Hinter ihr lag ihr Opfer ohnmächtig auf dem Pfad, Wyndham ging zweifellos davon aus, dass sie im Ballsaal war – wo genau sie in diesem Augenblick auch sein sollte, wenn sie jetzt so darüber nachdachte.
    »Was für ein herrlicher Abend«, sagte sie und zwang einen unbekümmerten Tonfall in die schiere Furcht in ihrer Stimme. »Aber ich habe meinen Umhang drinnen vergessen. Wenn Ihr mich also bitte entschuldigen wollt …«
    Der Schattenmann machte ihr nicht Platz, nicht dass sie es wirklich erwartet hätte. Ein eisiger Klumpen Übelkeit erregender Angst formte sich in ihrem Magen.

    Der Schatten trat einen Schritt näher. »Der Herrscher der Unordnung hat erklärt, dass ein jeder Euch seine geheimsten Wünsche offenbaren muss. Ich habe eine sehr nette Wunschvorstellung für Euch – ich stelle mir vor, einer rotbraunen Hündin einen Maulkorb anzulegen und sie ordentlich anzuleinen, um dann ihre ganzen ungehörigen Gewohnheiten und ihren Ungehorsam aus ihr herauszuprügeln, bis sie weiß, wo ihr Platz ist.« Er trat näher. »Wo ist dieser Platz, Lady Alicia? Wohin gehört Ihr in dieser Welt? Ihr seid keine wirkliche Dame. Ihr seid eine Hure, mehr noch als diese untreuen Ehefrauen da drin. Ihr seid nicht mal eine ehrbare Hure, wenn es denn so etwas gibt, denn Ihr glaubt noch immer an Euer Geburtsrecht, das Ihr in dem Moment verwirkt habt, als Ihr einen dreckigen Stallburschen zwischen Eure Schenkel genommen habt. Ihr kennt Euren Platz nicht, nicht wahr, Lady Alicia? Ihr gehört nirgendwohin. Ihr seid eine einsame Hündin ohne Meute und wartet auf die Krumen von den niedersten Tischen.«
    Er lachte. Es war ein irres, unheimliches Geräusch. »Ich weiß, wohin du gehörst, kleine rote Hündin! Du gehörst vor mir auf die Knie, ordentlich verschnürt und willens, aber auch alles für diese Brotkrumen zu tun.«
    Er griff nach ihr mit der blitzartigen Gewandtheit einer Schlange. Sie duckte sich und wäre ihm fast entwischt, aber eine gnadenlose Klaue umklammerte ihr Handgelenk.
    Endlich riss der Schmerz sie aus ihrer beschämenden Starre, und sie schrie. »Wyndham!«
    Der Teufel drehte sie, als er ihren Arm hinter ihrem Körper in die Höhe riss und sie vor sich auf die Knie zwang. Allein sein Foltergriff hielt sie aufrecht. Er zerrte ihr Handgelenk noch höher, als habe er vor, ihr die Schulter
auszukugeln. »Winsle ruhig weiter, kleine Hündin! Dein Herr will dich nicht, genauso wenig wie sonst irgendjemand auf dieser Welt.«
    Gott, war denn niemand da, um ihr zu helfen? »Warum?« Sie konnte durch ihre zusammengebissenen Zähne kaum sprechen. »Warum seid Ihr so wütend?«
    Er schüttelte sie heftig. Der Schmerz in ihrer Schulter nahm ihr fast die Sinne.
    »Warum? Warum nicht? Verdienst du nicht alles, was ich hier mit dir mache? Bist du nicht eine Dame, die zur Hure wurde? Bist du nicht eine gewöhnliche, läufige Hündin, die sich ohne Scham paart?«
    Alicia versuchte ihm

Weitere Kostenlose Bücher