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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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zu widersprechen, aber der Schmerz schnürte ihr die Kehle zu, sodass sie keine Silbe herausbrachte.
    Und wenn es nun stimmte? Wenn sie wirklich war, was er behauptete? Sie hatte Almonts Körper ebenso sehr begehrt wie seinen Heiratsantrag. Sie sehnte sich so sehr nach Wyndhams Berührung, dass sie nachts nicht schlafen konnte.
    Wenn sie nun von Natur aus verdorben war? Wenn ihre Sehnsüchte der wahre Grund dafür waren, dass sie ihren Eltern nie die Tochter hatte sein können, die diese gewollt hatten, dass sie nie die Dame sein konnte, die die Gesellschaft von ihr erwartete.
    Dass sie nie die Frau sein konnte, mit der Wyndham sein Leben verbringen wollte?
    Die Stimmen von Männern drangen durch die Dunkelheit. Alicia hörte, wie ihr Name gerufen wurde.
    Der Mann erneuerte seinen Griff und zog sie abrupt an sich. Sie bemerkte unterschwellig, dass er kaum größer war als sie.

    »Dreckige, schamlose Hure«, flüsterte ihr der Fremde ins Ohr. »Ich halte es nicht aus, dich auch nur eine Sekunde länger zu berühren.«
    Er ließ sie los, und sie rutschte matt an seinem Körper hinab und landete zu seinen Füßen. »Ah«, sagte er sanft. »Wie ich sehe, hast du deinen Platz doch noch gefunden.«
    Alicia rollte sich auf dem Boden zusammen. Bei seinen Worten und dem Schmerz, den sie in ihr auslösten, war sie vor Furcht schier erstarrt. Sie rührte sich nicht, als sie hörte, dass seine Schritte sich entfernten und zugleich das Licht zahlreicher Laternen auf ihre geschlossenen Lider fiel.
    »Wyndham.« Ihr gebrochenes Flüstern konnte kaum mehr als eine Armeslänge von ihr entfernt noch vernommen werden, und doch hörte sie ihn wundersamerweise antworten.
    »Ich bin hier, Alicia.« Große, sanfte Hände strichen ihr die Haare aus dem Gesicht und untersuchten sie vorsichtig. »Ihr seid unverletzt«, sagte er erleichtert.
    Wie durch ein Wunder – oder eher durch einen finsteren Plan – war sie vollkommen heil, soweit man es sehen konnte. Ihre Schulter war vor Schmerz starr, aber man sah ihr nichts an mit Ausnahme eines roten Streifens um ihr Handgelenk und ihrer vom Sturz auf den Kies aufgeschürften Knie.
    Sie konnte nicht darüber sprechen, was er zu ihr gesagt hatte. Niemals. Mit niemandem. Er hatte ihre Gedanken gelesen, hatte ihre tiefsten Ängste geschürt und sie zu einem hilflosen Tier degradiert.
    Nein, sie konnte es nicht beweisen. Und sie würde es nicht ertragen, noch einmal der Lüge bezichtigt zu werden.

21. Kapitel
    S tanton trug Alicia eilig durchs Haus und mied dabei den Eingang zum Ballsaal. Er wollte nicht, dass irgendjemand sie in diesem Zustand sah. Es würde Fragen aufwerfen und die einzigen Fragen, die er beantwortet wissen wollte, waren seine eigenen.
    In ihrem Schlafzimmer setzte er sie behutsam im Sessel beim Kamin ab. Garrett eilte herbei, und Stanton zog sich zurück, unsicher, wie er ihr helfen konnte.
    Stanton fehlten die Worte, um die Gefühle zu beschreiben, die ihn ergriffen hatten, als er seine reizende, lebhafte Alicia so still und starr auf dem Pfad hatte liegen sehen. Es hatte ihn zutiefst erschüttert und ihn in derartige Sorge versetzt, dass er daran schier verzweifelte.
    Er konnte nicht zulassen, dass er sich so sehr hineinziehen ließ. Er hatte seine Pflicht und ein Leben, in dem für eine so ungezähmte Person wie Lady Alicia Lawrence kein Platz war. Sie war alles, was der Falke meiden musste. Sie war alles, was er nie gewollt hatte.
    Obwohl er sie dringend in die Arme nehmen und halten wollte, während sie an dem heißen Tee nippte, den Garrett ihr aufdrängte, hielt er doch seine distanzierte Haltung ein paar Schritte von ihr entfernt bei und stützte einen Ellenbogen auf dem Kaminsims ab. Nur mit dieser Entfernung konnte er verhindern, dass er an ihrer Seite auf die Knie sank und ihre Hände in seine nahm.

    Er räusperte sich, denn die Gefühle schnürten ihm schier die Kehle zu. Er hatte einen Auftrag zu erledigen. Er war kein schwärmender Verehrer. Er war der Falke.
    »Was ist im Garten passiert?«
    Alicia zuckte bei seinem autoritären Ton ein wenig zusammen, auch wenn sie den Blick starr auf das Kaminfeuer gerichtet hielt. »Vernehmt mich nicht auf diese Art, Wyndham. Ich bin kein Verbrecher.«
    »Das vielleicht nicht. Aber man könnte Euch für geradezu sträflich dumm halten, dass Ihr während einer Orgie allein durch einen dunklen Garten spaziert!«
    »Ich habe seine Stimme gehört und versucht, Euch zu finden. Aber Ihr wart verschwunden.«
    Er hatte sich ein

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