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Gefährliches Begehren

Gefährliches Begehren

Titel: Gefährliches Begehren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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George nahm einen großen Schluck aus seinem Weinglas. Als er schluckte, verschwand das Glas in einer in gold-weißen Handschuhen steckenden Hand und erschien erneut bis zum Rand gefüllt. George nahm es entgegen, ohne auch nur für eine Sekunde seinen rasiermesserscharfen Blick von Stanton zu nehmen.
    »Beichte ist gut für die Seele«, fuhr George fort. »Ich denke, es ist höchste Zeit, dass wir alle uns um unsere Seele kümmern sollten, meint Ihr nicht?«
    Stanton erwiderte den Blick seines Monarchen, obschon er sich Alicias leuchtenden Haares und ihres schimmernden Kleides bewusst war, als sie in den Armen eines Fremden durch die Menge wirbelte.
    »Sagt die Wahrheit, Wyndham. Sagt der Lady die Wahrheit. Sagt ihr, woran Ihr denkt, wenn Ihr sie tanzen seht. Sagt ihr, was Ihr wirklich wollt, wenn Ihr sie mit in Euer Bett nehmt.«
    Stanton zuckte nicht mit der Wimper. »Ich lüge sie nicht an.«
    George lächelte wieder, dieses berechnende Blitzen weißer Zähne, das mit Bitterkeit vermischt war. »Ich bin nicht gerade beständig, aber mit der Liebe kenne ich mich aus. Ich werde meine süße Fitzherbert lieben bis zum Tag meines Todes. Wenn ich sie zu meiner Königin machen könnte, würde ich mich nach keiner anderen umdrehen.« Dann zuckte er die Achseln. »Oder zumindest nicht so oft. Was ich sagen
will: Ich kann Maria nicht haben. Sie und ich können niemals wirklich zusammen sein. Dieses Wissen schmerzt.«
    George leerte sein zweites oder fünftes Glas Wein, Wyndham war sich nicht sicher. Der Prinz wischte sich den Mund mit dem Handrücken ab, dann deutete er auf die Tanzenden. »Es tut mir gut zu sehen, wie Ihr leidet, Wyndham. Ich wünschte nur, die anderen drei würden sich genauso vor mir winden.« Er grinste. »Seht, ich habe es zugegeben.«
    Beichte. Stanton verbeugte sich knapp vor George. »Danke, Hoheit. Ich werde Euren Rat sofort umsetzen.«
    Er machte auf dem Absatz kehrt und ging davon.
    »Vergesst nicht zu betteln, Wyndham!«, rief George ihm hinterher. »Die Frauen lieben es, wenn man bettelt.«
    Stanton hatte nicht vor, irgendwen um irgendetwas anzubetteln. Georges Geschichte von unerfüllter Liebe hatte ihn nur in seinem Entschluss bestärkt, ein derart gefährliches Gefühl um jeden Preis zu vermeiden.
    Es war das Gerede über die Beichte, das ihn auf eine Idee gebracht hatte. Er trat an den Rand von Georges Podium und gab den Musikern auf dem Balkon ein Zeichen. Sie spielten noch eine letzte schwungvolle Sentenz, dann ließen sie ihre Saiten verklingen. Alle Gesichter wandten sich zugleich Stanton zu.
    Er räusperte sich. »Als Euer Herrscher der Unordnung habe ich bestimmt, dass ein jeder die Wahrheit sagen muss. Jetzt rufe ich alle anwesenden Herren dazu auf, ihre geheimsten Phantasien …« Er hielt inne, bis die schockierten Ausrufe verebbten. »Jeder anwesende Gentleman muss seine geheimsten Wünsche beichten – und zwar Lady Alicia Lawrence.«

20. Kapitel
    L autes Schnauben ertönte aus dem Kreis von Lady Alicias glühendsten Verehrern. Einige Damen protestierten vernehmlich. Stanton schaute zu Alicia, obschon es ihm egal war, ob sie einverstanden war.
    Sie machte keinen Hehl daraus, dass sie sich über ihn ärgerte. Ihre Lippen unter ihrer Maske waren geschürzt, aber sie machte bereitwillig genug ein paar Schritte vorwärts, trat an den Rand des Podestes und wandte sich an die Menge. »Ihr habt alle unseren Herrscher der Unordnung gehört. Meine Herren, ich werde mir Eure geheimen Phantasien anhören.« Dabei schenkte sie ihnen ihr verruchtestes Lächeln. »Aber ich kann nicht versprechen, dass ich der betreffenden Dame nichts davon erzähle!«
    Lachen brandete auf, und Stanton musste Alicia wohl oder übel Respekt zollen. Sie wusste die Menge zu handhaben.
    Ein Lakai brachte einen bequemen Stuhl aus einem anderen Raum. Irgendein Witzbold entwarf ein Schild – Des Lebemanns Beichtstuhl – und befestigte es daran. Alicia wurde von einer Gruppe von Gentlemen zu diesem lächerlichen Thron geleitet, die dann damit anfingen, ihr aus Lord Cross’ Gewächshäusern gestohlene Blüten zu Füßen zu werfen.
    »Oh, Herrin der Lust«, rief einer der Männer sie an. Stanton war sich ziemlich sicher, dass es Farrington war. »Seid Ihr bereit, uns unsere Träume zu erfüllen?«

    Alicia ließ sich auf dem Stuhl nieder. Zuvor warf sie Stanton noch einen wahrhaft giftigen Blick quer durch den Raum zu.
    Das wirst du bereuen, bedeutete dieser Blick. Ich schwöre bei Gott, eines Tages wirst du dafür

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