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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Analyse ha ben, könnten wir uns in Heitkämpers Nachbarschaft und an seinem Arbeitsplatz umhören.« Pielkötter lehnte seinen Oberkörper halb über den Schreibtisch. »Natürlich wird auch Heitkämpers einziger Bruder so schnell wie möglich vernommen.«
    »Übrigens hat der heute Morgen hier angerufen«, erklärte Barnowski. »Wollte Näheres über den Tod seines Bruders wissen. Seine Mutter hat ihn wohl informiert. Bis Donnerstag ist er allerdings auf Geschäftsreise. Danach sollen wir zu ihm kommen. Der hat vielleicht Nerven. Meint, wegen der Obduktion würde das mit der Beerdigung sowieso noch dauern.«
    Und mir gehen die Nerven langsam hops, dachte Pielkötter.

5
    »Eh! Langen!«, rief plötzlich ein herbeieilender Passant Piel kötters Nebenmann an der Fußgängerampel zu.
    »Und?«, fragte der Angesprochene, während der Rufer näherkam.
    »Un selbs?«
    »Et muss.«
    »Ja, et muss. Sach ich auch immer. Dann allet Gute und grüß mir die Gundi.«
    Schwungvoll holte der Mann mit dem rechten Arm aus, tippte mit zwei Fingern an seine schwarze Schirmmütze und wandte sich ab.
    »Und du die Lisbeth«, schrie der andere Passant dem Forteilenden hinterher.
    Therapie in Kurzversion, interpretierte Pielkötter den kleinen Dialog und überquerte kopfschüttelnd den Zebrastreifen zur Königstraße.
    Schon von weitem erkannte er Karl-Heinz Tiefenbach. Der Rechtsmediziner stand vor dem kreisrunden Brunnen, in dessen Mitte sich eine riesige Kunstfigur drehte. Angewidert verzog Tiefenbach plötzlich das Gesicht. Eine Windböe hatte eine Unmenge kleinster Tropfen gegen seinen Kopf geblasen. Bisher war Pielkötter noch nie aufgefallen, dass Wasser aus Kopf und Armen der Figur spritzte.
    »Jetzt weiß ich endlich, warum ich dieses bunte Monstrum noch n ie leiden konnte«, schimpfte Tiefenbach, als Pielkötter ihn erreicht hatte. »Hoffentlich ist das Wasser wenigstens gechlort. Sonst lieg ich nachher auf meinem eigenen Tisch. Auch wenn das Ding sich »Lifesaver Brunnen« nennt.«
    »So schlimm wird es schon nicht sein«, lachte Pielkötter zum er sten Mal seit geraumer Zeit. »Aber mit dem Monstrum haben Sie wirklich Recht. Zumindest passt das Kunstwerk nicht hierher.«
    »Ich hab ja nichts gegen Niki de Saint Phalle«, erklärte Tiefenbach. »Den Strawinski Brunnen vor dem Centre Pompidou in Paris find ich auch total in Ordnung. Aber hier in Duisburg?«
    »Zu einer Stadt mit Zechen und Stahlindustrie passt das wirklich nicht«, stimmte Pielkötter zu. Hätte gar nicht gedacht, dass der Tiefenbach in der Kunst so bewandert ist, dachte er insgeheim.
    »Tut mit übrigens leid, dass sich unser Termin nach hinten verschoben hat«, beendete der Rechtsmediziner das Thema Kunst. »Die Obduktion hat doch etwas länger gedauert. Jedenfalls können wir einen Mittagstisch in den meisten Restaurants jetzt vergessen. Ich schlage vor, wir setzen uns in dieses neue Selbstbe dienungsrestaurant oben im Forum. Da gibt es noch warme Speisen, obwohl die auch ein gutes Kuchenbuffet haben.«
    »Hauptsache, die servieren dazu starken Kaffee«, erwiderte Pielkötter.
    »Für Köpi ist leider noch nicht die richtige Zeit«, bemerkte Tiefen bach. »Schließlich sind wir nicht in Bayern und Sie noch im Dienst.«
    Nebeneinander liefen sie die Königstraße bis zum neuen Forum hoch. Wegen des schönen Wetters herrschte in der Fußgängerzone reger Betrieb.
    »Wozu dient eigentlich diese riesige goldfarbene Leiter auf dem Dach?«, fragte Pielkötter, als sie den Haupteingang des Forums fast erreicht hatten. »Die führt doch nur senkrecht ins Nichts. Oder ist das jetzt auch wieder Kunst?«
    »Keine Ahnung«, antwortete Tiefenbach, »aber ich würde sie Stairway to Heaven nennen .« Tiefenbach lachte, konnte Pielkötter jedoch nicht einmal ein Schmunzeln entlocken.
    »Kultscheibe von Led Zeppelin«, brummte er stattdessen mit versteinerter Miene. »Das waren noch Zeiten.«
    Schweigend fuhren sie mit dem Aufzug in die oberste Etage. Oben staunte Pielkötter nicht schlecht. Für ein Selbstbedienungsrestaurant war der Laden außergewöhnlich elegant eingerichtet. »Stylisch« würde sein Sohn Jan Hendrik wohl dazu sagen. In Rot und Weiß gestrichene Wände, überall Glasvasen, darin Äste mit Baumwollbüscheln. Schwarze Stühle mit hohen Lehnen aus Rattan oder geflochtenem Kunststoff, so genau kannte er sich darin nicht aus.
    »Das nenn ich echte Kunst«, erklärte Tiefenbach und deutete auf ein Bild an der Wand, das den Rheinverlauf im Duisburger

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