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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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jedoch immer noch nicht zu Hause waren. Bei Herrn Sturm hatte er etwas mehr Glück. Widerwillig führte der ihn in seine Wohnung, allerdings nur bis in die Diele mit hässlicher Blümchentapete.
    »Also ich kann Ihnen wirklich nicht weiterhelfen«, erklärte Markus Sturm, noch ehe Barnowski eine einzige Frage gestellt hatte. Bisher hatte er sich lediglich vorgestellt und seine Dienstmarke vorgezeigt. »Zudem muss ich gleich wieder weg. Bin mit einem Geschäftspartner verabredet.«
    »Aber Sie wissen schon, worum es geht?«, fragte Barnowski ärgerlich.
    »Klar Mann, um den Heitkämper. So was spricht sich schnell rum. Komischer Typ. Lebte sehr zurückgezogen. Mehr kann ich dazu wirklich nicht sagen.«
    Barnowski sah ihn durchdringend an. Den Blick hatte er extra mal vor dem Spiegel einstudiert.
    »Nun ja, tut mir natürlich leid für den. Aber warum Sie jetzt wegen eines Unfalls so einen Wirbel machen, kann ich wirklich nicht verstehen.«
    Insgeheim gab Barnowski ihm Recht.
    »Wie schon gesagt, ich muss jetzt gehen«, fuhr Sturm fort. »Wenn jemand hier was weiß, dann sowieso die alte Krause von Parterre. Die macht so eine Art unbezahlte Hausmeisterin. Und die ist bestimmt froh, wenn sie jemandem was erzählen kann.«
    »Okay«, erwiderte Barnowski und übergab ihm seine Karte mit der Durchwahl im Präsidium. »Falls Ihnen doch noch etwas einfallen sollte, rufen Sie mich bitte an.«
    Barnowski konnte Markus Sturm förmlich aufatmen hören, als er ihm den Rücken zukehrte. In gewisser Weise konnte er den Mann sogar verstehen.
    Als Barnowski wenig später bei Frau Krause im Erdgeschoss anschellte, wurde augenblicklich die Tür aufgerissen. Eine etwa siebzigjährige Frau mit silbergrauem Haar und frischer Dauerwelle lächelte ihm freundlich entgegen.
    »Se wünschen?«
    »Ich hätte ein paar Fragen wegen Herrn Heitkämper«, antwortete Barnowski und zückte eilig seine Dienstmarke.
    »Dann ma rin inne gute Stube, junger Mann«, forderte Frau Krause ihn auf.
    Offensichtlich hatte Markus Sturm die Situation richtig eingeschätzt.
    Barnowski folgte ihr in ein gemütliches Wohnzimmer mit alten Möbeln und originellen Sofakissen. Wahrscheinlich hatte die alte Dame die Kissenbezüge selbst gehäkelt, vielleicht auch gestrickt, damit kannte er sich nicht aus. Jedenfalls besaßen die Tiermotive Ohren und Rüssel, die aus dem Bezug herausragten.
    »Tässken Kaffee für den jungen Herrn Polizisten?«
    »Ja, gerne«, antwortete Barnowski ohne über die Konsequenzen nachzudenken.
    Während Frau Krause aus dem Raum verschwand, bereute er sei ne Antwort. Bei älteren Leuten hatte er schon so manches erlebt. Womöglich fand sich in der Küche nicht eine einzige saubere Tasse. In dieser Beziehung war er eigen, geradezu pingelig, wie Gaby immer wieder versicherte.
    Neugierig sah er sich in dem Wohnraum um, aber alles wirkte gepflegt. Selbst auf dem Fernsehgerät fand sich kaum ein Staubkörnchen. Bis Frau Krause mit einer Kaffeekanne und zwei Tassen zurückkehrte, hatte sich der Eindruck noch verstärkt.
    »Wat genau wollen Sie denn wissen?«, fragte Heitkämpers Nachbarin, während sie den Kaffee einschenkte. »Zucker und Milch stehen auf dem Tisch.«
    »Erzählen Sie einfach alles, was Sie von Ihrem Nachbarn wissen. Ob das wichtig ist, kann ich später sondieren.«
    Die alte Dame strahlte, als hätte sie jahrelang auf eine solche Aufforderung gewartet.
    »Also, ich leb ja gez ne ganze Weile hier. Eigentlich seit dat Haus gebaut worden ist, aber so einen Nachbarn wie den Heitkämper hatte ich bisher noch nich. Auch nich in den vorherigen Wohnun gen. Der war vielleicht stickum. Nee, so wat von stickum, der krichte die Zähne wirklich nur für einen kurzen Gruß auseinander. Also, nich, dat der unfreundlich war. Tote soll man ja nix Schlechtes nachsagen. Kann ich bei dem auch wirklich nich, da müsst ich echt lügen. Ich glaub, der konnte keine Fliege wat zuleide tun. Nur war der eben en bisken zu stickum. Ich bin ja da eher dat krasse Gegenteil. Deshalb fiel mir dat auch besonders auf.«
    »Demnach hat der mit keinem aus dem Haus Kontakt gehalten«, erkämpfte sich Barnowski das Wort.
    »Kann man so sagen. Mit mir hat der noch am meisten gesprochen, weil, ich lass ja so schnell nich locker. Dat Stickume hat mich schon irgendwie gereizt, und wie gesagt, der war ja nich unfreundlich.«
    »Hatte er denn andere Kontakte? Bekam der Besuch?«
    »Besuch?«, fragte sie ungläubig. »Der Heitkämper?«
    Frau Krause genehmigte sich drei

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