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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Stückchen Würfelzucker und nahm dann einen Schluck Kaffee.
    »Nee, nee, nich der Heitkämper. Ganz im Gegensatz zu die Koschinskis von nebenan, da rückt dauernd die ganze Bagage aufe Bude. Grundsätzlich hab ich ja nix dagegen, aber wat die manchmal für nen Larry machen. Besonders, wenn die son paar Püllekes Wodka inne Birne haben. Ich krich dat ja mit, wenn die hier mit ihre scheppernden Plastiktüten anrollen.«
    Barnowski verdrehte die Augen. »Kommen wir auf Heitkämper zurück«, erwiderte er, als sie kurz innehielt, um neuen Kaffee einzuschenken.
    »Ich muss aber noch eben sagen, dat mich dat mit dem Wodka eigentlich nicht stört. Mein seliger Mann hat in dat Zeug ja auch nicht reingespuckt.«
    »Frau Krause!«
    »Aber son Lärm müssen die dabei doch wirklich nicht machen, oder?«
    »Ich finde, Sie sollten mir noch ein bisschen was über den Toten erzählen.«
    »Ach ja, wir waren beim Besuch stehen geblieben. Krichte der eigentlich eher selten. Früher, als seine Mutter noch gut konnte, ist die ihm wohl gelegentlich auf die Bude gerückt. Ganz die besorgte Mami. Kennt man ja. Obwohl der Sohn schon mehrfach volljährig ist. Na ja, ich hab keine Kinder. Sie vielleicht? Aber Sie sind wohl noch en bisken wat zu jung.«
    Wenn die so weitermacht, werde ich wohl auch nicht mehr dazu kommen, irgendwelche Kinder zu zeugen, dachte Barnowski. Wurde wirklich Zeit, der alten Dame etwas Einhalt zu gebieten.
    »Ab und zu hab ich auch mal seinen Bruder gesehen«, fuhr sie fort, ehe er eine Bemerkung machen konnte. »Nehme jedenfalls an, dat dat sein Bruder war. Jedenfalls sah der ihm schon sehr ähnlich.«
    »Wann war der denn zuletzt hier? Erinnern Sie sich?«
    »Klar, dat war vergangene Woche«, antwortet Frau Krause, ohne groß nachdenken zu müssen. »Aber sonst war der eher selten hier. Allenfalls alle paar Monate. Und abgesehen von dem Bruder hab e ich kaum jemanden für Heitkämper hier gesehen. An und an hat ihn wohl ein Mann besucht.«
    »Können Sie mir etwas mehr über ihn sagen? Wissen Sie, wie er heißt? Haben Sie mal sein Auto gesehen?«
    »Nein, der kam immer zu Fuß. Viel mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    Das sollte ihn wundern. Gerade als er nachfragen wollte, setzte sie schon wieder an.
    »Außer dass er ungefähr Heitkämpers Alter hatte. Mittelgroß, nicht zu dick, nicht zu dünn. Normal eben. Die Haare, so mittelbraun. Nicht zu lang, nicht zu kurz.« Sie überlegte. »Ne, wat soll ich Ihnen noch sagen?«
    »Wie lange ist der immer geblieben?«
    »Ach, son paar Stündkes war der wohl immer da. Immer inne Woche. War aber alles ganz ruhig bei denen.«
    »Dann danke ich Ihnen sehr für die Informationen«, erwiderte Barnowski und erhob sich eilig.
    Wichtige Daten würde er der Dame nicht mehr entlocken, so viel stand fest, allenfalls die Anzahl von Koschinskis Wodkapüllekes.
    »Schade, dat Sie schon gehen wollen«, entgegnete Frau Krause sichtlich enttäuscht. »Wenn Sie umfassend ermitteln wollen, müssen Sie auch wat über dat Umfeld von dem Heitkämper wissen. Und da könnt ich Ihnen ne Menge zu erzählen.«
    »Das glaube ich Ihnen gern, aber ich habe noch einen anderen Termin. Wahrscheinlich muss ich sowieso noch einmal herkommen.«
    Nachdem Barnowski sich verabschiedet hatte, klingelte er noch eben bei P. und R. Mühlbach an, aber die beiden waren immer noch nicht zu Hause.

9

    »Unseren dreißigsten Hochzeitstag habe ich mir wirklich anders vorgestellt«, moserte Marianne. »Ein Ausflug zum Lohheider See ist wirklich kein Ersatz für den verpatzten Urlaub.«
    Der gefährliche Unterton in ihrer Stimme gefiel Pielkötter nicht, und es kostete ihn einige Anstrengung, den aufkommenden Ärger zu unterdrücken. »Die Tage am Meer holen wir ja nach«, erklärte er. »Zudem hast du selbst einmal gesagt, der Blick von der Terrasse bei Renzis Wasserbahnhof erinnere dich an Urlaub.«
    Sehnsüchtig schaute Pielkötter vom Parkplatz zu den gemütlichen Gartenstühlen mit Seeblick. Irgendwie verspürte er schon leichten Hunger. Am liebsten hätte er ohne Runde um den See ein Mahl genossen. Wohl auch, weil die Konversation während eines Spaziergangs nichts Gutes verhieß. Und er hätte die gemeinsam verbrachte Zeit gerne verkürzt. Trotzdem lief er den kleinen Trampelpfad von dem höher gelegenen ehemaligen Bahnhofsgebäude der alten Reichsbahn zum Uferweg hinunter. Marianne folgte ihm.
    »Ich gehe wieder arbeiten«, erklärte sie ohne Vorwarnung.
    »Dieses leidige Thema haben wir doch hinreichend

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