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Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi

Titel: Gefährliches Doppel - Duisburg-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Prolibris Verlag Rolf Wagner
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Terrasse gruppierten sich wuchtige Korbsessel mit karierten Bezügen um einen länglichen Holztisch. Eine der Glastüren zur Terrasse stand weit auf. Offensichtlich war ihre Retterin aus dem Haus gestürmt und hatte sie in der Eile nicht verschlossen. Die Frau führte ihn zu einer kleinen Ledercouch neben einem Kamin.
    »Ihr Wagen steht also bei Renzis?«, wandte sie sich an Marianne.
    Die Aufforderung hinter ihrer Frage war kaum zu überhören.
    »Ich mache mich dann gleich auf den Weg«, antwortete Marianne schnell.
    Pielkötter geriet kurz in Versuchung, direkt mit ihr zu gehen, aber etwas hielt ihn zurück. Weniger Schwäche. Eher Neugier. Und die Hoffnung, doch noch herauszubekommen, ob es sich um Inken handelte. Vielleicht würde sie sich offenbaren, sobald Marianne fort war?
    Während die Frau Marianne hinausbegleitete, begutachtete er die exklusive, wenn auch nicht gerade gemütliche Einrichtung. Jedenfalls schätzte Pielkötter die Möbel sehr hochwertig ein, und bei den Bildern an den Wänden handelte es sich garantiert um echte Gemälde.
    Als die Frau mit einem Glas Wasser zurückkehrte, fiel ihm auf, wie wenig sie eigentlich in diese Umgebung passte. Ihr schlichtes blaues Kleid betonte zwar ihre schlanke Taille, wirkte allerdings nicht gerade teuer. Die zusammengebundenen rotblonden Haare hatten anscheinend schon länger keinen Friseur mehr gesehen. Während die Frau ihm das Wasser reichte, lächelte sie plötzlich. Leider verschwand das Lächeln im nächsten Moment zugunsten einer distanzierten Miene.
    »Wie geht es Ihnen jetzt?«, fragte sie und bedachte ihn mit einem prüfenden Blick. »Auch wenn Ihre Frau meint, Sie sähen jetzt besser aus, sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen.«
    »Sobald es meine Zeit erlaubt«, erwiderte Pielkötter ausweichend und starrte in Inkens meergrüne Augen. Die Situation kam ihm mit einem Mal unwirklich vor.
    »Sie haben wohl viel zu tun auf der Arbeit?«, fragte die Frau unerwartet. »Jedenfalls mussten wir uns das immer anhören, sooft wir die Polizei verständigt haben. Und natürlich, dass sie sich schließlich nicht um alles kümmern könnten.«
    »Aus welchem Grund haben Sie uns denn angerufen?« Pielkötter war froh über diese Wendung des Gesprächs.
    Noch ehe die Frau die Frage beantworten konnte, hörte er ein Ge räusch halb über sich. Es schien von der Treppe zu kommen, die sich in einem Bogen aus dem ersten Stock bis zum Wohnzimmer hinunterwand. Als Pielkötter sich umschaute, sah er eine schlank e Frau mit dunklen, halblangen Haaren herabsteigen. Er hätte sie auf Mitte bis Ende zwanzig geschätzt, hätte sie sich nicht so langsam, fast ein wenig schwerfällig bewegt. Das auf eine ungewöhnliche Art hübsche Gesicht mit tief liegenden braunen Augen war sehr schmal.
    »Kommissar Pielkötter«, stellte er sich vor.
    »Vanessa Martini. Frau Gerhardt, unsere Haushälterin, hat mir schon von Ihrem Schwächeanfall berichtet«, erwiderte die junge Frau mit leiser, angenehmer Stimme.
    Frau Gerhardt, also, dachte er. Zwar war ihm der Name unbekannt, aber das bedeutete nichts. Schließlich konnte Inken verheiratet oder geschieden sein.
    Nachdem Vanessa Martini Pielkötter gegenüber in einem Sessel Platz genommen hatte, schickte sich die Haushälterin zunächst an, den Raum zu verlassen, blieb dann aber plötzlich stehen. Mit einem unterdrückten Seufzen wandte Pielkötter seinen Blick von ihr ab und konzentrierte sich auf die Frau des Hauses. Trotz ihrer maximal dreißig Jahre wirkte Vanessa Martini müde. Zudem entdeckte er eine Spur Trauer in ihren Zügen. Im Gegensatz zu Frau Gerhardt glitzerte an ihrer rechten Hand ein Ehering.
    »Wir haben immer wieder Probleme mit Mofas, die unerlaubt auf dem Seeweg fahren«, beantwortete Vanessa Martini die Frage, die er vorhin Frau Gerhardt gestellt hatte. Dabei klang ihre Stimme resigniert und passte überhaupt nicht zu den Worten. »Meist handelt es sich dabei um Jugendliche.«
    »Natürlich herrscht auch bei uns Personalmangel«, stellte Pielkötter mit einem Seitenblick auf Frau Gerhardt klar. »Trotzdem darf man die Sache nicht auf sich beruhen lassen. Ich werde mich darum kümmern.«
    »Aber zuerst sollten Sie einen Arzt aufsuchen.«
    Ehe er etwas erwidern konnte, schrillte die Türglocke. Erschrocken fuhren beide Frauen zusammen.
    »Sicher ist das meine Frau«, erklärte Pielkötter verwundert.
    Diese Vermutung entspannte offensichtlich die Situation.
    »Vielen Dank für Ihre Hilfe «, fuhr er fort, während er

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