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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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Bildschirm. Er ging sogar etwas näher heran, als könne er nicht lesen, was ihm da angezeigt wurde.
    Ein Raunen und Tuscheln ging durch das Publikum, und auch der eine oder andere Mitarbeiter blickte verstört zu dem Moderator hin. Warum machte der nicht weiter? Was war los?
    Nobel sagte immer noch nichts und gerade wollte Mike Pherson die Live-Show unterbrechen und einen Werbeblock einschieben, als der Moderator doch weitersprach. Stockend, undeutlich und sehr leise stellte er die nächste Frage.
    »Nimmst du dem Wald das eine Bein,
    dann steht der Fisch nur noch auf drei’n . «
    Danach verstummte Nobel und sah Justus inständig und fast beschwörend an.
    Für einige Sekunden herrschte absolute Ruhe im Saal. Die Zuschauer blickten sich ratlos und einige sogar etwas belustigt an, und auch Bob und Peter machten ein Gesicht, das sagen sollte: Was ist denn das? Dann kicherte es hier und da, und plötzlich kam ein zum Teil amüsiertes, zum Teil irritiertes Wispern und Flüstern im Studio auf.
    Nobel drückte sich seinen Ohrknopf tiefer in den Gehörgang, um verstehen zu können, was ihm dort irgendjemand aus der Regie sagen wollte. Plötzlich winkte er aufgeregt mit den Armen und rief eindringlich: »Nein, Mike, keine Werbung! Keine Werbung, hörst du! Meine Damen und Herren, bitte! Bitte, heute haben wir mal ein paar andere Fragen vorbereitet als diejenigen, die Sie gewöhnt sind! Bitte beruhigen Sie sich wieder! Ich weiß, ich hätte Sie vorwarnen sollen …« – Nobel versuchte ein charmantes Lächeln – »… aber es sollte eine Überraschung sein! Der Kandidat weiß natürlich Bescheid und vielleicht weiß er ja auch schon die Antwort? Hm, Justus? Weißt du sie schon?« Nobels Blick kroch förmlich in Justus hinein. »Weißt du sie?«
    Justus nickte und sagte langsam: »Der Wal. Es ist der Wal.«
    Der Moderator zögerte kurz und schluckte, freute sich dann aber überschwänglich. »Äh, ja, wunderbar, das ist richtig, vollkommen richtig«, obwohl er in Wirklichkeit keine Ahnung hatte. Aber er musste jetzt alles versuchen, um die Show am Laufen zu halten. Das Schlimmste, was nun passieren konnte, war, dass man einfach abbrach, und allzu abwegig war diese Befürchtung nicht, denn außer ihm und Justus wusste ja niemand, was hier vorging.
    Aber Mike Pherson hatte aus irgendeinem Grund ein Einsehen und ließ den Finger von dem Knopf, der Nick Nobel augenblicklich aus dem Programm geschleudert hätte. Vielleicht spürte er ja instinktiv, dass es hier um mehr ging als um ein unterhaltsames Abendquiz.
    Justus seinerseits beantwortete noch souverän zwei Fragen der üblichen Kategorie, in denen es um einen Gebirgszug in Vorderasien und einen italienischen Opernsänger ging, den Peter zunächst für den neuen Verteidiger der New Jersey Devils gehalten hatte, und dann wurde der erste reguläre Werbeblock geschaltet.

Justus knackt die Nuss
    Im Regieraum brach Konfusion aus. Natürlich hatte Pherson dort gleich gemerkt, dass sich irgendjemand Zugang zum Hauptcomputer verschafft und von außen diese seltsame Rätselfrage eingeschleust hatte. Aber man konnte während der Show nicht offline gehen, weil man damit gleichzeitig das interaktive Zuschauerspiel gekappt hätte, bei dem man per Internet die gleichen Fragen spielen konnte wie der Kandidat und dabei ebenfalls die Chance hatte, einen äußerst attraktiven Preis zu gewinnen.
    Und hätte man die Mitspieler rausgeworfen, wären sofort wilde Spekulationen aufgekommen, dass man die Leute zu Hause vor ihren PCs einfach nur um ihren Gewinn habe bringen wollen und alles andere eine plumpe Ausrede sei. Das jedenfalls schien Mike Pherson, der hier das Sagen hatte, zu befürchten, und entschied daher, dass man online bleiben sollte. Außerdem, so der Produktionsleiter, dürfe man den anderen Sendern keinen Stoff liefern, ihnen irgendetwas Übles nachzusagen, denn die lauerten ja nur darauf, das erfolgreiche Quiz Wer knackt die Nuss? endlich ins Abseits zu befördern.
    Von alldem bekam Justus nichts mit. Schwitzend saß er nach wie vor in seiner Kabine und wartete darauf, dass es endlich weiterging. Diese Unruhe im Studio während des Werbeblocks, das blendende Scheinwerferlicht und die tropische Hitze waren seiner Konzentration nicht gerade förderlich, und dabei war seine Konzentration im Moment das Einzige, worauf es wirklich ankam.
    Während ihm die halb nackte Assistentin noch ein Glas Mineralwasser in die Kabine reichte, beobachtete Justus Nick Nobel. Der Showmaster redete

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