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Gefaehrliches Quiz

Gefaehrliches Quiz

Titel: Gefaehrliches Quiz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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noch nicht«, schaltete sich jetzt auch einmal Peter ein, um nicht den Anschein zu erwecken, nur so eine Art stummes Maskottchen der beiden anderen zu sein. »Das mit dem Wal, dem Auge und Shakespeare bringen wir noch nicht so recht unter, aber dass der Schatz von einem Fragezeichen bewacht wird, ist absolut sicher. Denn es heißt ja, dass er von dem heiligen Zeichen bewacht wird, und wie Sie auf der Flagge von Jack the Riddler sehen können« – Peter wies auf das Logo auf dem Blatt – »führte er darin das Fragezeichen neben den gekreuzten Knochen, dem typischen Piratensymbol. Was also liegt näher, als dieses für ihn als alten Rätselfreak so symbolträchtige Zeichen als heilig zu bezeichnen?«
    »Und außerdem«, fügte Justus noch hinzu, »heißt es am Ende: Wenn’s fehlt, bleiben nur Rätselleichen . Das verstehen wir so: Hinter jedem Rätsel steht gewissermaßen ein Fragezeichen als Symbol für die Frage an sich. Wenn die Frage aber beantwortet wird, fällt das Fragezeichen weg, ist überflüssig oder unsinnig, denn die Frage ist ja dann keine Frage mehr. Oder anders gesagt: Das Rätsel stirbt mit seiner Lösung, es wird damit zur …?« Justus sah Nobel erwartungsvoll an, und der sagte nach kurzem Zögern auch verblüfft: »Rätselleiche!«
    »Genau!«, gratulierte ihm Justus. »Damit ist bewiesen, dass es sich bei dem gesuchten Zeichen um das Fragezeichen handeln muss!«
    »Mann, ihr seid aber ganz schön auf Draht, das muss man euch lassen!«, stieß der Moderator bewundernd hervor.
    »Aber wir wissen trotzdem immer noch –«
    Das grelle Klingeln des Mobiltelefons ließ alle zusammenzucken. Unwirklich laut gellte die alberne Melodie durch den Raum, und ihre lustige Harmlosigkeit wirkte angesichts des schrecklichen Anrufs, den sie vielleicht ankündigte, wie ein höhnisches Gelächter.
    Nobel saß da wie gelähmt. Unfähig, auch nur einen Finger zu rühren, ließ er es wieder und wieder klingeln. Er wagte es nicht einmal, in die Richtung des Handys, das vor ihm auf dem Wohnzimmertisch lag, zu schauen.
    »Mr Nobel! Sie müssen rangehen!«, forderte ihn Peter vorsichtig auf. »Mr Nobel, hören Sie?«
    Wie ein krankes Rieseninsekt wanderte die Hand des Moderators über die Tischplatte und schluckte schwerfällig den schwarzen Hörer. Danach drückte Nobel blind eine Taste und führte das Telefon wie in Zeitlupe zum Ohr.
    »Nobel?«, krächzte er fast unhörbar hinein. Dann horchte er. »Ja … Nein … Bitte«, keuchte er schließlich in den Hörer, »Hören Sie, wir haben, was Sie wollten … ja sicher … Nein, wirklich nicht, ich schwöre es, keine Fangschaltung … Bitte, darf ich reden? Lassen Sie mich doch bitte reden!«
    Offenbar waren die Entführer sehr misstrauisch und wollten sichergehen, dass nicht doch irgendwo die Polizei in der Leitung hing. Aber schließlich nahmen sie Nobel seine Beteuerungen ab, und der verzweifelte Mann konnten seinen Peinigern mitteilen, was die drei ??? ihm kurz zuvor berichtet hatten. Immer wieder wurde er dabei offensichtlich von Zwischenfragen unterbrochen, aber er hatte das, was die drei ??? herausgefunden hatten, doch recht gut begriffen und konnte die Entführer daher so verständlich und umfassend über die Zusammenhänge informieren, dass Justus zufrieden nickte, als Nobel mit seinem Bericht am Ende war.
    »Haben Sie jetzt, was Sie wollten? Das war’s doch, oder? Dann lassen Sie bitte Clarissa frei! Bitte! Lassen Sie sie frei!«, flehte der Moderator in die Sprechschlitze und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Nobel wartete – und stutzte. »Hallo? Hallo? So sagen Sie doch was!«
    Offenbar schwieg man auf der anderen Seite der Leitung.
    »Hallo?«, rief Nobel noch einmal und blickte den Hörer an, als müssten auf dem grünen Display jeden Moment die Entführer zu sehen sein. »Was ist los? Sprechen Sie mit mir!«
    Aber die Kidnapper antworteten immer noch nicht. Vielleicht, so hoffte Justus, beratschlagen sie, was sie jetzt tun wollen. Vielleicht hatte man aber auch ganz einfach –
    »Ja, ja sicher bin ich noch dran!«, stöhnte Nobel in diesem Moment in den Hörer und lauschte. Aber nach ein paar Sekunden verdunkelte sich sein Gesicht aufs Neue und er begann nervös zu blinzeln. »Was? Aber das … können Sie … Sie haben doch«, stotterte er, »… wir, wir brauchen Zeit, bitte, geben Sie uns … doch, das schaffen wir … nur noch einmal 24 Stunden … ich verspreche es … ganz sicher … Kann ich mit Clarissa sprechen? Bitte, nur damit ich

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