Gefaehrliches Quiz
abwesend und kroch fast in den Bildschirm vor Anspannung.
»Wie? Kein Kreuz? Du meinst ich habe – Wie kommst du darauf, dass ich –«
»Es ist«, fiel Bob dem etwas beleidigt wirkenden Ersten Detektiv ins Wort, »es ist ein … Fragezeichen!«
»Jack the Riddler«
Das Haus von Nick Nobel in Marina del Rey war eher unauffällig im Vergleich zu den vielen Prachtvillen, die in dieser kleinen Küstenstadt südlich von Santa Monica so häufig zu finden waren. Relativ konventionell und ohne viel Schnickschnack gebaut, mit nur einem Stockwerk und einem Carport statt einer Garage, zeigte es deutlich, dass der Showmaster gerade erst auf dem Weg nach oben war, aber sicher noch nicht zu den kräftig absahnenden Giganten der Branche gehörte. Obwohl man in diesem Ort auch für solch ein Haus bestimmt noch einiges hinblättern musste.
Es lag zudem auch ziemlich weit weg vom Strand, und nur wenn man sich am Eingang zu dem kleinen Vorgarten auf die Zehenspitzen stellte, konnte man zwischen zwei Hausdächern hindurch einen kleinen Fetzen des glitzernden Meeres in einiger Entfernung erblicken. Das metallene, weiße Gartentor quietschte kläglich in den Angeln, als die drei ??? es öffneten.
Nach ein paar Schritten gelangten sie auf eine hölzerne, überdachte Veranda, wo Justus neben einer grünen Türe, von der die Farbe schon abblätterte, einen runden Klingelknopf drückte. Ein grelles Bimmeln ertönte im Inneren, und Sekunden später öffnete ihnen ein erschöpft wirkender Nick Nobel, dessen Gesichtsausdruck sowohl ungeduldige Hoffnung als auch nervöse Skepsis verriet.
»Und? Habt ihr was?«, fragte er die drei ??? statt einer Begrüßung und blickte sie erwartungsvoll an.
Justus deutete vage ins Haus hinein. »Es wäre vielleicht besser, wenn wir hineingingen. Wer weiß, vielleicht wird Ihr Haus beobachtet.«
»Oh, ja, natürlich!«, stotterte Nobel. »Entschuldigt! Wie unhöflich von mir. Kommt rein!«
Die drei ??? murmelten irgendetwas in der Art, dass er sich doch nicht zu entschuldigen brauchte, da sie ja vollstes Verständnis dafür hätten, dass er sehr durcheinander sei. Dann traten sie nacheinander ins Haus.
Drinnen sah es, gelinde gesagt, reichlich unaufgeräumt aus. Einige Kleidungsstücke lagen unachtsam auf dem Boden verstreut, ein paar leere Bier- und Weinflaschen sowie ein überquellender Aschenbecher drängelten sich auf dem niedrigen Wohnzimmertisch, und auf einem Sessel lag in einem Karton eine halb gegessene Pizza Margherita. Insgesamt wirkte alles auf die drei ??? so, als hätte Nick Nobel seit der zurückliegenden Nacht mit aller Macht versucht, seinen Kummer zu ersäufen beziehungsweise zu ersticken.
Und dementsprechend sah der Mann auch aus. Aus stark geränderten und geröteten Augen blinzelte er die drei ??? Mitleid erregend an, als sie auf dem nicht mehr ganz neuen Sofa Platz nahmen. Seine Haut war aschfahl und zerknittert, sein Haar unfrisiert und struppig, und eine Dusche hätte Nobel bei dem strengen Geruch, den er verströmte, sicher auch nicht geschadet.
»Entschuldigt die Unordnung hier«, sagte er leise und wies mit einer ungeschickten Armbewegung auf das Chaos um sich herum, »aber meine Frau ist leider nicht da, deswegen sieht es hier so aus. Sie ist vor ein paar Tagen nach Venezuela gefahren, um ihre Mutter zu besuchen. Gott sei Dank!«
»Ihre Frau weiß gar nichts von der Entführung?«, fragte Bob überrascht.
»Nein«, bestätigte Nobel fast erleichtert, »und ich möchte sie im Moment auch auf keinen Fall darüber informieren, was hier los ist. Es reicht schon, wenn ich völlig am Ende bin. Sie würde das alles mit Sicherheit nicht ertragen. Und vielleicht«, setzte er leise hinzu, »vielleicht muss sie ja auch gar nie etwas erfahren, wenn nämlich … wenn …«
Nobel ließ die letzten Worte unausgesprochen. Aber auch wenn er mit einem gequälten Lächeln Optimismus auszustrahlen versuchte, merkte man doch, dass es die Angst gewesen war, die ihn überwältigt und ihm die Sprache geraubt hatte, pure, unaussprechliche Angst.
»Wir haben«, kam Justus daher auch schnell auf das eigentliche Thema ihres Besuches zu sprechen, »einige interessante Neuigkeiten für Sie.«
»Ah ja?« Ein schwaches Leuchten erglomm in Nobels Augen.
»Ja«, erwiderte der Erste Detektiv. »Zunächst einmal können wir die ersten drei Lösungswörter, die ich gestern finden musste, mit ziemlicher Sicherheit bestätigen. Wal , Auge und Shakespeare sind auf jeden Fall die gesuchten
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