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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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Hieb zu parieren, ganz gleich, für welche Waffe Sie sich entscheiden.«
    »Ich kann ebenfalls Sun Tzu zitieren: Mach dich zuerst unsichtbar. Sind Sie unsichtbar, golubuschka? «
    »Und Sie?«, konterte Shannon, weigerte sich, sich ablenken zu lassen.
    In diesem Moment krachte eine gigantische Welle gegen den Rumpf und schleuderte sie gegen die bebenden Balken. Orlov biss die Zähne zusammen, während sein Blick sich verdüsterte. »Zum Teufel noch mal, gibt es hier vielleicht irgendwo noch einen Schluck Whisky?«
    Diesmal war er es, der versuchte, sich zu befreien. Aber Shannon hielt ihn an seinem Mantel fest. »Sie brauchen keinen Drink und keine Drogen.«
    »Ersparen Sie mir Ihre moralischen Vorträge!«, schnappte er. »Ich brauche keinen Rat, ich brauche Besinnungslosigkeit.«
    »Und doch haben Sie gestern erst behauptet, mit den Dämonen in Ihrem Innern in Frieden zu leben.«
    »Wie Sie sehen, habe ich gelogen.« Er zuckte die Schultern. »Eine durchaus unglückliche Angewohnheit.«
    Mit den Fingern fuhr sie zart durch sein wirres Haar, strich es aus der Stirn. »Es muss Ihnen nicht peinlich sein. Wir alle haben schließlich Momente, in denen wir uns ... einsam fühlen.«
    »Vertrauen Sie mir, golubuschka, dass mir in diesem Augenblick nichts besser gefallen würde, als allein zu sein. Der einsame Wolf liegt mir im Blut, er ist mein Wesen. Abgesehen von einer Hure, die mir gelegentlich die Laken wärmt, ziehe ich es eindeutig vor, mich in Gesellschaft meiner selbst zu befinden, anstatt in der Gesellschaft anderer Menschen. Nun, lassen Sie uns unsere Kojen aufsuchen, es sei denn, Sie haben es sich überlegt und wollen mir Ihre Jungfernschaft schenken.« Orlov stellte fest, dass ihre Wangen vor Zorn brannten, als er sich aus ihrem Klammergriff löste. Allerdings zog er es jederzeit vor, zornig angeblickt zu werden anstatt mitleidig.
    »Welch süßen Schmerz bringt die Trennung«, meinte Shannon bissig. »Offenbar ist Shakespeare niemals Ihresgleichen begegnet.« Sie warf sich die Locken über die Schulter und wandte sich ab. »Es will mir scheinen, als könnte das Ende dieser Farce gar nicht schnell genug kommen.«
 
    »Land ahoi!« Der Schrei echote durch die Kabine, als das Schiff die Nebelwand durchbrach und Kurs auf den Hafen von Southampton nahm. In den frühen Morgenstunden hatte der Sturm nachgelassen, die Wogen sich zu einem sanften Auf und Ab geglättet. An Deck polterten Schritte, Rufe drangen nach unten und das Geräusch des nassen Tuchs, als die Mannschaft die Segel trimmte.
    »Nun, was haben Sie mit mir vor?« Fragend zog Orlov die Brauen hoch, während er zuschaute, wie Shannon ihre Sachen in den Seesack stopfte.
    Gute Frage.
    Shannon wandte den Blick ab. Dieser verdammte Kerl! Die Pflicht verlangte einen nüchternen Blick auf die Lage. Schon einmal war der Russe der Verfolgung durch Lynsley entkommen, und jetzt, wo er sich in ihrer Gefangenschaft befand, gab es keinen Zweifel daran, dass sie ihn ihren Vorgesetzten übergeben musste.
    Oder sprach ihr Gewissen mit größerer Autorität?
    Orlov spürte das Dilemma, in dem sie sich befand. »Quälen Sie sich nicht, golubuschka. Vielleicht wird der Marquis in gnädiger Stimmung sein und mich nicht den Krähen in Newgate zum Fraß vorwerfen.«
    »Zum Teufel mit Ihnen!« Diesmal fluchte sie laut. »Wahrscheinlich werde ich deswegen am Mast aufgeknüpft. Aber ...« Shannon seufzte. »Sobald wir an Land gegangen sind, werde ich Ihnen einen Moment lang den Rücken zuwenden. Nur einen Moment - verstanden? Wenn ich mich wieder umdrehe, müssen Sie verschwunden sein!«
    »Shannon, ich bin Ihnen wirklich sehr zu Dank verpflichtet.« Als er sich verbeugte, verschwand die grüßende Hand im Stiefel. »Erlauben Sie, dass ich Ihnen ein Andenken überreiche, bevor ich verschwinde.« Er schmiss ihren silbernen Dolch oben auf den Seesack. »Ich nehme an, dass niemand außer Ihnen es wert ist, die Waffe bei sich zu führen.«
    »Wenn Sie sich aufrichtig bei mir bedanken wollen, dann sollten Sie nach Kräften dafür sorgen, dass wir uns niemals wieder begegnen.«
    Dieses E-Book wurde von der "Osiandersche Buchhandlung GmbH" generiert. ©2012

7. Kapitel
 
    O rlov zog sich die Hutkrempe tief ins Gesicht und tauchte in der Menge der schwitzenden Hafenarbeiter und Seeleute unter. Die unscheinbare Kleidung, die er sich aus den Vorräten des Schiffes zusammengeklaubt hatte, passte sich der Menge ausgezeichnet an. In ein paar Sekunden würde er aus dem Blickfeld verschwunden

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