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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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sich noch einen Mundvoll des beißenden Tabaksqualms, bevor er den Stumpen über Bord warf. »Unterschlupf bei stürmischer See? Unter allen Umständen, weisen Sie den Weg.«
 
    An Deck schwankte es bereits heftig, als Orlov in die Kabine stolperte. Wie sehr er Seefahrten doch hasste! An Land konnte er sich wenigstens in der Illusion wiegen, dass es ihm möglich war, sein Schicksal zu kontrollieren.
    Shannon stützte ihn, als seine Knie zitterten. »In Ihrem geschwächten Zustand sollten Sie nicht auf den Beinen sein, Sir.«
    Mit der Wange strich sie über seine und brachte seine Frustration an den Siedepunkt. Er drehte sich um und verschlang ihren Mund in einem harten, hungrigen Kuss. »Ist das ein Angebot, meine Laken zu wärmen, golubuschka? « Die Berührung ihrer Lippen jagte ihm heiße Schauder durch die Gliedmaßen. Er schloss sie noch leidenschaftlicher in die Arme, hielt sie eng an sich gezogen, so als ob einzig und allein sie ihn am Leben hielte.
    Es war, als hätte er sich aus seinen Vertäuungen gelöst; als schlingerte er ohne sie völlig hilflos auf hoher See.
    »Zum Teufel mit Ihnen!« Ihre Stimme klang durchflutet von ihrer Wut, während sie gegen seine Umarmung kämpfte.
    Unter seinen Händen konnte er das Spiel ihrer geschmeidigen Muskeln spüren. Ihre Schultern waren weich, schlank, und unter ihrer plötzlichen Drehung entglitt sie seinem Griff ... aber an ihren Brüsten war nichts, was sich nachgiebig anfühlte. Sanft und süß gerundet passten sie wunderbar in seine Hand.
    »Zum Teufel mit Ihnen ...« Aber der Zwang war aus ihrer Stimme verschwunden, und als er ihr in die Augen blickte, bemerkte er noch etwas anderes als Zorn. Im Bogen der wild schwingenden Lampe wirkten ihre Augen wie grünlicher Schaum, den die stürmische See aufgewühlt hatte. Eine Farbe von unergründlicher Intensität; jeder Mann könnte in ihren Abgründen versinken.
    Ungeachtet der brüllenden Wut des Sturms küsste er sie wieder. Alles um ihn herum drehte sich, der Schiffsrumpf dröhnte, die Balken stöhnten und ächzten. Oder handelte es sich nur um sein eigenes raues Stöhnen, als er mit der Zunge tiefer in sie stieß, genüsslich in der samtigen Weichheit ihres Mundes schwelgte? Für ein paar Sekunden schloss Orlov die Augen, wünschte sich, der Moment möge eine Ewigkeit andauern.
    »Walküre.« Sie schmeckte nach Salz und zugleich so süß, dass ihm die Worte fehlten.
    Lag es nur an den stürmischen Böen, oder fuhr sie wirklich mit den Händen durch sein Haar? Zog sie wirklich seinen Körper an ihren? Auf dem schwankenden Boden glitten ihre Schenkel auseinander. Orlov trat schlingernd nach vorn, drängte sie gegen den Rumpf. Verzweifelt wurde er sich der Hitze an seiner Härte bewusst, fuhr mit den Händen an ihrem Körper herunter und fand die Verschlüsse ihrer Hose.
    »Nein.«
    Der Hauch ihres Atems hatte den betörenden Zauber der See gebrochen. Zögernd lockerte Orlov seinen Griff, gestattete, dass ihre Gesichter einige Zentimeter auf Abstand gingen. »Sehr gut«, raunte er, »ich werde Ihnen meine Aufmerksamkeit nicht wieder aufzwingen.« Die Andeutung eines Grinsens flog über sein Gesicht, als er hinzufügte: »Nicht bis Sie mich darum bitten.«
    »Ich soll Sie darum bitten?« Shannon zögerte. Für einen flüchtigen Moment blieb ihr Gesicht im Schatten verborgen. »Eher wird die Hölle zu Eis frieren, als dass so etwas geschieht.«
    »In der Tat, ein eisiges Vergnügen.«
    Sie löste die Hände von seinem Kragen, ohne sie zu senken. »Sie sind nicht schüchtern, wenn es darum geht, Ihren beißenden Witz als Waffe einzusetzen«, entgegnete sie langsam.
    »Humor ist der Alternative in den meisten Fällen vorzuziehen.« Orlov schaute weg. Er befürchtete, sie könnte die Unsicherheit in seinem Blick erkennen. Plötzlich fühlte er sich verwundbar, und dafür hasste er sich. »Eines Tages werden Sie zu lernen haben, dass es der Schlüssel des Überlebens in der grimmigen Welt ist, in der wir beide leben. Mehr noch als Kugel und Klingen.«
    »Und Sie verstehen diese Waffe ganz ausgezeichnet zu führen. Erst jetzt begreife ich, wie geschickt Sie nicht nur in der Verteidigung, sondern auch im Angriff mit ihr umgehen.«
    Er zwang sich zu einem sarkastischen Lächeln. »Wiegen Sie sich bloß nicht in dem Glauben, dass Sie bereits das ganze Arsenal kennen, Shannon. Oder wie ich es unter Umständen einsetzen möchte.«
    »Die Enttäuschung ist das Tao der Kriegsführung«, murmelte sie. »Ich bin ausgebildet, jeden

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