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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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der Tipp sich als todsicher erwiesen hat.«
    Orlov erlaubte sich ein hochmütiges Schnauben. Gewöhnlich brüstete er sich nicht mit seinen Erfolgen, aber Shannons Zorn hatte ihn angestachelt. Aus irgendeinem Grund wollte er ihr den Gedanken abgewöhnen, dass er hinter nichts anderem als dem Geld her war. Ja, es gab keinen Zweifel daran, dass er wirklich ein Schurke war - ein Erzschurke, der nicht einsah, warum er aus den Risiken, die er einging, nicht auch einen gewissen Profit ziehen sollte, wenn sich die Gelegenheit bot. Aber noch nie hatte er es zugelassen, dass ein Auftrag aus geschäftlichen Gründen scheiterte.
    »Alles in allem, wenn man Bilanz zieht ...« Der Prinz zählte einen Punkt nach dem anderen an seinen gepflegten Fingern auf. »Die Zerstörung des französischen Goldes, die Flucht O'Malleys, der Raub des französischen Dokuments ... Ich würde sagen, dass mein Agent die Oberhand behalten hat.«
    Lächelnd presste Lynsley die Fingerspitzen aneinander. »Im Geiste eines freundschaftlichen Wettstreits sollten wir Shannon die Gelegenheit geben, sich zu äußern.«
    »Mr. Orlovs Ausführungen, so schön sie gewesen sein mögen, wären weit weniger beeindruckend, wenn es mir nicht gelungen wäre, seinen bewusstlosen Körper zusammen mit den versteckten Papieren durch die Sümpfe zu schleppen - nicht ohne erhebliches Risiko für mich selbst - um ihn an Bord eines britischen Marinekutters zu bringen. Wo der Kapitän und ich einen chirurgischen Eingriff durchgeführt haben, um die Kugel aus seiner Schulter zu entfernen.«
    »Besser als aus Ihrem hübschen Kopf, finden Sie nicht auch?«, entgegnete Orlov.
    Shannon tat ihm den Gefallen und errötete.
    Der Prinz lachte. »Da sehen Sie, wie gut die beiden zusammenarbeiten, Thomas! Ich bin mir sicher, dass sie sich ausgezeichnet ergänzen.«
    »Hm.« Lynsley blickte einen Hauch skeptischer drein. »Sieht eher so aus, als wären sie ...«
    Wie Feuer und Eis, dachte Orlov insgeheim.
    »Wie der Zündfunke an der Lunte«, platzte Shannon heraus, »und am Ende steht ein Feuerwerk, das selbst die Vorführungen in Vauxhall erblassen lässt.«
    »... wie Hund und Katze«, schloss der Marquis. »Andererseits zeigt das Wappen Englands drei Löwen, während Russland für seine Wölfe berühmt ist.«
    Wenn dieser Merlin Fänge hätte, dachte Orlov, dann würden sie sich jetzt in meine Kehle krallen. Er entblößte seine weißen Zähne zu einem Lächeln, schaute die Lady an und zupfte an seinem Ohrring.
    »Gut gesprochen, mein lieber Thomas. Wie immer blicken Sie den Dingen auf den Grund«, beobachtete der Prinz, dessen unverhohlenes Grinsen in Orlov den Wunsch weckte, ihm einen Tritt in den wohlgeformten Unterleib zu verpassen. »Ich bin dem heiligen Georgi zu Dank verpflichtet, dass wir uns mit unseren furchtlosen Agenten auf derselben Seite verbündet haben.«
    Orlov stimmte zu, dass Lynsley kaum eine Einzelheit entging. Dabei blieb es abzuwarten, ob es sich um Fluch oder Segen handelte.
    »Saint George ist ebenso der Schutzpatron unseres Landes, Yuri«, fügte der Marquis hinzu. »Es mag also sein, dass wir es als Fügung des Himmels betrachten können.«
    Oder der Hölle. Orlov stellten sich die Nackenhaare auf, während er dem höflichen Geplauder der zwei Gentlemen lauschte. »Nun, Yuri«, brummte er, »Sie haben Ihren Spaß gehabt. Ich würde Sie gern über den Fortgang der Mission und deren Folgen unterrichten. Allein, wenn Sie gestatten.«
    »Ah, aber Sie waren es doch, der behauptet hat, wir hätten keine Geheimnisse vor unseren Verbündeten, tvaritsch. Die Angelegenheit um D'Etienne ist sowohl für den Zaren als auch für den König von lebhaftestem Interesse. Daher sind Lord Lynsley und ich übereingekommen, die Kräfte zu vereinen, um die Gefahr ein für alle Mal aus dem Weg zu räumen.«
    Orlov spürte, wie das prickelnde Gefühl sich in eine dunkle Vorahnung verwandelte.
    »Wegen unserer Informanten und der geheimen Botschaften, die Sie O'Malley so klug entrissen haben, sind wir recht sicher, dass unser Franzose sich auf dem Weg nach Schottland befindet«, fuhr der Prinz fort. »Mag sein, dass er unserer Verfolgung in Irland glücklich entkommen konnte. Trotzdem scheint es so, als würde die Waagschale des Glücks sich endlich in unsere Richtung neigen.«
    Er lächelte noch breiter. »Wir sind überzeugt, eine Möglichkeit gefunden zu haben, ihn zur Strecke zu bringen. Aber die Agenten müssen sich geradezu meisterlich auf die Kunst der Lüge und der

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