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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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Schattierungen aus Schwarz und Cremefarben noch greller hervor. Wie auch immer, ihr Blick verschränkte sich für ein paar Sekunden mit dem des Fremden, und sie entdeckte in ihm die gleiche durchdringende Wachsamkeit, die gleiche unterkühlte Ruhe, die dem Marquis eine Aura des Gebieterischen verliehen.
    Rasch korrigierte sie ihre Einschätzung. Wer auch immer er war, er gehörte nicht zu den Leuten, die sich mit ihrem selbstgefälligen Getue brüsteten.
    »Hmm«, wiederholte Lord Lynsley und bestätigte ihre Vermutung, indem er die Papiere an seinen Begleiter weiterreichte. »Vielleicht wollen Sie sich das hier mal anschauen, Yuri.«
    »Da.«
    Plötzlich saß Shannon hellwach auf ihrem Stuhl. Die brummige Silbe hatte sich verdächtig nach Russisch angehört.
    Nyet, versicherte sie sich selbst, es ist nur meine Einbildung, die mir einen Streich gespielt hat. Orlov spukte ihr noch immer durch den Kopf. Um ihre Aufmerksamkeit nicht länger an die Gespenster der Vergangenheit zu verschwenden, räusperte sie sich und wollte das Wort ergreifen.
    »Ich bedaure sehr, dass ich mein Ziel verfehlt habe, Sir. Ich habe die Umgebung erkundet, habe das Innere des Schlosses ausgekundschaftet. Aber erst, als es schon zu spät war, habe ich erfahren, dass das Ziel die Gegend verlassen hatte.«
    »D'Etienne ist vor Ihrer Kugel geflüchtet. Aber es scheint, als wäre es Seamus O'Malley anders ergangen«, grübelte der Marquis.
    Shannon atmete tief durch. »Um die Wahrheit zu sagen, nicht ich war es, der ihn getroffen hat, Sir. Es war ...«
    Sie merkte, dass der Fremde eine Pause einlegte und von den Papieren aufschaute.
    »Es war der Russe. Orlov.«
    »Ah, mit anderen Worten, unser Freund hat wieder sein Unwesen getrieben«, meinte Lynsley.
    »Ja, Sir«, stieß sie mit zusammengebissenen Zähnen hervor, unglücklich darüber, dass der Schurke wieder einmal ihre Pläne durcheinandergebracht hatte. »Falls ...«
    Lautes Klatschen und herzliches Gelächter unterbrachen ihre Erklärungen. »Bravo. Ich kann die unbeugsame Aufrichtigkeit Ihrer Agenten nur loben, Thomas. Es gibt viele, die danach getrachtet hätten, das Verdienst für die Auslöschung eines Feindes wie O'Malley sich selbst zu sichern.«
    »Ich bin es nicht gewohnt, es mit meiner Beute zu übertreiben«, murmelte sie.
    Lynsley hielt sich hustend die Hand vor den Mund.
    »Außerdem ist mir zu Ohren gekommen, dass Mr. Orlov der jungen Lady das Leben gerettet hat«, fuhr der Fremde fort, »und zwar, indem er nobel sein eigenes Leben riskierte.«
    Die Röte entflammte auf ihren Wangen. »Das stimmt, Sir«, bestätigte sie erhitzt. »Aber wenn der verdammte Kerl nicht eine sehr kostbare goldene Tabakdose gestohlen hätte, wäre diese Hölle gar nicht losgebrochen. Man hat ihn erspäht, wie er sich durch die Korridore des Schlosses geschlichen hat, und dann kam O'Malley in die Bibliothek, um sie zu durchsuchen.«
    Mit hochgezogenen Brauen schaute der Marquis seinen Begleiter an. »Sie hat recht. Mr. Orlov hat zu sorglos gehandelt.«
    »Und außerdem«, fügte Shannon hinzu, »habe ich den Gefallen erwidert.«
    »Ja, ja«, murmelte der Fremde, »da sind mir ein paar Gerüchte zu Ohren gekommen. Und was die anderen Anschuldigungen betrifft ...« Es blitzte in seinem Blick. »Vielleicht sollten wir dem Mann selbst die Gelegenheit bieten, sich zu verteidigen.«
    Lynsley nickte. »Ganz sicher. Rufen Sie ihn herein.«
    Verdammter Mist! Shannon hatte sich erhoben, setzte sich aber rasch wieder.
    Man musste Orlov zugutehalten, dass er ebenso erschüttert aussah wie sie, als er eintrat.
    »Vielleicht sollten wir uns höflich vorstellen, um die untergründige Verwirrung aufzuklären«, murmelte der Marquis. »Shannon, der Gentleman zu meiner Linken ist Prinz Yuri Yussapov, mein Gegenüber auf der Seite des russischen Geheimdienstes. Und das ...«, er deutete auf Orlov, »... dieser Mann, mit dem Sie bereits bekannt sind, ist einer seiner besten Agenten. Es wäre überaus hilfreich gewesen, wenn wir über diese Tatsache schon früher informiert gewesen wären, wie ich hinzufügen möchte.«
    Der Prinz schlug die Hacken aneinander und verbeugte sich. »Was das betrifft, so habe ich bereits demütig um Verzeihung gebeten, Mylord.«
    »Wofür ich Ihnen außerordentlich dankbar bin, Yuri.« Lynsley nickte gnädig. »Gestatten Sie mir umgekehrt, Ihnen meine Agentin Shannon vorzustellen. Und was Mr. Orlov betrifft, so bin ich überzeugt, dass er keinem von uns noch vorgestellt werden muss.«
    Dieses

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