Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
Vom Netzwerk:
hatte die Absicht, zu beobachten, welche verborgenen Spannungen ich in der Gruppe aus London wecken kann, indem ich den Schurken spiele. Die kleine Szene wird helfen, Lady Sylvia und die Talcott-Schwestern zu überzeugen, dass ich nicht unbedingt ein Gentleman bin.«
    »Spielen Sie nicht genau die Sorte Gentleman, der eine wohlerzogene junge Lady tunlichst aus dem Weg gehen sollte?«
    »Aber seit der Garten Eden auf unsere Erde gepflanzt worden ist, ist die verbotene Frucht schon immer unwiderstehlich gewesen ...«
    Shannon presste die Lippen zusammen, die sich nach dem Kuss immer noch geschwollen anfühlten.
    Bildete er sich nur ein, dass ihre Lippen zitterten - oder zitterten sie tatsächlich? »Sie werden doch nicht eifersüchtig, wenn ich mit ihnen flirte?«, fragte er.
    »Nein, ich denke nicht daran«, zischte Shannon und entlockte ihm damit leises Gelächter.
    Er drehte sich um, zögerte jedoch, als ihm ein unwillkommener Gedanke durch den Kopf schoss. »Aber zweifellos werden sie den Gentlemen tratschen, dass Sie verfügbar sind. Seien Sie sich darüber im Klaren, dass die Herren versuchen könnten, sich dieselben Freiheiten herauszunehmen wie gerade eben ich.«
    »Ich weiß mich zu wehren, Mr ...«
    »Alex«, unterbrach er, »vergessen Sie bitte nicht, dass wir vereinbart hatten, auf Förmlichkeiten zu verzichten. Außerdem passt es zu unserer Vertrautheit. Angenommen, wir hätten eine unerlaubte Affäre, dann würden wir uns doch auch nicht mit Nachnamen anreden, oder?«
    »Es ... es ist nur ein Spiel.«
    Orlov stellte fest, dass er den Anblick der Röte auf ihren Wangen genoss. Die Farbe ergoss sich langsam über ihre Wangenknochen, das Dunkelrot kroch in ihre Grübchen und verfärbte sich unter den Augen in ein zartes Rosa. »Aber das können sie doch nicht wissen, oder, Shannon?«
    »Hoffen wir, dass es nicht die einzige Falschheit ist, die sie vergeblich zu enttarnen versuchen«, murmelte sie. Es wurde kälter. Orlov spürte die Gänsehaut unter dem dünnen Stoff ihres Ärmels. »De Villiers war gestern Abend während unseres kleinen Tête-à-Tête außerordentlich aufmerksam. Er hat mich sogar gefragt, wo auf dem Lande ich aufgewachsen bin.«
    »Wie haben Sie ihn beschäftigen können?«
    Sie klimperte übertrieben mit den Wimpern. »Indem ich ihn gefragt habe, ob er mir den geheimnisvollen Mechanismus einer Waffe aus dem siebzehnten Jahrhundert erklärt.« Ihre smaragdgrünen Augen blitzten. »Seine ballistischen Ausführungen waren übrigens schrecklich unzulänglich. Es war ein Totenbeschwörer aus Bayern namens Moretius, der eine Abhandlung darüber verfasst hat, warum Gewehre schießen, nicht ein Benediktinermönch aus den Savoyen. Und er tat das im Jahr 1522, nicht ein Jahrhundert später.«
    Unwillkürlich musste Orlov lächeln, als er sich vorstellte, wie der Franzose wohl dreingeschaut hätte, wenn sie ihm die Tatsachen um die Ohren gehauen hätte.
    Shannon kniff die Augen zusammen. »Sie sind nicht der Einzige, der die Kunst der Schmeicheleien beherrscht. Die Ausbildung in der Academy umfasst fachkundige Anweisungen in den Künsten der Verführung ebenso wie die Ausbildung an den Waffen. Mir ist durchaus bewusst, dass Männer es nur schwer ertragen können, gänzlich im Unrecht zu sein.«
    Plötzlich verdunkelte sich seine Stimmung, passend zu dem wolkigen Himmel über ihm.
    »Sie werden doch nicht eifersüchtig sein, wenn ich mit ihm oder seinen Freunden flirte?«
    Er fluchte, war selbst überrascht über die Heftigkeit seiner Worte. »Nein, ich denke nicht daran.«
    Shannon verschränkte die Arme vor der Brust und drehte sich in den Wind.
    »Seien Sie vorsichtig!«, mahnte er. »Wagen Sie sich nicht zu nah an De Villiers. Mag sein, dass nichts in ihm steckt als ein gewaltiger Aufschneider. Aber falls er doch zu D'Etiennes Truppe gehört, dann ist er ein ausgebildeter Killer.«
    »Das wäre geradezu eine himmlische Fügung«, schoss Shannon zurück. »Es wäre mir ein Vergnügen, ihn direkt in die Hölle zu befördern.«
    »Passen Sie auf, dass Sie sich nicht die Finger verbrennen.«
    »Wie Sie in Irland gesehen haben, bin ich recht geübt im Umgang mit dem Feuer.«
    »Das Spiel mit Feuer ist immer unkalkulierbar. Nur für den Fall, dass man während Ihrer verdammten Ausbildung vergessen hat, Ihnen das klarzumachen.« Ihre Ankündigung hatte ihn überrascht. Aber warum sollte es ihn stören zu erfahren, dass ihre weiblichen Fähigkeiten ebenfalls trainiert worden waren? Schließlich handelte

Weitere Kostenlose Bücher