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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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den Aufprall abzufedern, warf der Schlag sie zurück.
    Im Bruchteil einer Sekunde griff er wieder an.
    Shannon konterte mit einem Hieb auf die Wange, durch den er den Kopf zurückreißen musste. Er stöhnte vor Schmerz, schnappte nach ihrem Handgelenk und riss es heftig auf ihren Rücken, hielt es dort fest. »Sie müssen nur Ihre Niederlage eingestehen«, murmelte Orlov, blies den Atem heiß und prickelnd an ihren Nacken. »Ich möchte Ihnen nicht noch einmal wehtun.«
    »Zum Teufel mit Ihnen!« Sie drehte sich um und rammte das Knie in seinen Unterleib. Und erfreute sich an einem abgründigen Stöhnen. Als er seinen Griff kurz lockerte, riss sie sich los.
    »Ein Tiefschlag!«, beklagte er sich.
    »Sie hatten selbst gesagt, dass jedes Mittel erlaubt ist.«
    In seinen Augen blitzte es boshaft. »Ja, das habe ich.«
    Shannon beobachtete ihn wachsam, als er einen Schritt zurücktrat und plötzlich in die Hocke ging, einen Moment später wieder aufsprang und die Schultern kreisen ließ.
    Verdammt. Wollte er sie etwa mit dem Spiel der Muskeln unter dem dünnen Baumwollhemd verwirren? Shannon zwang den Blick zur Seite und schritt rückwärts in Richtung des vorspringenden Felsens, auf dem sie ihre Kleidung abgelegt hatte.
    Höchste Zeit, das Spiel zu beenden. Bevor es ihr vollkommen aus den Händen glitt.
    Orlov schien anderes im Sinn zu haben. Er ließ die Hand vorschießen, und plötzlich waren ihre Augen voller Staub. Shannon erstarrte, spürte aber, wie er die Arme um ihre Taille schloss und sie aufhob.
    »Verdammt noch mal!« Sie kämpfte, konnte aber nichts ausrichten. Fluchend versuchte sie es mit einem Fausthieb an seinen Hals, erntete aber nicht mehr als ein brummendes Geräusch.
    »Besser, Sie hätten sich beizeiten an Ihren Sun Tzu erinnert. Ist der Feind zu stark, geh ihm aus dem Weg. «
    Ihre fliegenden Fäuste trafen auf seine verwundete Schulter, warfen ihn aus dem Gleichgewicht. Sie rangen immer noch miteinander, als sie beide zu Boden stürzten. Orlov landete als Erster, während Shannon auf ihn fiel; sie spürte seinen starken Oberkörper und presste vor Schmerz die Lippen zusammen.
    »Es tut mir leid. Ich wollte Ihnen nicht wehtun«, wisperte sie und atmete genauso keuchend wie er. »Sind Sie verletzt?«
    Er rollte sich zur Seite. Plötzlich fand sie sich gefangen zwischen der weichen Erde und seinem harten, unnachgiebigen Körper. »Ein Anfängerfehler«, murmelte er, »niemals Mitgefühl zeigen.«
    »In einem echten Kampf ...« Die Worte erstarben ihr in der Kehle, als er ihre Schenkel gerade ausrichtete und sich auf ihre Arme stützte, sodass sie wie ein Adler mit ausgebreiteten Schwingen auf dem Bett aus Kiefernnadeln lag.
    »In einem echten Kampf«, wiederholte er, »würden dem Falken jetzt die Flügel gestutzt, und seine Fänge wären wehrlos gegen den reißenden Wolf.«
    »W ... was schlagen Sie vor?«
    »Sie werden für die Folgen Ihres Ausrutschers einstehen müssen.« Inzwischen waren seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von ihren entfernt. »Ich bin mir sicher, dass Ihre Lehrer Sie nicht so leicht hätten laufen lassen.«
    »Nein. Gewöhnlich hätte ich einmal rund um das Schulgelände rennen müssen.«
    »Ah, eine körperliche Züchtigung.« In seinen Augen glitzerte es boshaft. »So ist es auch in Russland.« Orlovs Finger spielten mit den Verschlüssen ihres Hemdes. »In Sankt Petersburg müssen die Kadetten manchmal nackt im Schnee stehen, um ihre Lektion zu lernen.«
    »Es ist mild und sonnig«, bemerkte Shannon, als ihr das Hemd langsam von den Schultern glitt. Warum also rann ihr dann ein Schauer über den Rücken?
    »Dann werde ich mir eine andere körperliche Prüfung überlegen müssen ...« Er brach abrupt ab, als er die Tätowierung über ihrer linken Brust sah. Der fliegende Falke, schwarz wie die Nacht, gebührte nur den vollwertigen Merlins. »Was haben wir denn da?«
    »Unsere Truppen können ihre Rangabzeichen nicht als goldene Orden oder violette Tressen an der Brust tragen.«
    »Einzigartig. Wie alles an Ihnen, golubuschka.« Orlov hielt einen Augenblick inne. Die Bartstoppeln auf seiner Wange ließen eine heiße Spur auf ihrer Haut zurück, als er einen näheren Blick auf sie warf. »Es macht beinahe einen ... einen Piraten aus Ihnen. Scottie wäre zutiefst beeindruckt.«
    Sein Atem hauchte über ihre Haut.
    »Ich habe allerdings nicht vor, es ihm zu zeigen.« Mehr als ein schwaches Wispern brachte Shannon nicht fertig.
    »Es ist viel zu provozierend für einen kleinen

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