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Gefährliches Spiel der Versuchung

Gefährliches Spiel der Versuchung

Titel: Gefährliches Spiel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Pickens
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»Das war schnell.« Er konterte mit einer quartatta und ging dann zu einer traverse über. »Aber nicht schnell genug, golubuschka.«
    »Darauf würde ich nicht wetten.« Shannon täuschte ein riverso an, wechselte anschließend in eine terza.
    Mit atemberaubender Leichtigkeit wich Orlov dem Angriff aus und musste grinsen, als seine botta dritta an ihrer Wange vorbeisegelte. »Sieht so aus, als seien Sie bei einem wahren Meister in die Lehre gegangen.«
    »Il Lupino führt die beste Klinge in ganz Europa.« Ein Sprung nach vorn schloss die Hälfte der Distanz zwischen ihnen. »Wie Sie sehen können, bin ich es gewohnt, gegen einen Wolf zu kämpfen.«
    »Allegretto Da Rimini?« Er zog die Stirn kraus. »Ich versichere Ihnen, er ist gut. Aber die Knochen des verschlagenen alten Schurken werden langsam etwas morsch. Ich wage die Behauptung, dass ich einen Schritt schneller bin ...«
    In letzter Sekunde wirbelte sie beiseite, sodass die Spitze nur das Leder ihrer Hose traf. »Auge um Auge.« Mit dem Unterarm parierte er den Hieb.
    Auch den nächsten Hieb wehrte er ab, bis er plötzlich nach ihrem Handgelenk schnappte, es nach oben riss und ihren Stock hoch durch die Luft schleuderte.
    »Das ist unfair! Ich ...« Der Druck seines Mundes auf ihrem erstickte den Protest. Er ließ die Zunge über ihre Unterlippe gleiten, eine weiche, sinnliche Zärtlichkeit, die ihr einen Schauder über den gestählten Rücken jagte. Orlov zog sie näher und umarmte sie noch leidenschaftlicher. Im Unterschied zu ihren blitzschnellen Schwerthieben schien es eine Ewigkeit zu dauern, bis ihre Willenskraft endlich nachließ.
    Shannon wand sich in seinen Armen, bis es ihr endlich gelang, sich aus dem Kuss zu befreien. »Das sind schmutzige Tricks.«
    »Was haben Sie erwartet, angesichts unseres Berufes?«
    »Das nächste Mal werde ich darauf gefasst sein.«
    »Auf jeden einzelnen Stoß?« Orlov lächelte, und die Lippen zogen sich auf geradezu sündhaft sinnliche Weise nach oben.
    Ihre Wangen, die durch die körperliche Auseinandersetzung bereits gerötet waren, brannten in noch tieferem Rot. Verflucht sei dieser Kerl! Und ihr eigener Körper, der ein Zeichen der Schwäche gegeben hatte.
    Eigentlich sollte sie ihm eine Ohrfeige ...
    Als ob er ihre Gedanken gelesen hätte, umklammerte er ihr Handgelenk noch fester. »Beim Schach würde ich das jetzt ›matt‹ nennen, golubuschka.«
    »Aber wir spielen ein anderes Spiel.« Shannon drehte die Hand aus seinem Griff, drehte sich mit wirbelnden Schritten und schleuderte ihn über ihre Schulter.
    Orlov stürzte schwer auf den mit Kiefernadeln übersäten Boden. »Alle Achtung, Sie kleiner Feuer spuckender Drache.« Er ging schnell in die Hocke, balancierte auf Zehenspitzen. »Die Ausbildung der Academy umfasst also auch einige weniger bekannte östliche Disziplinen?« Seine Augen glänzten so scharf wie Dolchspitzen. »Wie klug von Lord Lynsley, sicherzustellen, dass seine Falken sich darauf verstehen, ihren Körper als Waffe einzusetzen.«
    »Ist der Gegner an Größe und Kraft überlegen, dann ist es die wichtigste Waffe, die man beherrschen muss, jene Vorteile in eine Schwäche zu verwandeln.« Shannon stand fest auf beiden Beinen, obwohl ihre Gliedmaßen zitterten, weil Orlov den Blick von Kopf bis Fuß über sie schweifen ließ. »Solche Fähigkeiten machen uns auch innerlich Mut. Die meisten Männer fühlen sich haushoch überlegen, wenn sie mit einer Frau in einen Zweikampf verwickelt werden.«
    »Ein schwerer Fehler«, stimmte er zu und sprang mühelos auf die Füße.
    Shannon focht weiter gegen ihn, hielt die Schultern immer genau parallel zu seinen Schritten. Es lag eine merkwürdige Erotik in diesem sinnlichen Tanz. Obwohl sie zu weit voneinander entfernt waren, um sich zu berühren, waren sie sich ihrer geschmeidigen Körper überaus bewusst.
    »Habe ich Ihnen schon erzählt, dass meine Reisen mich für kurze Zeit nach Bombay geführt haben?« Er glitt in den Schatten und wieder hinaus. »Wo ich einen faszinierenden Kerl getroffen habe, der sich darauf verstand, Kobras zu den Tönen einer Flöte tanzen zu lassen.«
    »Ach, und dort haben Sie gelernt, noch die sprödeste Schlange zu betören?«, konterte sie.
    Orlov lachte. »Unter anderem.« Er griff blitzartig an, noch schneller, als eine Schlange vorstieß, um ihre Beute zu schlagen. Mit verworrener Schrittfolge sprang er nach vorn, tauchte tief und zwang sie mit einem Schlenker seines Fußes hart auf die Knie.
    Obwohl es Shannon gelang,

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