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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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hatte einen sechsten Sinn dafür, und genau jetzt war sein Messgerät ganz weit im roten Bereich. Und Charity steckte mittendrin, was auch immer da passieren würde.
    Er nahm einen weiteren Schluck, diesmal einen langen.
    Charity war in Gefahr. Der Gedanke verursachte ihm eine Gänsehaut, schnürte ihm die Kehle zu und drückte seine Brust zusammen, bis er glaubte, ersticken zu müssen.
    Nick setzte die Flasche wieder an und nahm ein paar Schlucke. Aber es gab nicht genug Whiskey auf der Welt, um das Bild von Charity verletzt, verwundet oder – Gott! – tot aus seinen Gedanken zu vertreiben.
    Charity mit ihrer zarten, hellen Haut. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass ihre Familie seit zweihundert Jahren in Parker’s Ridge ansässig war. Nick glaubte ihr das sofort. Es würde zweihundert Jahre brauchen, um diese perfekte Haut hervorzubringen – glatt wie Porzellan, nur, dass kein Porzellan der Welt diesen hellen Schimmer haben könnte. Jedes Mal, wenn er sie berührte, hatte er eine Höllenangst, dass sie blaue Flecken bekam. Wenn er sie eine Weile ganz zart berührt hatte, hatte sie gelacht und seine Hand auf ihre Brust gelegt. Oder sie zwischen ihre Schenkel gezogen.
    Nick legte sich auf dem schmutzigen Bettüberwurf zurück, noch immer nackt und mittlerweile halb betrunken von dem schlechten Whiskey und den guten Erinnerungen.
    Charity war überall weich, aber am weichsten war sie zwischen ihren Beinen, in der süßesten kleinen Scheide, die er je gevögelt hatte.
    Nick stöhnte auf und sah mit halb geschlossenen Augen an sich herunter. Er war hart wie Stahl, und es gab nichts, was er damit anstellen konnte.
    Das war neu für ihn. Er holte sich praktisch nie einen runter. Er hatte das nie nötig gehabt. Bei einem Einsatz hatte er in der Regel immer zu viel damit zu tun, seinen Arsch zu retten, um an Sex zu denken. Und wenn er nicht im Einsatz war … nun, die halbe Menschheit war schließlich weiblich. Wenn man die unter achtzehn und über fünfzig ausschloss, dann die ganz Ekelhaften wegließ, blieb immer noch eine ganze Welt von Frauen übrig, die man vögeln konnte.
    Genau jetzt zum Beispiel hätte er mit der Kellnerin aus dem schäbigen Imbiss, in dem er einen Cheeseburger gegessen hatte, im Bett sein können. Oder mit der Kassiererin, bei der er den Whiskey gekauft hatte. Er konnte mehr oder weniger jede Frau haben, die er wollte. Er konnte sich anziehen und zu der Kneipe fahren, die er fünf Meilen die Straße runter gesehen hatte. Eine halbe Stunde, nachdem er durch die Tür eingetreten wäre, hätte er garantiert Gesellschaft für die Nacht gefunden.
    Aber er wollte niemand anders. Nur Charity.
    Seine Hand wanderte nach unten, legte sich um seinen Schwanz. Er atmete zischend durch die Zähne ein und dachte an sie. Er ließ seine geschlossene Hand versuchsweise hochgleiten und öffnete seine Faust sofort wieder. Seine Hand war voller Hornhaut, hart und rau. Das genaue Gegenteil von Charity. Seine Erektion lehnte seine Hand entschieden ab, rebellierte einfach. Er probierte es erst gar nicht noch einmal, sondern ließ von sich ab und lag auf dem Rücken, nackt, hart und von Schmerzen gepeinigt.
    Er wollte nicht hier sein, in diesem muffigen Zimmer, das nach Hunderten masturbierenden Geschäftsreisenden roch und nach billigen Nutten, die hier für fünfundzwanzig Dollar Blowjobs anboten.
    Er wusste, wo er sein wollte. Bei Charity. In ihrem wunderschönen kleinen Haus, das nach Lavendel und Zitronenpolitur roch und nach den parfümierten Kerzen, die sie immer anzündete.
    Er wollte die Uhr zurückdrehen – so sehr, dass er dachte, das Herz müsste ihm aus der Brust springen.
    Er lag auf dem Bett, bis das graue Morgenlicht in sein Zimmer drang, dann stand er auf und zog sich an. Seit drei Tagen trug er jetzt dieselbe Kleidung. Sie war zerknittert und roch nach Schweiß.
    Er ging die Treppe in die Lobby hinunter. Elementares Basiswissen: Wenn man verdeckt ermittelte, nahm man die Treppe. Man wurde von weniger Leute gesehen und konnte nicht im Fahrstuhl stecken bleiben.
    Er hatte die Übernachtung schon am Abend vorher in bar bezahlt, also konnte er jetzt einfach rausgehen, ohne aufgehalten zu werden. Bevor er aus der Eingangstür schlüpfte, wartete er noch einen Moment, bis der Typ an der Rezeption damit beschäftigt war, eine fünfköpfige Familie einzuchecken.
    Es war ein kalter Tag – grau und mit einem hartnäckigen Nieselregen. Der billige Parka aus Nylon, den er trug, schützte ihn fast überhaupt nicht

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