Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
Stoff ihrer Jacke und schob sie über die Schultern nach unten, ohne sie eine Sekunde aus den Augen zu lassen. Seine Kiefermuskeln arbeiteten, und seine Stirn war schweißbedeckt. Einige lange Augenblicke sah er einfach nur zu ihr herunter.
    Charity stand ganz gerade da, die Arme an ihren Seiten, und wusste nicht, was sie tun sollte. Sie war so häufig und so voller Freude in Nicks Gegenwart nackt gewesen, aber da war er noch Nick Ames gewesen. Sie wusste nicht, wie sie auf Nick Ireland reagieren sollte.
    Er senkte den Kopf, bis seine Stirn auf ihrer Schulter lag. Sie konnte die Hitze seiner Haut an ihrer fühlen. Gemeinsam standen sie dort, ohne sich zu bewegen, fünf Minuten lang, zehn.
    Wenn Nick ihr so nah war, sich an sie drückte, konnte Charity nicht denken. Er schien all ihre Gefühle und Gedanken abzusaugen. Ihr Gehirn war vollkommen leer, und ihr Körper übernahm das Kommando. Willenlos hoben sich ihre Hände, strichen an der Außenseite seines Parkas hoch, um ihn endlich in die Arme zu schließen. Sein Körper zitterte, ein langes Beben, das von seinen schwarzen Stiefeln aufzusteigen schien und seinen großen, starken Körper erfasste.
    Eine große Hand bewegte sich von ihrem Rücken nach vorne und legte sich um eine ihrer Brüste. Dieses vertraute Gefühl – seine Hand auf ihrer Brust. In einer Sekunde überkamen sie in einer wilden Flut all die Gefühle, die sie zurück- und irgendwie von sich fern gehalten hatte. Erregung, Wut, wilde Freude, lähmender Schmerz. Er rieb mit dem Daumen über ihre Brustwarze, und das Gefühl war elektrisierend, jagte durch ihren Körper wie ein Blitz.
    Er hob seinen Kopf und blickte auf seine Hand auf ihrer Brust. „Fühlen sie sich anders an?“, fragte er mit rauer Stimme.
    „Ein bisschen“, flüsterte sie.
    Seine Hand glitt von ihrer Brust und hinunter zu ihrem Bauch. Dort lag sie groß und warm. Direkt über ihrem darin heranwachsenden Kind.
    Schließlich zog Nick sich zurück und holte all das elektronische Gerät. Das Körpermikro war kompliziert anzubringen und brauchte mehrere Stücke Klebeband. Nick arbeitete langsam und vorsichtig mit aufmerksamer Miene. Er schwitzte so stark, dass ein Tropfen seine Schläfe hinunterlief.
    Für einen Moment verschwand er in ihrem Schlafzimmer und kam mit einer schwarzen Strickjacke wieder. Er zog sie ihr langsam und vorsichtig an. Eine winzige Videokamera nahm den Platz eines Knopfes ein.
    „Ich werde dich sehen“, sagte Nick. „Ich werde alles sehen.“
    Sie nickte.
    Er ging alles mit ihr durch. Ihr Kopf schwirrte von Frequenzen und Batterielaufzeiten, auch wenn er sie wieder schwören ließ – und sie musste ihm dabei direkt in die Augen sehen –, dass sie zwanzig Minuten, nachdem sie Wassilys Haus betreten hatte, Kopfschmerzen vortäuschen und nach Hause kommen würde.
    Schließlich war es geschafft.
    Nick schloss sie in die Arme, und sie standen einfach nur da, beide zitternd, sein Kopf an ihrer Schulter vergraben. Sie fühlte Nässe an der nackten Haut ihres Halses und zog sich überrascht zurück.
    Es waren Tränen, kein Schweiß.
    Sie hob ihre Hände, um sie durch sein volles blauschwarzes Haar gleiten zu lassen. Nick. Ihr Ehemann – der sie angelogen hatte, der nicht der war, der er vorgegeben hatte zu sein. Aber sie liebte ihn trotzdem von ganzem Herzen.
    Ein tiefer Schauder lief durch seinen Körper, dann richtete er sich auf. Er sah sie an und versuchte nicht einmal, die Tränen zu verbergen, die ihm die Wangen hinunterliefen.
    „Ich bin in deiner Nähe“, sagte er.
    Sie nickte.
    „Sag so wenig wie möglich. Geh rein und wieder raus.“
    Sie nickte wieder.
    Sie sahen sich in der Stille des Raums an. Nick atmete schwer, als wäre er ein Rennen gelaufen. Seine Fäuste ballten sich und entspannten sich wieder.
    „Zieh dich an“, sagte er, „bevor ich es mir noch anders überlege.“

 
    23
    Parker’s Ridge
    Wassily Worontzoffs Villa
    „Mein lieber Arkady“, sagte Wassily und kam auf ihn zu. „Mein lieber, lieber Freund.“ Sie umarmten sich und küssten einander auf die Wange.
    „Wor.“ Arkadys Stimme war belegt. Er hustete, um seine Gefühle zu verbergen. Er hatte seinen Wor seit vier Jahren nicht mehr gesehen.
    „Komm, mein Freund, du musst dich setzen. Du musst nach deiner langen Reise erschöpft sein.“ Wassily zeigte auf einen bequemen Ledersessel neben seinem Schreibtisch und brachte Arkady eigenhändig ein Glas Wodka, ein Zeichen des Respekts.
    Der Wor setzte sich neben ihn und legte eine

Weitere Kostenlose Bücher