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Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
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Wand verschafft und mit seinem Rücken Schutz vor dem Pack und damit ein Minimum an Privatsphäre geboten.
    Er hatte kein Essen oder Wasser, was er ihr geben konnte, keinen Trost. Sie wussten beide, was kommen würde. Sie hatten die Geschichten gehört. Wassily hatte einmal für einen Zeitungsartikel einen Sek aus einem der stalinistischen Camps interviewt.
    Sie wussten es.
    Katya wusste es.
    Sie sprachen nur wenig auf der endlosen Reise. Es gab nur wenig zu sagen.
    Als sie die Rampe herunterstolperten, hatte Wassily alles versucht, Katya vor den Wachen zu verbergen, aber es hatte nicht funktioniert – es konnte nicht funktionieren. Katya bewegte sich wie eine schöne Frau.
    Er hatte seinen Mantel über ihren Kopf gezogen und ihr gesagt, sie solle gebeugt laufen wie eine alte Frau. Aber Katyas schöne Knöchel waren zu sehen gewesen. Ebenso wie die Locken ihres herrlichen hellblonden Haars, die aus dem engen Knoten herausgeschlüpft waren und sich um ihre Schultern ringelten.
    Wassilys Herz sank, als er den Schrei der ersten Wache hörte, den Schrei eines Wolfes, der frisches Fleisch witterte. Eine Sekunde später war das ganze Rudel über sie hergefallen, hatte sie aus seinen Armen gerissen und weggeschleppt, Fleisch für die Nacht.
    Wassily konnte immer noch ihre Schreie hören, ihre weißen ausgestreckten Arme sehen, die in einem Meer von blutrünstigen Kerlen untergingen. Er hatte gekämpft, so sehr ein Intellektueller das eben konnte. Aber dies waren brutale Männer, nur eine Stufe über den Gefangenen, die sie bewachten, und sie waren an Gewalt gewöhnt. Ein Schlag mit dem Gewehrkolben einer Wache, und er ging zu Boden wie ein niedergestreckter Bulle.
    Als er wieder zu Bewusstsein kam, waren Katyas Schreie das Erste, was er hörte. Es dauerte einen Tag und eine Nacht. Durch das kleine Fenster in der eiskalten Hütte, in der die neuen Seks zusammengepfercht worden waren, konnte Wassily die Schlange der Wachen sehen, die meisten schon mit offener Hose und heraushängenden erigierten Schwänzen, wie sie warteten, bis sie an der Reihe waren, die schöne Moskauer Intellektuelle zu vögeln. Lachend und rauchend. Und wenn sie herauskamen, gingen sie direkt wieder zum Ende der Schlange. Einige hatten seit Jahrzehnten keine Frau mehr gesehen.
    Am zweiten Tag verstummten die Schreie.
    Wassily war vollkommen hilflos gewesen, unfähig, sie zu retten. Ein Sek in einem Gefangenenlager war nichts, er war nicht einmal die Luft wert, die er atmete. Weniger als der dreckige Schnee unter dem Stiefel einer Wache. Weniger als die Scheiße in den Latrinen.
    Er hatte Katya verloren, aber nun hatte er sie wiedergefunden. Katya war zu ihm zurückgekommen. Und jetzt war er kein hilfloser Sek mehr. Er war unermesslich reich und mächtig. Er hatte Milliarden Dollar und Tausende Männer und Frauen zu seiner Verfügung. Er kaufte Regierungen und beugte sie seinem Willen.
    Er war der Wor.
    Und bald würde er die Macht haben, Städte zu vernichten und in seiner Rache gegen die Welt alles hinwegzufegen.
    Alles war möglich mit Katya an seiner Seite.
    Parker’s Ridge
    19. November
    Nick wachte im Himmel auf, oder jedenfalls hörte es sich genauso an. Irgendwo spielte leise Harfenmusik, so sanft und harmonisch, wie er sich die Musik im Himmel immer vorgestellt hatte. Nicht, dass er je gedacht hätte, dass er es tatsächlich in den Himmel schaffen würde.
    Eine weiche Daunendecke mit einem Muster aus großen Provence-Rosen bedeckte leicht seinen nackten Körper, und sein Kopf lag auf einem sogar noch weicheren Daunenkissen – es fühlte sich auch wie der Himmel an.
    Gott, es roch sogar nach Himmel. Rosen und Lavendel. Der Geruch von sauberen Laken und Möbelpolitur, frisch gebackenen Zimtschnecken und etwas Leichtem und Blumigem, vollkommen Weiblichem. Und über all dem hing der Geruch von Sex. Oh ja. Wenn es einen Himmel gab, dann gab es dort definitiv Sex, so wie er ihn diese Nacht gehabt hatte. Genau so.
    Nick lächelte, strich mit einer Hand über die Matratze und öffnete die Augen, als seine Finger nichts außer glatten Laken ertasteten. Nun, es war fast der Himmel. Etwas fehlte. Jemand.
    Er schlug die nach Lavendel duftende Decke zurück, setzte sich auf und blickte sich um. In der letzten Nacht war er vor Lust zu verwirrt gewesen, als dass es ihm aufgefallen wäre, aber wie hatte er auf seinen Informationsstreifzügen durch das Haus die Schönheit des Schlafzimmers nicht bemerken können?
    Es sah aus wie aus einem Hochglanzmagazin,

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