Gefährliches Spiel
sprach, hörte Nick zu. Normalerweise konnte Jake Spring! sagen und Nick fragte: Wie hoch? Aber er konnte jetzt nicht aussteigen. Es gab keinen anderen Weg hinaus als mitten durch das Herz des Ärgers hindurch.
Nick versuchte nicht einmal, Jake etwas vorzumachen. Er war zu intelligent, um falsche Beschwichtigungen zu schlucken. „Was immer gerade läuft, Jake, ich werde damit fertig. Du kennst mich. Ich bin schwerer zu töten als eine Kakerlake. Aber es ist ein neues Element ins Spiel gekommen. Eine … eine Frau. Ich habe sie … geheiratet.“ Es fiel ihm schwer, die Worte auszusprechen. Sie hörten sich surreal und unecht an. Er war verheiratet. Er war nicht verheiratet.
Ja, er war es. Nein, er war es nicht.
Sein Kopf schwirrte.
Konzentrier dich .
Es machte keinen Unterschied, ob er verheiratet war oder nicht. Jetzt war einzig und allein wichtig, seine Angelegenheiten zu regeln, sodass er mit einem klaren Kopf in den Kampf gehen konnte, der ihm bevorstand.
„Wirklich? Das wurde auch Zeit.“ Jakes Kindermädchen-Gen kam zum Vorschein. Er hatte Nick schon die letzten zehn Jahre in den Ohren gelegen, er solle heiraten. „Wurde auch Zeit, dass du das endlich machst, du Idiot. Ich weiß nicht, worauf du gewartet hast. Dass die Hölle zufriert? Also sag mir, dass das bedeutet, dass du dich niederlassen und dir einen Job suchen wirst, der dich nicht umbringt …“
Es war Jakes Lieblingsrede, und Nick war versucht, ihn einfach auszublenden und reden zu lassen, damit er es zum einmilliardsten Mal loswerden konnte. Aber er wollte, so schnell er konnte, zum Überwachungswagen, und das Wetter wurde jede Minute schlechter. Der Schneefall hatte zwar etwas nachgelassen, aber die Temperatur fiel und es bildete sich Eis. Er musste sich auf die Straße konzentrieren. Diese Wetterbedingungen waren selbst für seine Fahrkünste eine Herausforderung.
„Ist gut jetzt, Jake.“ Nick kämpfte mit dem Lenkrad, als eine plötzliche starke Windbö das Auto traf. „Hör zu, ich hab gerade wenig Zeit, also kann ich dir nicht die ganze Situation erklären. Glaub mir einfach, wenn ich dir sage, dass es … kompliziert ist. Du musst nur wissen, dass ein gewisser Nicholas Ames – das bin ich – vor ein paar Stunden eine gewisse Charity Prewitt geheiratet hat.“ Er gab ihm Charitys ganzen Namen – Charity Prudence Prewitt. Vorhin musste er darüber lächeln, und das Lächeln hatte ihm einen Rippenstoß mit einem spitzen kleinen Ellenbogen eingebracht. Er gab Jake ihr Geburtsdatum, ihre Sozialversicherungsnummer und ihre Adresse. „Wenn mir was passiert, weißt du Bescheid.“ Jake war die einzige Person auf dem „Im Todesfall informieren“-Formular der Regierung. „Kann ich mein Testament über das Telefon ändern? Jetzt sofort? Ich will, dass sie meine Alleinerbin ist. Sorry, Jake. Wenn ich ins Gras beiße, wird Marja auf ihren fünfzigsten Pelzmantel verzichten müssen.“
„Sie wird es überleben“, war Jakes trockene Antwort.
„Okay – ich muss jetzt wirklich wissen, ob ich das legal über das Telefon tun kann. Dies ist eine formale Anfrage an dich. Du hast die Handlungsvollmacht. Ich will mein Testament ändern und Charity P. Prewitt zu meiner Alleinerbin machen. Ist das genau jetzt möglich?“
Tippen im Hintergrund. Nick wartete geduldig, kämpfte mit dem Lenkrad und versuchte, sich auf die Straße zu konzentrieren.
„Fertig. Ich les es dir vor.“
Jake las das neue Testament vor, das identisch mit dem alten war bis auf das Datum, den Namen des Erben und ein Addendum dahingehend, dass Jacob Weiss, der eine Vollmacht für die Angelegenheiten von Nick Ireland hatte, Irelands Stimme erkannt hatte und willens war, das vor Gericht zu beeiden. „Ich bringe das zum Notar, nur um sicherzugehen. Bald.“
„Jetzt“, sagte Nick.
Stille. Jake musste das einen Augenblick verarbeiten. „Okay, ich verlasse das Büro in dieser Minute. Es gibt da einen sehr dankbaren Notar auf der Lexington Avenue, der sich mit dem, was ihm JLW eingebracht hat, ein Ferienhaus in der Toskana gekauft hat. Also schuldet er mir was. Ich werde das noch diese Stunde notariell beglaubigen lassen, Nick. Das verspreche ich dir.“
Nick wusste, dass es so gut wie erledigt war.
„Danke, Kumpel.“ Nick fühlte ein überwältigendes Gefühl der Erleichterung, als wäre ein Granitblock plötzlich verschwunden, von dem er gar nicht gewusst hatte, dass er ihn auf seinem Rücken getragen hatte. „Ich schulde dir was.“
„Revanchier dich, indem
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