Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gefährliches Spiel

Gefährliches Spiel

Titel: Gefährliches Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Marie Rice
Vom Netzwerk:
links an seinen Hals und brach ihm mit einer abrupten Bewegung das Genick.
    Dann zog er seine Maglite-Taschenlampe aus der Tasche, sah sich im Inneren des Wagens um und warf einen Blick auf die Fahrzeugpapiere. Der Geländewagen war gemietet. Der zweifellos falsche Name auf dem Mietvertrag war Stephen Anderson. Das Innere des Wagens war sauber, fast steril. Er checkte den Aschenbecher, schaute unter die Sitze und in die Seitenablagen. Nichts. Keine Zigarettenstummel, keine Essensverpackungen, keine markierten Karten. Keine Hinweise, keine Fingerabdrücke, weil der Typ Handschuhe trug, und wahrscheinlich keinerlei DNA.
    Nick durchsuchte ihn schnell. Keine Papiere und keine Etiketten in seiner Kleidung. Er war mehr oder weniger so groß wie Nick und wog auch in etwa so viel wie er. Perfekt. Es würde funktionieren.
    Nick lief zurück zu seinem Auto, öffnete den Kofferraum und holte seinen Koffer und sein Notfallset heraus, das unter dem Ersatzreifen verborgen war. Er hatte immer einen Reservekanister Benzin im Auto und nahm auch den mit.
    Schnell, schnell, schnell!
    Selbst bei diesem Wetter konnte jeden Augenblick jemand die Straße entlangkommen. Er beugte sich in den Geländewagen, holte den Killer im Feuerwehrmannsgriff heraus, trug ihn hinüber zum Lexus und setzte ihn hinters Steuer.
    Sein Genick war gebrochen, aber das würde man mit dem Sturz des Fahrzeugs aus hundertfünfzig Metern Höhe erklären. Die Kleidung würde verbrennen und mit etwas Glück auch die Haut an seinen Fingern, zusammen mit der restlichen Haut seines Körpers. Ein argwöhnischer Leichenbeschauer könnte versuchen, die Zahnarztunterlagen zu vergleichen, aber es gab keine von Nicholas Ames, und wer sollte auch danach fragen? Man würde einen eins neunzig großen, verbrannten männlichen Körper im Wagen von Nicholas Ames finden, und Nick Ireland würde verschwinden.
    Nick verstaute das Handy, das nicht für den Kontakt mit der Einheit bestimmt war, in der Tasche des Typen, nur auf die geringe Wahrscheinlichkeit hin, dass die SIM-Karte das Feuer überstehen würde. Nicholas Ames würde ohnehin nie wieder jemand anrufen.
    Schnell nahm Nick den Benzinkanister, goss etwas Benzin in den Fußraum des Fahrers und in den Kofferraum nahe dem Tank. Er überprüfte den Füllstand. Gott sei Dank war er voll. Er vermutete, dass fast siebzig Liter Benzin in dem Auto waren. Im Prinzip eine rollende Bombe.
    Nick legte dem Mann auf dem Fahrersitz den Gurt an, überprüfte alles noch einmal und war im Prinzip schon bereit, den Geländewagen über die Klippe zu fahren, als er innehielt, die linke Hand des toten Mannes nahm und ihm den Handschuh auszog. Er zog den Claddagh-Ring von seinem Finger und schob ihn dem toten Killer auf den linken Ringfinger. Nick war er zu eng gewesen, aber diesem Scheißkerl passte er perfekt.
    Er hatte nur wenig Zeit, aber er nahm sich einen Moment, um seinen Ehering an der Hand des Mannes zu betrachten.
    Ich wusste immer, dass ich nicht für die Ehe geschaffen bin , dachte er.
    Er griff über ihn hinweg und startete den Lexus, legte einen Gang ein, platzierte den Fuß des toten Mannes auf dem Gaspedal und drückte sein Knie herunter. Der Lexus rollte vorwärts. Perfekt. Im letzten möglichen Moment, kurz bevor der Wagen über die Klippe rollte, warf Nick ein brennendes Streichholz in den Fußraum, schlug die Tür zu und sprintete auf die andere Seite der Straße.
    Der Lexus fing mitten in der Luft Feuer. Nick sah dem Flammenball, der den dunklen Nachmittagshimmel erhellte, bei seinem langen Fall in das Tal hinunter zu. Es dauerte mehrere Sekunden, bis der Lexus unten aufschlug. Als er es tat, explodierte er. Das Geräusch hallte durch das Tal.
    Schon bald würde jemand kommen und nachsehen, was es mit dieser Explosion auf sich hatte. Nick musste schnell hier verschwinden.
    Der Börsenmakler Nicholas Ames war jetzt tot.
    Er schnallte sich sein Schulterholster um, warf die Sig Sauer des Typen ins Handschuhfach, packte seinen Koffer und die Notfallausrüstung auf den Rücksitz des verbeulten Geländewagens und fuhr los in Richtung des Überwachungswagens.
    Nun, er würde Di Stefano, Alexei und seinem Chef nicht nur sagen müssen, dass er geheiratet hatte. Jetzt musste er ihnen auch noch beibringen, dass er tot war.

 
    17
    Parker’s Ridge
    25. November
    Charity hob die Hand und bewunderte zum millionsten Mal ihren Ehering. Als sie nach Hause kam, hatte sie als Erstes ihren Computer eingeschaltet und Claddagh-Ringe im Internet

Weitere Kostenlose Bücher